Ging Köhler wirklich wegen des Interviews im Flugzeug? In meiner Blase galt das als der vorgeschobene Grund. Für uns der wahre Grund war die erste Griechenrettung, die zeitgleich über die Bühne ging und die der ehemalige IWF-Direktor als Bundespräsi unterschreiben musste. Wider alles bessere Wissen als ehemaliger Direktor des IWF. Dieser Rücktrittsgrund nach der aus Staatsraison zwangsweise geleisteten Unterschrift macht für mich viel mehr Sinn. Beeindruckend die Liste seiner Tätigkeiten und Funktionen als Staatssekretär in Sachen Wiedervereiniging und internationale Finanzfragen (bei Wikipedia) und sein mindestens verbaler Einsatz zur Armutsbekämpfung während der IWF-Zeir.
Das Problem ist eigentlich ganz einfach: Wir werden von schlechten Politikern regiert und es sind auch weit und breit keine guten auszumachen, herausragende schon gar nicht. Echte Realpolitiker gibt es heute kaum mehr und daher konnten linksgrüne Ideologen in der Politik und in den Medien die Macht an sich reißen. Die Liberalkonservativen haben auf der ganzen Linie versagt. Köhler hat das einzig Richtige gemacht. Er kann sein Leben seit seinem Rücktritt genießen und muss sich nicht mehr mit unfähigen Möchtegernpolitikern herumschlagen.
Nur zu einer Beobachtung des Autors: Eine einseitig polarisierende und zugleich Leute mit abweichender Meinung herabwürdigende oder generell verunglimpfende Haltung habe ich im Lauf der Jahre bei den Achse-Autoren immer häufiger gelesen. In der Causa Trump noch erträglich. In der Causa Ukraine an propagandistischen Totschlags- und Verunglimpfungstiraden gegen jeglichen kritischen Einwand kaum noch zu steigern. Es sollte also nicht wundern, dass - soweit Leser nicht einfach abwandern - die Verbliebenen manchmal mit ebensolcher Schärfe in den Kommentaren reagieren, oder, wie ebenfalls zu beobachten, andere den jeweiligen Autorentext verbal - häufig nicht argumentativ - noch an Schärfe und herabwürdigenden Anwürfen zu steigern versuchen. Dieser Aspekt (die Achse betreffend) der Klage des Autors scheint mir eher einer schlechten, weil einseitigen, Redaktionspolitik der Achse bei der Autorenauswahl geschuldet als einem allgemeinen Niedergang der Argumentations- und Diskussionskultur.
Interessante Artikel! Lediglich bei der Lobhudelei von Schröder als großen Kanzler muss ich vehement widersprechen! Katastrophalen Zustände in der Pflege aufgrund dessen man uns zwei Jahre lang eingesperrt, gegängelt und der Grundrechte behaupte gehen auf diese Regierung zurück wie die kommenden Armutsrentenkatastrophen, die Suppenküchen und der Tatsache dass man nicht die Arbeitslosigkeit sondern lieber die Arbeitslosen bekämpft und aufs Übelste diffamiert hat. Unter der rot-grünen Regierung wurde auch aus” nie wieder Krieg ” eine Bundeswehr die weltweit im Ausland Krieg führt. Schröder war ganz sicher kein großer Kanzler!
Pfingsten steht vor der Tür. Eigentlich fröhliche Tage. Nun, werter Herr Matthes, Ihr berechtigter und lesenswerter Beitrag. Haben mich die Jahre seit Merkel zutiefst in meinem Bekenntnis zur Bundesrepublik, deshalb seinerzeit die Ausreise, verunsichert und enttäuscht, so ist seit 2,3 Jah- ren Mutlosigkeit und Resignation hinzugekommen. Wie soll das hier weitergehen? Täglich nur noch Horror- und Untergangsmeldungen neben irrsinnigen, ja verblödeten, Handlungen für Randgruppen, Flüchtlingen/Migranten, sprachlichem Kauderwelsch, usw.! Ich sage es, mit Ha- beck: Mit diesem Deutschland kann ich nichts anfangen, ja, ich finde es zum K… Nicht nur ich, auch viele meiner Ausreisekameraden fragen sich heute: Ist das das Ergebnis un- serer Bemühungen und Strapazen? Hätten wir sparen können.
Ich mochte Horst Köhler. Er war ein Bundespräsident, der bei offiziellen Anlässen keine vogonischen Gedichte vortrug. Ich an seiner Stelle hätte beim Auszug aus Schloss B. vor der Schlüsselabgabe noch kurz irgendwo unter den Teppich gekackt.
Der Horst war eigentlich extra von Angela ausgewählt worden. Sie habe einen schwachen Präsidenten gewollt, was Köhler nicht war. Alt-Bundespräsident von Weizsäcker gab es Merkel später noch härter: “Das war ein Bubenstück aus Mädchenhand.” Das Kalkül, mit Köhler einen unauffälligen Mitstreiter im höchsten Amt zu haben, ging jedoch nicht auf. Köhler tat, was Merkel, inzwischen Kanzlerin, nicht erwartet hatte: “Er prüfte Gesetze sehr gewissenhaft, blockierte sie und lehnte sogar einige gänzlich ab, weil sie seiner Ansicht nach gegen die Verfassung verstießen.” Die Kanzlerin aber konnte keinen gebrauchen, “der bei aller Instrumentalisierung Der vermeintlich bequeme Köhler wurde unbequem. Er prüfte ein neues Gentechnik-Gesetz ungewöhnlich lange, verweigerte die Zustimmung zu den Lissaboner Verträgen, haderte mit dem Erbschaftssteuergesetz, das dann später vor dem Bundesfinanzhof scheiterte. In der Finanzmarktkrise lobte er Oskar Lafontaine für seine Kritik an der Bankenwelt, fand aber kein Gehör. Die Revanche des Kanzleramtes erfolgte umgehend. Das Presseamt meldete Köhlers Zustimmung zu einem Gesetz, mit dem Deutschland Milliardenkredite für Griechenland garantierte. Dabei befand sich Köhler zu diesem Zeitpunkt auf dem Rückweg von einer Afghanistanreise. Die Mitteilung des Presseamtes war falsch, Köhler stimmte dem Euro-Rettungsgesetz erst einen Tag später zu. Unter den gegebenen Umständen konnte er nicht, wie gewohnt, gründlich prüfen, weil Merkel ihn massiv unter Druck gesetzt hatte. Hans Olaf Henkel, Ex-Präsident des BDI und enger Freund Köhlers, wird mit den Worten zitiert: die erzwungene Unterschrift sei ein Motiv seines späteren Rücktritts gewesen. Denn mit der Zustimmung zum Rettungsgesetz habe Köhler “gegen sein Lebenswerk” verstoßen müssen. Was folgte, war ein bis heute umstrittenes Interview. Völlig aufgebuscht, besonders bei den Grünen (die jetzige Kriegstreiberpartei und dort besonders Jürgen Trittin) Und dann hat Sie ihn fallen lassen.
Lieber Herr Matthes, Sie gebrauchen in einem sonst sehr sinnvollen Artikel die Begriffe “rechts-” und “linksradikal” falsch, indem Sie sie mit “rechts-” und “linksextrem” verwechseln. Radikale sind nach einer als überholt geltenden, aber guten VS-Definition verbohrte, intolerante Ideologen, die aber noch einigermaßen verfassungskonform sind. Zurzeit sind z.B. das Magazin “Compact” und die meisten Flügelianer in der AfD in diesem Sinne rechtsradikal. Rechter, linker und muslimischer Terrorismus sind immer extremistisch und nicht nur radikal. Dass diese Unterscheidung völlig außer Gebrauch gekommen ist, hat sehr viel mit der beiderseitigen Polarisierung zu tun; hinzu kommt ein viel zu weit ausgedehnter Rechtsextremismus-Begriff auf der linken und woken Seite. Die Zeitung “Junge Freiheit” und die Mehrheit der AfD-Politiker sind konservativ. Sie sind nicht rechtsradikal und erst nicht rechtsextrem, wie oft auch immer sie so genannt werden. “Rechtspopulistisch” ist ohnehin ein reiner Propagandabegriff. Zu einem langsamen Abflauen der Aufregung und einem faireren Blick auf die jeweils andere Seite würde auch ein differenzierterer Umgang mit den Begriffen “radikal” und “extrem” gehören, trotz häufiger unklarer und Grenzfälle. Was ich mitbekomme, ist leider ein weiter verschärfter Umgang mit Kritikern. Inzwischen soll ja schon “rechtsextrem” sein, wer nicht als Versuchsmaus für eine Genmodifikation herhalten will. Die linke Seite ist wesentlich aggressiver als die rechte und politisiert viel stärker das an sich Unpolitische, zudem ist die radikale Linke noch weniger von der extremen abgrenzbar als die radikale von der extremen Rechten. Der Grund dafür ist wohl einfach der, dass die Linke das Sagen hat, und die eng mit ihr verbundene Wokeria ein Elitenphänomen ist.
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