Man wollte es jahrelang nicht wissen. Was wäre denn auch die Konsequenz gewesen? Aus dem Land abzuziehen, weil die Soldaten Tagelöhner ohne Willen zu Verteidigung sind? Weil es denen egal ist, ob sie auf der Lohnliste der NATO oder der Taliban stehen? Aufgrund welcher so lautender Expertise hätte das denn erfolgen sollen? Jeder, der in diese Richtung nur einen Mucks gemacht hätte, wäre wegen Rassismus medial geschlachtet worden.
So richtig wie sie ist, ist diese Feststellung dennoch nicht verwunderlich. Die Überbleibsel der letzten Generation, die für ihre westlichen Werte kämpfen musste, hockt in den Altersheimen von San Francisco bis Berlin (West). Der Westen blickt auf eine 75 Jahre währende Periode von Frieden, Stabilität, Wohlstand und beispielloser technologischer Entwicklung zurück. Das Gros der Bevölkerung hat schlichtweg verlernt, dass diese Errungenschaften nicht selbstverständlich sind. Der Offenbarungseid in Afghanistan ist lediglich eine weitere Facette der westlichen Dekadenz, auf eine Stufe zu stellen mit Veganismus, Gender-Debatte und Klimarettung. Auch in Deutschland, in der zumindest die ältere Generation der Ostdeutschen den Freiheitskampf noch aus den Endzügen der SED-Diktatur kennt, durchzieht diese Dekadenz vollumfänglich die Gesellschaft. Geschichte wiederholt sich. Der Westen durchlebt zurzeit die gleiche Phase wie das römische Reich unmittelbar vor der Völkerwanderung. In 500 bis 1.000 Jahren werden sich die Nachkommen der Eroberer Europas und Nordamerikas - wer auch immer das sein wird - fragen, wie diese überlegene, in vielen Bereichen vorbildliche Hochkultur so mir nichts dir nichts von Barbaren (oder wie auch immer man sie nennen wird) überrannt werden konnte. Englisch wird die (tote) Sprache der Wissenschaft. Und eines fernen Tages wird die Idee der Aufklärung und der Demokratie erneut aufgegriffen werden, es wird zu einer neuen Blüte der Menschheit kommen, die dann wieder über kurz oder lang am eigenen Erfolg scheitern wird.
Den Vergleich mit der aufgeblasenen Null Röttgen hat der sel. Peter Alexander nun wirklich nicht verdient!
“...sollte der Westen ... sich darüber bewusst werden, dass kulturelle Dominanz ... vor allen Dingen nach der Bereitschaft verlangt, für den Kampf um die Freiheit sein Leben zu riskieren.” Das gilt auch für die Afghanen selbst. Wenn sie nicht gegen die Taliban kämpfen wollen, dann eben nicht. Dann sagt man tschüss und weiterhin viel Erfolg. 20 verplemperte Jahre mit vielen Toten reichen. Es gibt keinen Grund, hier irgendwen aufzunehmen, höchstens die, die für die Bundeswehr gearbeitet haben und nur als Zeichen des guten Willens.
Hier wird und wurde die Substanz verbraucht. Außenpolitisch zeigt sich die ganze Unfähigkeit unserer politischen Eliten am Beispiel Afghanistan. Da gibt es nichts mehr zu framen oder schön zu reden. Sie sind nackt. Die Taliban haben es uns gezeigt. Sie können nichts. Sie bilden eine Blase, in der sich die Minderleister- und denker jeden Tag gegenseitig bestätigen
Hätt da mal wieder ne Info, unbedingt anschauen, YT:” Eine Kommissarin für Afghanistan | SPIEGEL TV (2013) “. Die Gedanken sind frei, zumindest wer noch denken kann !?
Die Geheimdienste? Die sind mit der Überwachung von Querdenkerm und der AfD voll beschäftigt. Da kann man nicht alles im Blick haben.
Es ist nicht am Westen für ein freies und geordnetes Afghanistan zu kämpfen. Das müssen die Afghanen schon selbst tun. Doch die laufen lieber zu uns. Doch was sollen wir mit solchen Pfeifen? Davon haben wir schon selbst zu viele, was uns zurück führt zum Thema des Artikels.
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