Der atlantische Hurrikan Dorian befindet sich seit Sonntagmittag über der Inselgruppe Bahamas. Dort soll er rund 13.000 Häuser zerstört und mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen haben. Nach Angaben von „tagesschau.de“ ist Dorian der schwerste Hurrikan auf den Bahamas seit Beginn moderner Aufzeichnungen. Zwar habe das Nationale Hurrikanzentrum in den USA den Sturm inzwischen von der höchsten Kategorie 5 auf die Kategorie 3 herabgestuft. Dennoch bleibe er weiterhin ein „mächtiger Hurrikan“. Laut „tagesschau.de“ rechnen die Experten des Nationalen Hurrikanzentrums damit, dass der Sturm bald weiterziehen und von Dienstag- bis Mittwochabend der US-Küste „gefährlich nahe“ kommen wird. Dort seien bereits große Abschnitte evakuiert worden.
Erhöht der Klimawandel das Risiko extremer Stürme wie Hurrikan Dorian? Das ist umstritten. Laut dem sogenannten „Weltklimarat“ IPCC ist im Zuge des Klimawandels mit einer globalen Zunahme extremer Hitze und extremer Niederschläge zu rechnen, nicht jedoch mit mehr Orkanen, Tornados, Fluten oder Dürren. „Die aktuellen Datensätze lassen, was die globale Frequenz tropischer Zyklone angeht, für die letzten hundert Jahre keinen signifikanten Trend erkennen“, schrieb 2013 eine Arbeitsgruppe des IPCC.
Zu einer ähnlichen Schlussfolgerung kommen auch Forscher der amerikanischen Wetter- und Ozeanografie-Behörde NOAA in einem Übersichtsartikel, der zuletzt am 15. August 2019 aktualisiert wurde. Es sei zwar wahrscheinlich, dass Tropenstürme in Zukunft intensiver und häufiger werden würden. Zurzeit sei es jedoch verfrüht, zu schlussfolgern, dass menschliche Aktivitäten und insbesondere Treibhausgasemissionen bereits einen messbaren Effekt auf die Hurrikan-Aktivität haben.
Tatsächlich hat die Anzahl der Hurrikane, die das Festland der USA erreichen, seit dem späten 19. Jahrhundert leicht abgenommen. Selbiges gilt auch für den US-Bundestaat Florida, wie der Klimatologe Roy Spencer auf seinem Blog erklärt. Auch die Intensität der Hurrikane habe leicht abgenommen. An diesem langfristigen Trend würde sich auch nichts ändern, wenn sich Dorian in den nächsten Tagen wieder verstärken und als Kategorie-4-Sturm Florida treffen würde.