Der Primärenergieverbrauch ist in Deutschland 2017 um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das geht aus dem „Zweiten Fortschrittsbericht zur Energiewende 2019“ der Bundesregierung hervor. Für das Folgejahr legt die Bundesregierung eine Schätzung vor: Demnach sei der Primärenergieverbrauch 2018 um circa 4,6 Prozent gesunken. Hierzu trugen nach Angaben der Bundesregierung die deutlich gestiegenen Energiepreise, die außergewöhnlich milde Witterung und ein starker Anstieg der Energieproduktivität bei. Es sei davon auszugehen, dass das Ziel, bis zum Jahr 2020 den Primärenergieverbrauch um 20 Prozent zu senken, „deutlich verfehlt“ werde.
Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch betrug im Jahr 2017 laut „Fortschrittsbericht“ 36 Prozent. Um bis zum Jahr 2030 die Zielmarke von 65 Prozent Anteil an erneuerbaren Energien zu erreichen, müssten weitere Maßnahmen getroffen werden, etwa der Ausbau der Windkraft. Die Bundesregierung räumt allerdings ein, dass die Genehmigungen für Windenergieanlagen rückläufig sind. Passende Freiflächen fehlten oder seien durch Interessenkonflikte blockiert.
Im Verkehrssektor erhöhte sich der Energieverbrauch nach Angaben der Bundesregierung 2017 um 2,4 Prozent. Das ursprüngliche Ziel, den Endenergieverbrauch im Verkehr bis 2020 um 10 Prozent gegenüber 2005 zu senken, werde verfehlt. Es zeichne sich jetzt schon ab, dass auch bis 2030 nicht die vorgesehene Senkung erfolgt sein werde. Selbst bei der Umsetzung aller zuletzt beschlossenen Maßnahmen sei die Zielerreichung nicht sichergestellt.
Bei der Beheizung von Gebäuden stieg der Energieverbrauch laut „Fortschrittsbericht“ 2017 um 2,6 Prozent. Auch für diesen Sektor räumt die Bundesregierung ein, dass die bislang getroffenen Maßnahmen nicht ausreichten, um das 2020-Ziel (Reduktion des Endenergieverbrauchs um 20 Prozent gegenüber 2005) zu erreichen. „Bislang ist die Energiewende […] in erster Linie eine Stromwende“, konstatiert der Bericht resigniert. Kosten verursacht sie natürlich trotzdem. Laut „Spiegel-Online“ allein in den vergangenen fünf Jahren gut 160 Milliarden Euro.