+ + + Vielleicht sollte man mal den Begriff “UR-Einwohner” etwas mehr “analysieren” - INDIANER in Amerika, ABORIGINES in Australien usw. und so fort - und sich dann die VÖLKER-Wanderungen auf unserem “EurAsischen” Kontinent vor Augen halten - es gibt also MEHR oder WENIGER E n t w i c k l u n g der Kulturen und Zivilisationen !?! ;-)
Ob man sich sich in Afrika wohl in vergleichbarem Maße Gedanken, bzw. Sorgen über die politischen und sozialen Verhältnisse in Europa machen wird? Kaum, eher gar nicht. Dass man es in unseren Breiten nicht lassen kann, Gegebenheiten und Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent wieder und wieder aus dem engen europäischem Blickwinkel heraus zu betrachten und allzu oft in Hybris moralisierend zu kritisieren. Afrika geht eben seinen ganz eigenen Weg, wird ihn auch immer gehen. Wer gibt uns Europäern das Recht, nicht nur dort, sondern auch in anderen Regionen der Welt Völker und ihre “Führer” verächtlich zu machen? Die Kolonialzeit fast schon zu idealisieren (wie in einigen Kommentaren geschehen), zeugt von der üblichen europäischen Überheblichkeit. Vielleicht sollten sich alle eifrigen Kritiker afrikanischer Verhältnisse zunächst einmal Werke wie “The History of Africa” zu Gemüte führen. Bücher wie u. a. dieses könnten bei hinreichend Interessierten die Tür zu mehr und auch besserem Verständnis des Kontinents wenigstens einen Spalt weit öffnen. Mein Verständnis und meinen Respekt für den Kontinent und seine Bewohner kann nur wenig erschüttern. Gegebenheiten wie z. B. wiederholte Putsche, korrupte Politiker und Ähnliches mehr gehören eher nicht dazu. Eurozentrismus in Denken, Handeln und Erwartungen bringt nichts, und niemanden weiter. Weder in Afrika noch andernorts. Dies zeigte sich gerade einmal wieder am Beispiel Afghanistans. Mit einem tiefer gründendem Verständnis für fremde Ethnien und Kulturen tun sich Europäer bis zum heutigen Tage extrem schwer. Auch und gerade die Politik und so manche NGO. Selbst wenn man dort der festen Überzeugung ist, das Richtige am rechten Ort zu tun. Bittere Enttäuschungen auf europäischer Seite sind so allzu oft vorprogrammiert. Bleibt abzuwarten, was - bzw. was nicht - der Einsatz der Bundeswehr in Mali bringen wird, Für Mali.
@Robert Korn Bis 1958 (Ende der französischen Kolonisation) war das wichtigste Grundnahrungsmittel ( neben Maniok, Hirse, Süßkartoffeln) Reis noch ausreichend vorhanden und bezahlbar. Heute kostet - so meine Information - ein Sack Reis (50 kg) etwa die Hälfte des Gehalts eines mittleren Beamten. Es wird für die stark wachsende Bevölkerung nicht ausreichend angebaut. Trotz guter natürlicher Bedingungen für die Landwirtschaft wird (vorwiegend mit traditionellen Anbaumethoden) oft nur für den Eigenbedarf gepflanzt. Es muß Reis aus Asien importiert werden. Rund 90 Prozent der Nahrungsmittel müssen importiert werden. Kaffee, Palmöl, Bananen, Erdnüsse und Mais werden exportiert und bringen einige Devisen. Allerdings machen diese Exporte nur 2% der Exporte Guineas aus. Die meisten Devisen werden von dem Bauxitbergbau erwirtschaftet. Die Franzosen (Pechiney) hatten 1957 in Fria (160 km nördlich der Hauptstadt Conakry) die erste Aluminium-Fabrik in Afrika errichtet. 1997 überlies Pechiney die Fabrik für einen symbolischen Dollar dem Staat Guinea. Anfang 2000 übernahm die russische Firma Rusal die Fabrikanlage. Ich stimme Ihnen zu: Die Hoffnung, dass es gelingen könnte durch noch mehr Hilfe halbwegs demokratische und rechtsstaatlioche Entscheidungsprozesse herbeizuführen und eine leistungsstarke Verwaltung zu schaffen, ist Wunschdenken. Dauerhafte Reformen können nur aus der Mitte der guineischen Gesellschaft kommen. Allerdings klafft eine große Lücke zwischen der afrikanischen Realität und der Wahrnehmung in Deutschland. Der Schrotflinten-Ansatz deutscher Afrikapolitik (Prof. Kappel): von allem ein bißchen, irgendwas wird schon hängenbleiben, ist falsch.
Missmanagement als Grund für einen Putsch. Merkel und Genossen werden froh sein, nicht in Afrika zu regieren…
Immer wieder festzuhalten: Die Kolonialzeit war die bislang glücklichste Zeit Afrikas…
Herr Seitz, wer wie Sie einen derartig tiefgehenden Einblick in die Verhältnisse eines Riesenkontinentes wie Afrika hat, in dessen Analysen und Bewertungen habe ich völliges Vertrauen, auch deshalb weil ich weder Zeit noch Lust habe , mich mit dem zu beschäftigen, was die vornehmste Aufgabe der Afrikaner selbst wäre. Kurz gesagt, ich nehme, das was Sie schreiben mit Respekt für Sie zur Kenntnis, ansonsten habe ich keinerlei Interesse an Afrika und seinen Bewohnern. Diese leben auf einem Kontinent auf dem jede Frucht und jede landwirtschaftliche Kultur mit Erfolg und hohen Erträgen angebaut werden könnte. Zwar nicht überall, nur statt ständig wiederkehrenden Hungesnöten, könnte Afrika , dank der verschiedenen Klimazonen und hervorragenden Böden einen Lebensmittelübeschuss erwirtschaften. Nicht nur das, Afrika ist gesegnet mit Bodenschätzen und Rohstoffen aller Art und könnte schon deshalb eine der Wohlstandsregionen der Welt sein. Statt dessen, erleben wir auf diesem Kontinent das Gegenteil. Es scheint wohl so, das die Afrikaner andere Vorstellungen von der Art zu leben und zu wirtschaften haben, was ihnen unbenommen bleibt. Wie es mir unbenommen bleibt diese Vorstellungen zu bewerten und da kann ich für mich sagen, dass meiner Meinung nach, man in Afrika tun und lasse kann was man will, man möge nur mich nicht mit den dort selbst geschaffenen Problemen behelligen. Der Westen hat Jahrhunderte voller Mühen, harrter Arbeit, ja und auch Kampf gebraucht um seine heutigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse zu erreichen. Wir sollte den Afrikanern das Gleiche zugestehen.
ich denke,es ist nicht rassistisch zu nennen,wenn man klar benennt, das die afrikanische “Elite”,also jene 2-4%,die vom europäischen Schulsystem profitiert,die schlimmsten Feinde Ihrer Nationen sind. Es ist völlig gleichgültig,welcher “Ideologie” Sie folgen,am Ende herrscht immer Nepotismus und Unterdrückung. Ganz gegen den Zeitgeist plädierte ich schon in Ägypten für eine Wiederaufnahme des Kolonialismus, denn es braucht dort schlicht unparteiische Dritte,die dem Clan/Stamm/Volksgruppen-Theater Grenzen setzen
Was mich zu wissen interessiert: Ging es der Bevölkerung, dem ” gemeinen Mann” unter der Kolonialherrschaft besser, ging es schlechter? Jedenfalls bezweifle ich, daß wir die aktuellen Verhältnisse von Europa aus zum Besseren beeinflussen können.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.