Gunter Weißgerber / 03.01.2017 / 14:18 / 1 / Seite ausdrucken

Erdogan macht den Stalin

1937

„...In Moskau liefen Ende April 1937 Gerüchte um, in denen von einer geheimen Verschwörung höchster Militärs gegen die Führung der Sowjetunion die Rede war. Dabei fiel unter anderen der Name Michail Tuchatschewskis….“

„…Die Rote Armee spielte in der jungen Sowjetunion eine unangefochtene Rolle. Doch 1937 beginnt Stalin auch die Armeeführung seiner persönlichen Macht zu unterwerfen: Das Todesurteil gegen den populären Marschall Tuchatschewski wurde zum Auftakt einer monatelangen Terrorwelle….“ 

 (Quelle hier).



2016


„Mehr als 100 000 Menschen von Erdoğans "Säuberungswelle" betroffen“.

 Erdogan-Stalin-Vergleiche gehen (noch?) nicht. Hoffentlich gehen die niemals. 
Die Türkei Erdoğans betreibt weder seit Jahrzehnten Konzentrationslager wie Lenin und Stalin es taten, noch hat sie deren Leichenberge produziert.



Aber was geht, das ist ein vergleichender Blick auf die Analogien beider Herrscher in Bezug auf die Köpfung ihrer Sicherheitsapparate: Stalin machte sich 1937/38 faktisch abwehr- und kampfunfähig so wie Erdogan auf der Suche nach Gülenisten sein gesamtes Sicherheitssystem löchert und faktisch entblößt.



Allein die Frage, wie er die von ihm geschaffenen Lücken mit erfahrenen und qualifizierten „frischen“ Experten schließen will, ist von dramatischer Qualität.


 Hierzu "DIE WELT": „Erdogan hat den Geist aus der Flasche gelassen“:


„…Gleichzeitig gab es mehrere Säuberungswellen in den Sicherheitskräften, die Entlassenen wurden durch fromme Loyalisten ersetzt, die Polizisten im Kampf gegen radikalen Islamismus also immer ineffizienter. Andere Beamte wiederum sind nutzlos, weil unerfahren: Der einsame Polizist, der in der Neujahrsnacht das „Reina“ bewachte, war 21 Jahre alt und erst zehn Monate im Job. …“

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Leserpost

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Andreas Rochow / 03.01.2017

Da sage noch einer, Geschichte wiederhole sich nicht. Eine ungemütliche Vorstellung, dass sich die Diplomaten durch den Flüchtlingsdeal praktisch ins Patt begeben haben. Die Welt schaut zu, wie sich die Lage in der Türkei zuspitzt und hofft, dass es “uns” nichts angeht.

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