Henryk M. Broder / 15.11.2018 / 09:06 / 31 / Seite ausdrucken

Es geht eine Träne auf Reisen

Nachdem der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD, Martin Schulz, den wegen Bestechlichkeit zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilten ehemaligen Präsidenten von Brasilien, Luiz Inácio Lula da Silva, im Gefängnis besucht hatte, wollte Achse-Leser R.K. wissen, "wer diese Reise bezahlt hat". Er schrieb an den "Bürgerservice der SPD-Fraktion" und bekam nach mehreren Wochen diese wohlüberlegte Antwort:

Sehr geehrter Herr XY, 

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an der Arbeit von Martin Schulz.  

Martin Schulz befand sich Ende August und Anfang September auf einer mehrtägigen Dialogreise in Brasilien, um sich über die Situation im Land zu informieren. Wie Sie wissen, ist die politische Lage in Brasilien sehr angespannt, was auch Auswirkungen auf die Zusammenarbeit und Partnerschaft Brasiliens mit der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union hat. Um Lösungen und Ansätze für eine bessere Kooperation zu finden, hat Martin Schulz verschiedenste Gesprächspartner aus Politik, Medien und Zivilgesellschaft getroffen. 

Die in diesem Rahmen stattfindende Reise nach Curitiba, der damit verbundene Besuch bei Ex-Präsident Lula und das Treffen mit dem Präsidentschaftskandidaten der Arbeiterpartei Fernando Haddad sowie der Parteivorsitzenden der Arbeiterpartei Gleisi Hoffmann und der internationalen Sekretärin der Arbeiterpartei Monica Valente wurden aus Mitteln des SPD-Parteivorstands finanziert.

In Brasilien ist nun mit Jair Bolsonaro ein rechtsextremer Politiker als Sieger aus der letzten Wahl hervorgegangen. Seine ersten Äußerungen als Präsident lassen darauf schließen, dass er seine aggressive Rhetorik, die das brasilianische Land spaltet, weiter verfolgt. Die Lage in Brasilien ist demnach weiterhin schwierig. Der Dialog muss aber trotzdem aufrecht erhalten bleiben, denn wir sind überzeugt, dass Brasilien ein wichtiger Partner für Deutschland und die EU sein kann. 

Martin Schulz wird die Lage im Land auch weiterhin mit ernstem Interesse verfolgen. 

Mit freundlichen Grüßen

Bleibt nur noch die Frage, wohin Martin Schulz als nächstes reisen wird. Es gibt bestimmt noch mehr Länder, die es verdienen, dass er "die Lage", in der sie sich befinden, "mit ernstem Interesse" verfolgt.

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Leserpost

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Wolfgang Richter / 15.11.2018

@ Frank Volkmar Aber nur, wenn 100%Schulz sich solidarisch zu den Versuchseinreisenden in die USA mit auf den Zaun setzt, um von dort ein Zeichen gegen den Spaltpilz des Weltfriedens in Washington DC zu setzen. Infolge der vor allem deutschen Zeichen und Gegenpole gegen Trumps Politik sollte den Herrn dann langsam das Große Zittern überkommen. Immerhin droht ihm ja schon mal die Europäische Armee, deren Vorläufer gerade in Norwegen ein Putin einschüchterndes Manöver hin gelegt hat, kleiner Kollateralschaden - die Norweger versenken auf der Rückfahrt in einen Hafen eines ihrer militärischen Schmuckstücke.

Bernd Ackermann / 15.11.2018

Mich würde viel eher interessieren wie er gereist ist. Ist er geflogen oder mit dem Schulzzug gefahren? Wie viel CO2 wurde dabei ausgestoßen und welche Insel in der Südsee dadurch von geschmolzenem Polkappeneis überflutet?

Udo Kemmerling / 15.11.2018

“...aggressive Rhetorik…” Kann Herr Schulz sich an sich selbst und seinen Gossen-Genossen Kahrs im Bundestag erinnern. Gepöbel auf unterster Sohle. Ob in Zukunft wohl Brasilianer nach Deutschland kommen um das gespaltene Land zu untersuchen???

Marc Blenk / 15.11.2018

Lieber Herr Broder, und wenn die SPD nur noch 3% der Stimmen bekäme: Sie ist und bleibt die wichtigste Partei der Welt und ihr eigentliches Gewissen. Und sie sorgt für ihre Leute prächtig.

Belo Zibé / 15.11.2018

Dialogreise klingt wie Dialogannahme in der Autowerkstatt.Auch da bleiben manche Fragen durchaus unbeantwortet.

Thomas Taterka / 15.11.2018

Gründet er die ” Brasilianische Soziale Republik ” nach dem Vorbild von Salo? Wird die Hymne Europas jetzt der Bossa Nova oder Samba de uma nota so ? Oder liebt er einfach nur den Karneval der Moneten? Oder reist er wegen der Schätze Brasiliens, die das ” Reich” dringend braucht? Denn das will ja wachsen und groß werden! Woanders räumen ja schon die Amerikaner, Russen und Chinesen emsig ab.

A.W. Gehrold / 15.11.2018

Bei aller Kritik, Herr Broder: Es reicht nicht, immer nur “MARTIN MARTIN” zu rufen. Eine derart mutige politische Reise in das - jetzt ! jedenfalls - so gefährliche Brasilien verdient - auch! - finanzielle Unterstützung! Gestatten Sie mir bitte, hier zu einer Solidaritätsspende an die SPD aufzurufen? BITTE!  Zweckgebunden: “Brasilienreise Martin S.”  Vorgestellt habe ich mir einen Betrag von etwa 0,03 bis 0,01 €.  Wenn einige ACHSE-Leser sich anschließen würden, könnte da ganz schön was zusammenkommen. Dem Wert der Reise halt angemessen. Und wieder hätten wir uns dem Untergang der MisserVOLKSpartei entgegengestemmt. Wer nicht mitmacht, soll sich aber dann später auch nicht beschweren!!

Thomas Taterka / 15.11.2018

Außenminister der Volksrepublik Europa ???

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