Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zeigt sich grundsätzlich offen für eine Freilassung des Anführers der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, nach 25 Jahren Haft.
Allerdings müsste die PKK sich zuerst von der Gewalt abwenden und auflösen, berichtet Welt. Damit schließt sich Erdogan dem Vorschlag seines Koalitionspartners, des rechtsnationalen Politikers Devlet Bahceli von der Partei MHP an. Der Vorschlag von Bahceli kam überraschend, da er und seine Partei eine kompromisslose Linie gegenüber der PKK verfolgen. Öcalan seinerseits ließ über einen Verwandten verlauten, er sei bereit, sich für Frieden einzusetzen.
Trotz des kürzlich erfolgten Angriffs der PKK auf eine Rüstungsfirma in Ankara, welche die jahrzehntelangen Spannungen zwischen türkischen Staat und der separatistischen PKK verschärft hat, zeigte sich Erdogan davon unbeeindruckt und betont die Notwendigkeit eines neuen politischen Ansatzes. Es wird vermutet, dass der Anschlag von militanten Kräften innerhalb der PKK ausgeführt wurde, die eine Einigung mit dem türkischen Staat verhindern wollen.
Die kommunistische PKK kämpft seit 1984 mit terroristischen Mitteln gegen den türkischen Staat und für einen eigenen kurdischen Staat, dabei wurden tausende Menschen auf beiden Seiten getötet. Der langjährige Anführer Öcalan wurde 1999 verhaftet und zu lebenslanger Haft verurteilt.