Danke Herr Broder für Ihren treffenden Kommentar. Ich frage mich, warum ausgerechnet Frau Käßmann zur “Botschafterin für das Lutherjahr 2017” gewählt wurde. Es gibt bestimmt andere Anwärter/innen, die besser geeignet sind für diese Aufgabe. Aber wahrscheinlich ist es heute so, daß Personen, die sich lautstark bemerkbar machen und wenn es auf Kosten anderer Menschen geht, die größten Chancen haben. Es ist beschämend, daß eine Theologin die Opfer und ihre Angehörigen auf diese Weise noch zusätzlich demütigt. Vielleicht ist sie wirklich überzeugt davon, dann hat sie ihre Meinung für sich zu behalten. Die Terroristen sind so gnadenlos und ihre Anschläge so verheerend, daß niemand das Recht hat, ihnen noch Absolution zu erteilen. Nichts anderes ist es, was Frau Käßmann mit ihrer Aussage bezwecken möchte.
Lieber Herr Broder, die Frage an Frau Käßmann war: „Was würde Jesus zum Terror sagen? Würde Jesus den Terroristen vergeben?” und genau diese Frage hat sie beantwortet. Die Frage war nicht, ob Jesus Im Falle eines Terrorangriffs mit dem Kreuz um sich geschlagen hätte oder ob er vorher etwas der Polizei gesteckt hätte, wenn er es denn gewußt hätte oder sonst irgendwas anderes. Die Antwort an sich ist meiner Einschätzung nach auch gut begründbar, selbst wenn man keinen direkten Draht zu IHM hat. Ein Blick in die Evangelien und Paulus reicht dafür völlig aus. Nun teile ich sicherlich die Einstellungen von Frau Käßmann in vielen Dingen nicht, aber hier läuft Ihr Angriff gegen sie ins Leere, was Sie bedauern mögen, aber nicht müssen. mit herzlichen Grüßen
Christus hat den Tempel ausgeräumt von allem Gesindel befreit, was da drin war. Nicht mit Liebessprüchen sondern mit seiner Faust . Er hat ihnen die Tische hinterhergeworfen. Schließlich war er Zimmermann und kräftig gebaut. Man kann sehr wohl sich gegen eine aggresive Ideologie notfalls handgreiflich wehren als auch überzeugter Humanist und Christ sein. Von Luther gibt es klare Anweisungen, wie sich ein Soldat zu verhalten hat: Sprich Dein Gebet und dann schlag tapfer zu. Auch Selbst-Mord ist Mord. Und das Gebot: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst, setzt die Eigenliebe voraus. Das laissez-faire gegenüber Mördern zum Nachteil der uns Anvertrauten ist moralisch genauso verwerflich wie der Mord selbst. Eine aggresive Ideologie die verbohrte und fundamentalistische Anhänger produziert, die es für erstrebenswert halten sich selbst und die Welt in die Luft zu sprengen, weil sie sich damit einen Sperrsitz im Himmel versprechen, ist mit bewußt wehrloser Liebe nicht zu stoppen. Deshalb kann jeder Christ dennoch für das Seelenheil auch von Mördern und Verführten beten. Das ist es, wenn Jesus am Kreutz betet: Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Unlogisches pseudochristliches Geschwafel hilft uns nicht gegen Überzeugungstäter. Schlimm genug, daß die zur Zeit alle aus dem Islamischen Bereich kommen…. Michael v. Hauff
Herr Broder drückt genau das aus, was ich dieser Frau Kässmann auch gern gesagt hätte. Die selbsternannte Sprecherin Jesu (Prophetin Jesu) gedenkt der Mörder, fordert liebevolle Begegnung mit den Verbrechern. Derlei Worte fügen den schwer verletzten Überlebenden und den Angehörigen der Toten Schmerz zu! Unglaublich!
Herr Broder, wenn ich Ihre Einlassungen gegenüber dem Glauben an Gott und seinem Sohn, Jesu Christi, gewichte, im Sinne, dass Sie das Evangelium und ihre weltlichen Vertreter dem Grunde nach verurteilen, ja verdammen, so halte ich Ihnen dennoch entgegen, dass Frau Kässmann nicht als eine politisch Verantwortliche spricht, sondern als gläubige Christin. Das sollte zu respektieren nicht schwerfallen. Sind Sie sicher, dass die Überlebenden und Geschundenen aus Attentaten, sofern sie Gläubige sind, nicht dennich im Glauben an den Glauben versuchen, das Trauma des Schreckens irgendwie zu überwinden?
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