In Deutschland muss sich die Ständige Impfkommission (Stiko) einem stetigen politischen Druck erwehren, endlich auch eine Impfempfehlung für Kinder unter 16 Jahren abzugeben. Aus nicht eindeutig ersichtlichen Gründen ist es den Regierenden wichtig, auch Minderjährige zur Impfung zu nötigen.
Derweil will die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) eine Vorentscheidung über die Zulassung eines weiteren Coronavirus-Impfstoffs für Kinder treffen, meldet orf.at. Die Fachleute der Behörde würden demnach heute über die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers Moderna auch für Zwölf- bis 17-Jährige beraten. Die Bewertung von Studien des Herstellers sollten abgeschlossen werden, habe die EMA in Amsterdam mitgeteilt. Wenn die Fachleute grünes Licht geben, müsste nur noch die EU-Kommission zustimmen, was als reine Formsache gelte.
Das Präparat Spikevax wäre dann der zweite Coronavirus-Impfstoff, der in der EU auch jungen Menschen verabreicht werden darf. Ende Mai sei bereits der Impfstoff von Biontech und Pfizer auch für Zwölf- bis 17-Jährige zugelassen worden. Grundlage des Antrags von Moderna sei eine Studie bei 2.500 Jugendlichen in den USA gewesen. Danach solle das Präparat für Minderjährige ebenso sicher und verträglich sein wie für Erwachsene.
Möglicherweise nutzen manche politischen Verantwortungsträger, die in Fragen der Impfkampagne die Verantwortung prophylaktisch auf Fachleute abwälzen möchten, eine entsprechende Zulassung, um den Druck auf die Stiko hinsichtlich einer Impfempfehlung zu verstärken.