In Neumünster soll die erste muslimische Kindertagesstätte Schleswig-Holsteins errichtet werden, wie die Ratsversammlung der Stadt entschieden hat.
In der Ratsversammlung von Neumünster haben 44 Abgeordnete von CDU, SPD, Grünen, FDP und lokalen Kleinparteien für die muslimische Kita gestimmt, sechs (AfD und Heimat Neumünster) dagegen, es gab eine Enthaltung. Ratsfrau Babett Schwede-Oldehus (CDU) sieht die neue Kita als kulturelle Bereicherung neben christlichen Einrichtungen. Das Landesjugendamt muss noch die endgültige Entscheidung treffen, dies kann aber als Formalität betrachtet werden.
Insgesamt 60 Plätze mit 13 Angestellten sind geplant, Träger ist der „Verband Islamischer Kulturzentren“ (VIKZ) aus Köln. Die Kita soll auf dem Grundstück gebaut werden, wo der Verband bereits eine Moschee betreibt. Der Verein hofft, die Bauarbeiten im Herbst beginnen und die Kita nächstes Jahr eröffnen zu können. Die Finanzierung der Baukosten von geschätzt 2,8 Millionen Euro geschieht durch den Verein, die Stadt gibt Zuschüsse von 250 000 Euro für die Ausstattung und 180 000 Euro jährlich für die Mietkosten.
Der Verein bekennt sich nach eigener Auskunft zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und auch nicht-muslimische Kinder sollen Zugang haben. Ohne diese Voraussetzungen wäre allerdings auch keine Genehmigung erteilt worden. Deutsch soll die Umgangssprache sein, inwiefern das praktisch umsetzbar ist, wenn bestimmte Kinder diese Sprache nicht verstehen, sei dahingestellt.
Dies ist der erste muslimische Kindergarten in Schleswig-Holstein, in Berlin und Nordrhein-Westfalen gibt es bereits mehrere. Auch in Schleswig-Holstein sollen weitere folgen.
(Quelle: NDR)