Denkfehler 1: Der Hoover Damm ist kein Laufwasserkraftwerk. Das Wasser wird aufgestaut und periodisch genutzt. heutige Turbinen können auch vergleichsweise schnell angefahren werden. Beim Laufwasserkraftwerk Wien Freudenau geht das mit den Kaplan-Turbinen in etwa 1 Minute. Die derzeitige Technik des Hoover Damms kann dabei sofern notwendig jederzeit ausgetauscht werden. Denkfehler 2: Zum einen muss zum Zurückpumpen ein größeres Reservoir vorhanden sein, zum anderen geklärt sein an welcher Stelle dieses liegt. Pumpt man das Wasser nach der letzten Staustufe wieder zurück, wären durch das rezirkulieren im optimalen Fall alle Staustufen wieder zu 100% leistungsfähig. Allerdings wird eine gewissen Zeit vergehen bis der volle Rezirkulationsstrom gesammelt ist, solange steht den Unterliegern deutlich weniger Wasser zur Verfügung. Der wichtigste Kritikpunkt hierbei sind allerdings der erhebliche Anstieg an Verdunstungsverlusten. Zum einen bedingt durch das neue Ausgleichsreservoir und die durch Pegelanstieg induzierten größeren Stauseeoberflächen. Da hoffe ich mal auf eine ehrliche, nüchterne Bilanzierung amerikanischer Ingenieure. Denkfehler 3; Anschließend an Punkt 2 wird den Unterliegern durch die höheren Verdunstungsverluste tatsächlich weniger Wasser zur Verfügung stehen da sich der Volumenstrom nicht ändert. Das gilt allerdings nur für das Szenario das ausschließlich der Colorado River genutzt wird. Theoretisch ist es auch möglich über eine Fernwasserleitung aus regenreicheren Regionen das Wasser herbeizuschaffen. Liegt die zu überwindende Höhe hierbei deutlich unter der der Staustufen kann sogar noch mehr Energie gewonnen werden. Generell kann ich nur festhalten, dass derzeit zu wenig zum Projekt bekannt ist, als das man eine vernünftige Aussage über Sinn und Unsinn treffen könnte. Der Punkt bleibt blos, die Amis können und die Amis machen. Wir können kaum noch und machen tun wir gar nix, außer vielleicht die Physik der phrasendrescherei zu opfern.
Mit dem Fliesswasser des Colorado hat dieses Projekt nichts zu tun. Soviel Wasser oben reinfliesst, kommt auch unten wieder raus. Unten muss ein Becken gebaut werden, welches nach dem Speichern leer ist und nach der Stromgewinnung wieder voll ist.
Falls die tagsüber durch Wind- und Solaranlagen gewonnene Energiemenge zu groß wird, pumpt man Wasser zurück und stützt damit den Wasserstand des Lake Mead. In Deutschland können wir das nicht und legen Windräder zeitweilig still, ja zahlen zeitweilig noch Geld dafür, dass uns Nachbarländer die elektrische Überproduktion abkaufen. Das tagsüber durch Rückpumpen verursachte Anheben des Wasserstandes am Lake Mead könnte dann bedeuten, dass nachts die Turbinen durchgängig “volle Kanne” laufen können, ohne den Lake Mead zu weit abzusenken. Außerdem kann von Tag zu Tag durch Dosierung des Pumpvolumens der mittlere Wasserstand des Lake Mead optimiert werden. Die Höhe des Wasserstandes geht über die Fallhöhe des Wassers in die Turbinenleistung ein. Ob und inwieweit flussabwärts Probleme durch die eventuellen Schwankungen des Wasserstandes resultieren, kann ich nicht sagen. Je weiter flussabwärts, desto geringer wird sich das auswirken. Im zeitlichen Mittel bleibt die den Colorado runterkommende Wassermenge ja gleich wie bisher, da die Wassermenge durch den natürlichen Zulauf am Lake Mead bestimmt wird.
Kein Denkfehler. Der Batterie-Plan erfordert ceteris paribus und bei angenommenem Gleichgewicht von Wasserentnahme und Nachlauf/Regeneration über den gesamten Flußlauf hinweg an der Speicherstelle eine „freie Wassermasse“, die als Gravitationsspeicher zwischen Unter- und Oberlauf entgegen dem Lastgang hin- und herschwingt, mit zusätzlicher Auffüllung der Verdunstungsverluste. Dieses zusätzliche „freie Wasser“ ist schlicht nicht da. Und wir sprechen hier nicht nur über ein paar Schnapsgläser voll.
Eine interessante Fragestellung. Ich habe folgende vereinfachende Theorie: a) das Staubecken und die Turbinen sind für eine durchschnittliche Wassermenge von sagen wir 1000l/ms dimensioniert für optimale Leistung. Wenn der Fluss also diese 1000l/ms anliefert wird die optimale Leistung erzeugt, der Pegel im Staubecken bleibt konstant. Ein Hochpumpen würde das Becken zum Überlaufen bringen. b) der Fluss hat saisonbedingt nur einen Durchfluss von 900l/ms. Durch überflüssige Solarenergie werden 100l/ms hochgepumpt. Dadurch bleibt der Füllstand im oberen Becken konstant und der Durchfluss durch die Turbinen bei 1000l/ms. Der Durchfluss in den unteren, weiterführenden Flusslauf bleibt bei 900l/ms. Als Elektrotechniker habe ich das aus den Kirchhoffschen Gesetzen abgeleitet die besagen dass die Summe der Ströme an einem Knoten immer Null ergeben. (oberes Becken : Zulauf Fluss=900/Zulauf Pumpe=100/Ablauf Turbine=1000 und unteres Becken: Zulauf Turbine=1000/Ablauf Pumpe=100/Ablauf flussabwärts=900) Insofern könnte das ganze schon Sinn machen (unter theoretischen Gesichtspunkten)
Also ich versuche es mal so; es gibt in den Staaten keine Energiewende. Ich beziehe meinen Strom,( I living in Oxnard), von South California Energy. Und das ist ausschliesslich Atomstrom. (Einfach lecker). Geplant ist eine grosse Wasserroehre vom Norden in den Sueden zu bauen. Ist wohl schon genehmigt. Um die Wasserversorgung im Sueden Californias zu stabilisieren. Derzeit gibt es eine sogenannte Wasserpolizei, die alle die Wasser “verschleudern” heftigst bestrafen. Nix da, des nachts den Rasen waessern.
Ich weiß nicht,was die Abkürzung des Energieversorgers PG&E in demSpiegelartikel bedeuten soll,als ich ich aber “Milliardenprojekt” gelesen habe,würde ich die Umbenennung der Firma in Dewey,Cheetum and Howe vorschlagen.
Alles Wasser fließt letztlich den Colorado hinunter, wenn es nicht vorher auf den bewässerten Flächen versickert und verdampft. Der Lake Mead kann als Puffer dienen und die sehr unregelmäßige Wasserführung des Flusses ausgleichen. Wenn zu viel Strom erzeugt wird oder Spielraum für den Pumpbetrieb zur Verfügung steht, pumpt dieser das Wasser hoch. In den letzten Jahrzehnten ist der Wasserspiegel des See stark abgefallen. Der Pumpspeicherbetrieb kann den Trend aufhalten oder sogar umkehren. In den Alpen gibt es zahlreiche Pumpspeicherwerke.
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