Danke Herr Haferburg. Habe sehr gelacht, kenne ich es ein kleines Stück durch eigene Reisen, Tamil Nadu ist mir jedoch fremd. Die Menschen dort leben, überleben, strahlen eine große Freundlichkeit aus, trotz allem. Für uns gewöhnungsbedürftig. Hier in Deutschland ist Frust, Aggression und Maulkorb zum festen Alltagsbestandteil geworden. Auch wenn ich der Kohlekraft, wegen der miesen Umweltbilanz und geringfügigen Ausbeute für Stromerzeugung, kritisch gegenüber stehe, bleibt Indien und vielen anderen asiatischen Ländern nichts anderes, um die „Stromgier“ zu befriedigen. Beim Atomstrom bin ich bei Ihnen, da es die sauberste Stromerzeugung ist und die Angstmacherei hier in Deutschland wahnsinnige Formen annimmt. Falls Sie mal in Kerala sind, schöne Grüße.
Hallo Achgut.com, der Artikel stellt eine mögliche Sicht auf das Thema Energiewende dar. Leider ist es die Sichtweise einer klassischen Ingenieursschule, dass durch immer größere Kraftwerke immer mehr Energiebedarf gedeckt werden muss. Natürlich kann man sich als Ausrede immer selbst einreden, dass ein Absenken der deutschen Emissionen an CO2 auf Null nicht den Ausstoß von Indien kompensieren kann. Wichtig ist, dass wir in Deutschland anerkennen, dass alle Menschen das gleiche Recht auf CO2-Ausstoß haben. Wenn wir das akzeptieren und uns dann vor Augen führen, dass der Pro Kopf Ausstoß in Deutschland noch um ein Vielfaches über dem Pro Kopf CO2 Ausstoß eines Inders liegt, dann verstehen wir vielleicht, dass es kein Widerspruch ist, dass wir in Deutschland Handlungsbedarf haben und die Inder nicht. . Ach ja, mal zum Nachdenken: Es gab mal ein Projekt, das nannte sich “GROWIAN”. Da haben die großen Energieversorger ein Windrad von 5 Megawatt gebaut und aufgestellt. Das gewünschte und auch erreichte Ergebnis war, dass das Ding nicht vernünftig funktionierte. Damals war das kein Wunder, denn man hatte versucht eine neue Anlage aus dem Nichts heraus zu konstruieren. Interessanterweise sind Windräder der Größe 5 MW heute nichts besonderes (mehr). Was lernen wir also daraus? Wenn man einen See trocken legen will, dann darf man nicht die Frösche fragen, was sie davon halten. . Beste Grüße . Uwe Stegemann
Und da das Argument “Radioaktiver Abfall” bei der Verteufelung der Kernkraft zu erwarten ist: Man google mal nach “BN-800” - ein neuer russischer Reaktortyp, der bis zu 96% des radioaktiven Abfalls anderer AKW’s verarbeitet. Der erste ist unlängst im kommerziellen Betrieb ans Netz gegangen - früher wäre eine solche Entwicklung aus Deutschland gekommen… Merke: Der erste Otto-Motor leistete ja auch keine 500 PS - es bedurfte Forschung und Entwicklung.
Es geht bei der deutschen Energiewende ja auch nicht um Weltenrettung, sondern um den Abbau oder Verlagerung hochproduktiver Arbeitsplätze. Und damit ist die Energiewende sogar sehr rational, denn sie sorgt für steigende Profite. Ein Ingenieur kostet in Sofia doch nur einen Bruchteil eines Ingenieurs in Stuttgart.
Etwas Wasser in den Wein, werter Herr Haferburg, darf ich schon schenken. Indien und Sicherheitskultur, das sind zwei verschiedene Welten. Nicht, dass die indischen Kernkraftwerkskonzepte nichts taugen würden. Aber jede technische Anlage braucht permanente Überprüfung und Wartung. Und das ist bisher ein großes Problem in den indischen Kraftwerken. Nicht nur meine Erfahrung. Ansonsten ein sehr stimmiger Bericht.
Hallo Her Haferburg, Kernkraft ist ja ein Feld in dem sich der Normale nicht auskennt. Ich stelle hier einmal mein kindlich naives Verständnis vor mit der Bitte an Sie, so ein paar Grundlagen darzustellen - auch wenn es Ihnen weh tun sollte und Sie „meine Vorstellung“ davon mit einer “ungenügenden Note” versehen müssen. Ich habe die Sache so verstanden, dass man aus Brennelementen maximal 5 % der vorhandenen Energie ziehen kann; sie gelten als ausgebrannt obwohl mindestens noch 95 % der Energie enthalten ist. Es gibt nur noch keine Techniken an diese 95 % heranzukommen. Für mich heißt das schon einmal, ein “ausgebrannter” Brennstab ist kein Müll sondern eine Ressource. Weiterhin habe ich Berichte so verstanden, dass Brennstäbe weniger strahlen je stärker sie “genutzt” wurden. Daraus leite ich ab, würden wir uns um Techniken bemühen, die eine stärkere Nutzung als 5 % der Brennelemente zulassen, dann gäbe es automatisch weniger Strahlung für die Endlagerung ? Also sollten wir doch mit Vehemenz an die Entwicklung sicher Techniker herangehen. Und das dieses Mal nicht aus der Sicht einer Waffennutzung sondern von vorne herein nur mit dem Ansatz einer friedlichen Nutzung. Ich hoffe, es ist nicht allzu viel falsch was ich hier sage. Danke
Sehr geehrter Herr Haferburg, vielen Dank für diesen sehr erhellenden Beitrag. Man müsste ihn allen energiepolitischen Entscheidungsträgern zur Pflichtlektüre machen. Aber denen wird die Essenz des Beitrags an demselben vorbeigehen, und die Kanzlerin wird sagen, dass der Beitrag nicht hilfreich ist. Letzere ist ja schließlich verantwortlich dafür, dass hier etwas grandios “politisch instrumentalisiert” wurde (= was uns die Gutmenschen ja ständig verbieten, man darf kein Unglück politisch instrumentalisieren!) , nämlich der Tsunami in Fukushima. Und nun haben wir den Salat und können, weil es sonst “eng” wird, eigentlich keine Kohlekraftwerke abschalten. Sehr gut finde ich, dass Sie auch den Finger in die Wunde legen, dass wir kleines Völkchen KEINEN nennenswerten Beitrag zur Welt-Klimarettung beitragen können. Es soll jetzt nur keiner wieder sagen, dass wir mit gutem Beispiel vorangehen sollen, denn: ob wir uns hier deindustrialisieren oder freitags alle hüpfen, geht dem Rest der Welt am A ... vorbei!
Herr Haferburg, ich wünsche ihnen ja Erfolg bei ihrem Bemühen, den Leuten das Anbohren des Containments abzugewöhnen. Klappt beim Schweizer aber auch nicht. Und der kann noch Atom! Sicher jedenfalls: Die Nichtbenutzung des Handlaufs wird allenfalls einen Todesfall pro Unfall nach sich ziehen, der dann jedoch eindeutig zuzuordnen ist. Ziemlich sicher auch: Dieses KKW wird nicht hochgehen, wie die meisten ja nicht hochgehen. Ganz unabhängig davon, wie perfekt das alles auf dem Papier ist und wie falsch in der Realität. Beruhigend: Wenn doch, ist das ein Problem der Leute, die da leben müssen.
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