Nach den gewaltsamen Massenprotesten in Haiti gegen die hohen Lebenshaltungskosten ist die Regierung gestürzt. Der Senat entließ in einer Sondersitzung Ministerpräsident Jacques Edouard Alexis, einen Verbündeten von Präsident Rene Préval. Kurz vor der Entlassung hatte Preval noch bekannt gegeben, den Reispreis mit internationaler Hilfe um gut 15 Prozent zu senken. Preval will nun das Parlament darum bitten, einen neuen Ministerpräsidenten auszuwählen.
Brot, seit je das wichtigste Grundnahrungsmittel für den Großteil der mehr als 70 Millionen Ägypter, ist am Nil zur Mangelware geworden. Täglich wachsen die Schlangen vor den staatlichen Bäckereien, die dank des subventionierten Mehls bis vor kurzem Fladen an die Masse der Bevölkerung zu erschwinglichen Preisen verkauften. Das hat sich nun radikal geändert. Innerhalb eines Jahres stiegen die Brotpreise in Ägypten um 26,5 Prozent an - eine Katastrophe für die Unterschicht und die verarmende Mittelschicht. Die weitverbreitete Unzufriedenheit über die explodierenden Nahrungsmittelpreise wird verschärft durch einen drückenden Brotmangel. Zahllose Ägypter verbringen halbe Tage vor den Bäckereien, um sich ihren täglichen Brotbedarf zu sichern. Und diese Beschäftigung erweist sich zunehmend als ein gefährliches Unterfangen. Denn die Verzweiflung über den täglichen Kampf ums Brot entlädt sich immer häufiger in Gewalt.
