Insgesamt sollen tausend Südafrikanische Weiße dieses Jahr als offiziell anerkannte Flüchtlinge in die USA gebracht werden, da die südafrikanische Regierung sie als Gruppe diskriminiert.
49 Buren (außerhalb Deutschlands als Afrikaaner bekannt), also afrikaanssprachige Weiße und Nachkommen europäischer Einwanderer aus Südafrika, bestiegen gestern Abend in Johannesburg ein Flugzeug, welches sie in die USA bringt. Das Endziel des Fluges ist Texas, meldet maroelamedia.co.za. Sie sind der erste Teil eines von der US-Regierung offiziell eingeladenen Kontingents von Buren-Flüchtlingen aus Südafrika. Um in Anmerkung zu kommen, müssen sie sich bei der amerikanischen Botschaft bewerben und ihre Gründe für Asyl angeben. Über 8.000 haben dies schon getan. Insgesamt sollen 1.000 von ihnen dieses Jahr in den USA Asyl erhalten. Ob das Programm auch im nächsten Jahr weitergeht und ob es eine Obergrenze gibt, ist noch nicht klar. Die Flüchtlinge aus Südafrika sollen die allen anerkannten Asylsuchenden zustehenden Hilfen erhalten. Wo und wann die restlichen Buren untergebracht werden sollen, ist noch nicht klar.
Die südafrikanische Regierung reagierte irritiert darauf, weil dies den Anspruch des regierenden ANC, Diskriminierung und Rassismus besiegt zu haben, konterkariert. Die Frage führte bereits zu Spannungen zwischen den USA und Südafrika. Außerdem wird oft darauf verwiesen, die Buren seien keine verfolgte Minderheit, da sie im Durchschnitt wirtschaftlich bessergestellt seien als die schwarze Bevölkerungsmehrheit. Dieses Argument ist allerdings problematisch, denn mittlerweile sind viele Buren verarmt und durch Gesetzgebung von zahlreichen Arbeitsplätzen ausgeschlossen, außerdem wurden und werden wirtschaftlich erfolgreiche Minderheiten gerade deswegen weltweit diskriminiert und angefeindet.
Die Trump-Regierung verweist darauf, dass die Buren als ethnische und sprachliche Minderheit gesetzlich diskriminiert werden und dass besonders den Farmern Enteignung droht. Außerdem kommt es von Seiten der Politik immer wieder zu Hassaufrufen gegen die Buren, etwa das sogenannte „Struggle“-Lied „Kill the Boer, kill the farmer“, was öffentlich und vor tausenden Anwesenden gesungen wird. Besonders brutale Angriffe und Morde auf burische Farmer kommen seit Jahren vor, Tendenz steigend. Auch wird immer wieder, auch von der Regierung, behauptet, die Weißen im allgemeinen und die Buren im Besonderen seien verantwortlich für die Probleme Südafrikas wie Armut, Ungleichheit und Gewalt, trotz der Tatsache, dass die weiße Minderheitsregierung seit über 30 Jahren Geschichte ist und Weiße nur etwa 6 Prozent der Bevölkerung Südafrikas ausmachen.
Nach der UN-Flüchtlingskonvention hat jemand ein Recht auf Asyl, der beweisen kann, dass er aufgrund von Ethnizität/Rasse, Glauben, Nationalität, Mitgliedschaft einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen politischer Überzeugungen verfolgt werde. Mindestens zwei dieser Kriterien (Ethnizität/Rasse und Mitgliedschaft einer sozialen Gruppe) gelten für die Buren.