In der Frühzeit der Elektroautopropagation, also in den Neunzigern hieß es noch, es könne an jeder gewöhnlichen Steckdose geladen werden. Bei uns im Altbau, teilweise DDR-Steckdosen hieß das noch, bei 4,5A wird die Dose nach spätestens vier Stunden warm, bei 8A nach einer. Das wären oder waren damals maximum 10 KWh pro Nacht. Immer mit Schutzengel und einem Bein in der Urne. Selbst wenn man heute mit Drehstrom unter günstigsten Bedingungen das Fünffache rechnet, kriegt man über Nacht nicht mehr als 50KWh in die Akkus rein, Wirkungsgrade mal unberücksichtigt. Alles darüber bedeutet Sonderinstallation. Ich vermute sogar, die hier in der Innenstadt verlegten Erdkabel sind nicht auf die für Hochleistungsladestationen nötige Belastung ausgelegt. Man müsste also mit dem Bagger an die neuen Straßen. Neuartige Batterien gibt es dutzendfach, wäre eine davon serienreif, würde wohl kaum noch großartig darüber spekuliert. Am ehesten sind sie aus China zu erwarten, wobei die Ladungsdichte bei Alkalimetallen wie Lithium nicht spektakulär gesteigert werden kann. Die größte Versuchung bildet hier Aluminium mit seinen 3 Valenzelektronen. Was mit komplexer organischer Chemie und Nanotechnologie möglich ist, entzieht sich auch dem interessierten Laien, da wäre doch jede Menge Potential für Hochstapler. Ich persönlich glaube, dass es den berühmten Energiedrops in der Größe eines Feuerlöschers irgendwann geben wird. Jeder Gymnasiast kann sich ausrechnen, wie viele Elektronen darin für 50 KWh getrennt sein müssen. Aber bis dahin gibt es auch viel bessere Methoden, flink von A nach B zu kommen oder gleich seinen Hausdiener zu schicken. Siehe Wall-e!
Der Vergleich mit den Wunderwaffen ist sehr treffend. Es ist in der Tat wie gegen Ende eines Krieges, bei dem die Katastrophe absehbar ist, die Verantwortlichen sich aber in Propagandabunkern verschanzen. Zunächst wird die übergroße Aufgabe („Weltrettung!“) tagtäglich wiederholt. Kritik wird konsequent unterdrückt, mit einer Mischung aus negativer Zuschreibung („Bedenkenträger“, „zersetzend“, „spaltend“) und dagegen gesetzten Hoffnungsparolen („Wir schaffen das“). Gedanken- und bedingungsloses Vertrauen wird eingefordert („wir wissen was wir tun“; „die Forschung steht kurz vor dem Ziel“ = Wunderwaffen). Die Auseinandersetzung wird zu einem Kampf des absolut Guten gegen das absolut Böse stilisiert, wobei die Medien für die „Guten“ täglich nur Siegesmeldungen verbreiten. Niederlagen werden verschwiegen oder in Erfolge umgedeutet. Je klarer sich das katastrophale Ende abzeichnet, desto frenetischer wird die Propaganda und umso heftiger die Unterdrückung (berufliche Ausgrenzung und gesellschaftliche Ächtung). Wenn der Untergang dann da ist, werden die Verantwortlichen untertauchen, oder sich hinter billigen Ausreden verstecken („wir haben es doch gut gemeint“; „habe nur Weisungen befolgt“; „die große Mehrheit war vollkommen überzeugt“; „es hätte alles geklappt, wenn nicht XYZ gewesen wäre; „das Schicksal wollte es anders“, „das war nicht absehbar“,...) oder den beliebesten Klassiker auspacken: „ich war schon immer dagegen“.
@Michael Löhr und seinen Kommentar über den Erdhügel-Wärmespeicher für überschüssige Windenergie von Siemens, Hamburg Energie und TU Hamburg-Harburg: Sie können sich eine Windenergieanlage in den Vorgarten stellen und mit dem erzeugten Strom dreißig Heizlüfter betreiben, der Vorgang hat keinen vorhersagbaren Einfluss auf die globale Erwärmung. Denn ohne Ihre Windmühle würde der Wind bei seiner Abbremsung in Wiesen und Wäldern in ähnlichem Maße in Reibungswärme umgewandelt. Die Wärme verteilt sich lediglich räumlich und zeitlich anders. Ich habe wiederholt bei achgut-Artikeln zur Energiewende festgestellt, dass Umweltschutz-Argumente die gegen fossile Energieträger sprechen, gegen erneuerbare Energien vorgebracht werden - selbst wenn diese physikalisch gar nicht darauf zutreffen. Zum Beispiel das Wirkungsgrad-Argument in diesem Artikel. Wenn alle Seiten auf “wissenschaftlichem” Baerbock-Niveau diskutieren, bringt das die Welt nicht weiter.
“Tölpel und Einfaltspinsel auf der Kommandobrücke” geht an der Sache vorbei. Das sind vielmehr Irre und Schwerstkriminelle, die das Schicksal dieses Landes in den Händen halten.
Man beginnt fast zu hoffen, dass diese Hirngespinste möglichst schnell und drastisch zerplatzen, damit es noch einen „Weg zurück“ gibt. Vergessen scheint das Elend, das in Europa bis zur Industrialisierung geherrscht hat, und verdrängt werden die mörderischen Folgen einer Deindustrialisierung: 80 Mio. Menschen (oder mehr) kann Deutschland ohne klassische Industrien („mit Qualm und so“) niemals ernähren. Vor zweihundert Jahren lebten hier höchstens die Hälfte, und sie haben trotzdem oft gehungert…. Oder sollen die alle als „Sonderbeauftragte der Regierung“ arbeiten? Oder als Pressesprecher bei den Grünen?????
Mag sein, aber Aufklärung wäre, wenn ein Volk das rechtzeitig merken und dagegen wählen würde. Bis auf 12, 13 % ist das eben nicht der Fall.
Sehr geehrter Herr Haferburg, so sehr ich Ihre Darstellung und Position auch schätze, am Ende fehlt mir Ihr Vorschlag, wie es anders gemacht werden sollte. Wenn wir als „gesetzt“ annehmen, dass wir CO2-neutral werden müssen, bzw. wollen, führt am Verzicht auf fossile Energieträger doch kein Weg vorbei. Deshalb ist doch jede Form der PtX-Technologien sinnvoll. Bleibt als Frage, wie das P (P für Power) dargestellt werden soll. Will Deutschland energieautark werden, bleibt eigentlich nur die Kernenergie. Da wir diese aber nicht wollen (dürfen), bleibt der Import CO2-neutraler Energieträger aus Regionen, die hinsichtlich Wind und Sonne höhere Potentiale als Deutschland aufweisen; Energie ist genug da. Sie haben recht: das wird teuer; wäre es billig, würden wir es ja heute schon machen. Deshalb kann es nur auf internationaler Ebene (EU, oder besser gleich weltweit) funktionieren.
Der Wahnsinn ist wohl nicht mehr zu stoppen. Erst wenn alles in Grund und Boden ökologisiert ist, wird die Bevölkerung merken, dass der Plan nicht funktioniert. Doch dann ist es zu spät, für eine Wende, von der Wende. Was müsste ich zuletzt lesen? „Grüne kritisieren privaten Autobesitz“ In Russland eröffnet Daimler ein neues Werk. Und schafft somit Arbeitsplätze. Nicht in DE. Und Altmaier und Putin und der Daimlerchef drücken grinsend den Startknopf für das Projekt. Erst wenn der letzte Diesel/Benziner verschrottet ist, werden die Menschen merken, dass der Strom für das ökologische Wunderwaffen-E-Auto (mit ökologisch gewonnenem Silizium) nicht aus der Steckdose kommt, dann wenn man ihn braucht. Und wenn die ausbleibende Mineralölsteuer auf den Strompreis aufgeschlagen wird, überlegt man es sich besser 2x, ob man abends noch die energiesparende LED-Beleuchtung einschalten (kann) will.
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