RIP
Und wo ist einer meiner Lieblingsfilme denn, der ohne Ennio Morricone niemals seine immense Wirkung entfaltet hätte?: 1900 von Bernado Bertolucci? Auch hat er die Musik zu “La Luna” gemacht, einem etwas seltsamen, aber dennoch sehenswerten Film von dem gleichen Regisseur, der sicherlich auch wegen seiner Musik einen gewissen Kultstatus erreichte. Ich hatte Ennio sogar in “Badlands” von Terence Mallick vermutet, aber dem ist nicht so. Mein zweitbester Freund ever, ein Amerikaner, ein Cineast, hat mich einst mit diesen drei Werken bekannt gemacht, und alle sind extrem sehenswert, aber man muss auch ein verdammter Romantiker und Liebhaber, weniger von action, sondern vielmehr von Licht, Musik und Landschaft zusammen sein. Wenn Sie die nicht kennen sollten, lieber Archi, und romantisch sind und aushalten, dass Frauen vielleicht in selten Fällen zu Übergriffigkeit neigen, oder dass Brutalos wie Nazis-Besatzer mal eine Katze totschleudern konnten - vielleicht - und danach ein Kind, weil es etwas beobachtet hat, gucken sie die drei. 1900 ist der beste. Er fängt so an: “Giuseppe Verdi è morte!” In 1900 verschmelzen zwei italienische Genies, 120 Jahre auseinander: Giuseppe Verdi und Ennio Morricone. Und Bertolucci ist iher größter Bewunderer. Eine Hommage von mir für Giuseppe Verdi (Va Pensiero), Ennio Morricone, Bernado Bertolucci und Italia insieme. Viva Italia.
Danke für den angemessenen Nachruf. Mehrere der durch Morricone vertonten Klassiker, z.B. „Der Profi“ mit Belmondo und „“Clan der Sizialianer“ mit Delon, aventura und Gabin zählen zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Für mich gibt es nur einen, der als Filmkomponist mit Ennio Morricone vergleichbar ist: Nino Rota („Der Pate“).
@Herr Kronberg: >Hat er auch die Musik zu “Shattos Land ” komponiert ?< Nein, das war Jerry Fielding.
Kennen und, in dem Maße, wie das unter alten weisen Männern noch schicklich ist, lieben gelernt, habe ich Sie ja durch ihre regelmäßigen nicht medikamentösen “Intidepressiva zum Sonntag”. Dann kam die Zitterzeit ihrer sporadischen Auftritte: Schreibt der Archi W. - oder schreibt er nicht!? Und nun sind wir also scheinbar schon, Kinder, wie die Zeit vergeht, in der Phase der kontinuierlichen Nekrologe angelangt. Wenn ich richtig mit gezählt habe allein sechs an der Zahl in diesem Jahr: Ennio Morricone , Dave Greenfield, Albert Uderzo, McCoy Tyners, Das Deutsche Fernsehballett, Terry Jones. Und zum Glück sendeten Sie Eric Idle nur Geburtstagswünsche, denn da hatten Sie ja auch schon wieder angesetzt: “Ich liebe es, Nachrufe zu schreiben.” Kriegten aber glücklicherweise noch rechtzeitig die Kurve. “Wenn dieser Text hier kein Nekrolog ist, sondern ein Geburtstagsständchen, muss es dafür gewichtige Gründe geben.” Richtig, der Mann lebt nämlich noch, das nenne ich nun echt mal einen guten Grund. Zugegeben, heute also ein gelungener Nachruf auf den Meister der Filmmusik (was hätte der aus Chaplis Filmen machen können ; ) ), sogar mit leicht frivolen Anspielungen (Senta Berger und ihr Schwanz, hihihi) und keine pastoral triefende Erinnerung. Was nehme ich nun mit? Sie haben sich als Abschiedhymne gegen sein „Deborah’s Theme“ und für Henri Mancinis „Peter Gunn Theme“ entschieden. Gute Wahl, klingt irgendwie viel mehr nach Auferstehung. (Dies Melodie bildete übrigens den ermunternden Auftackt zum Ringelpitz mit Anfassen für die 16igen “Männer” in unserer Tanzschuldisco). Ich selbst habe mich für Gary Moore (R.I.P.) live in London - “Still Got the Blues” entschieden. Da schiebe ich mich dann ganz tief in den plüschenen “Liegesessel”: Und für die nächsten Stunden möchte ich dann nicht gestört werden.
Ein altes weisses unersetzliches Genie weniger. Spiel mir das Lied vom Tod… Ich bin sehr sehr dankbar (auch) mit dieser Musik die immer einen großen Teil meines Lebens ausgemacht hat aufgewachsen zu sein. Auch wenn das hier weiss Gott nicht der richtige Anlass ist - trotzdem: künftig wird die Musik wohl auf arabisch oder von “black life” gespielt. Auch wenn für einen “richtigen Islamisten” Musik verboten ist.. Freut euch drauf!!!
Herr Kronberg, ich nehme an, sie meinen “Chatos Land” mit Charles Bronson. Diese Musik stammt von Jerry Fielding (1922 - 1980). Aber vielleicht interessant: Charles Bronson wurde erst durch seine Rolle in “Spiel mir das Lied vom Tod” zum Weltstar, da Sergio Leone gegen allerlei Widerstände auf ihn als einen der beiden Hauptprotagonisten seines Filmes bestand. Das ebnete Bronson den Weg zu späteren Hauptrollen wie in Chatos Land.
Lieber Werner Schiemann, die “Hells Bells” Geschichte gefällt mir ungemein! Gut möglich, dass ich im Testament noch eine Ergänzung hinterlasse… Wo wir gerade bei Särgen sind: Ich erinnere an die Szene, in der Clint Eastwood zu einer Schießerei unterwegs ist und im Vorbeigehen beim Schreiner “three coffins” bestellt. Minuten später kommt er wieder zurück, streckt vier Finger in die Höhe und murmelt: “My fault. Four.” Da sage doch niemand, Eastwood sei nicht in der Lage, auch mal einen Fehler einzugestehen.
Ich bin einfach nur begeistert, ob Ihren Ausfuehrungen, und zuvorderst von der Musik Ennio Morricones. Mit dieser Musik bin ich gross geworden, mein Elternhaus hat mir die Tueren geoeffnet.
Diese Szene: Gänsehaut pur. Der Western aller Western. Ohne die Musik nicht denkbar. Wahnsinn.
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