Artikeltyp:Meinung

Elon Musk und die Haie

Es scheint ein Feudalsystem zu geben, welches den Favoriten der Mächtigen großzügige Privilegien einräumt, von Individuen aber, die weniger gut gelitten sind, minutiöse Gesetzestreue fordert. Beispielsweise von Elon Musk.

Gesellschaften funktionieren dank eines Systems geschriebener und ungeschriebener Spielregeln, die das Leben der Individuen schützen und angenehm gestaltet sollen; sie sind Grundlage dessen, was als Zivilisation bezeichnet wird. Höhere Zivilisationen berücksichtigen dabei nicht nur die Spezies Mensch, sondern auch niedrigere Formen des Lebens: Tiere und Pflanzen.

Nun kann es vorkommen, dass Gehorsam bei der Befolgung von Gesetzen nicht von allen Individuen in gleichem Maße eingefordert wird. Es scheint ein Feudalsystem zu geben, welches den Favoriten der Mächtigen großzügige Privilegien einräumt, von Individuen aber, die weniger gut gelitten sind, minutiöse Gesetzestreue fordert. Diese Disziplinierung hat dann nicht die Absicht, Mitmenschen oder Natur zu schützen, sondern dem Feind möglichst großen Schaden zuzufügen. So wird der brave Bürger unbarmherzig bestraft, wenn er in seinem Garten den falschen Baum fällt, der Betreiber einer Windkraftanlage aber darf ganze Wälder vernichten, um seine Türme mit den Turbinen zu installieren. 

Den Schutz der Natur hat das linke politische Milieu unerbittlich zu seinem Hoheitsgebiet erklärt. Die mehrheitlich grünen Damen verteilen Privilegien und Strafen gemäß ihrer Ansicht von gut und böse. Was sie besonders hassen, sind Männer, die sich durch Intelligenz, Erfolg und Humor auszeichnen – und wer täte das mehr als ein gewisser Elon Musk. Er wird dem Zorn der Erinnyen also nicht entgehen.

Super Heavy und die Chop Sticks

Elon plante den fünften Launch seines Starship. Das Raumschiff überragt mit 121 Metern die meisten Kirchtürme, und der Durchmesser von neun Metern ergibt eine Wohnfläche von über 60 Quadratmetern – pro Etage. Da kann man es sich dann auf der Reise zum Mars gemütlich machen. Die unteren 70 Meter und 1.500 Tonnen, genannt „Super Heavy“, liefern den Antrieb während der ersten Flugphase, im oberen Teil sind Triebwerke und Treibstoff für die weitere Reise untergebracht, sowie die Nutzlast.

Beim Testflug sollte Super heavy nach sieben Minuten und getaner Arbeit zur Erde zurückkommen und von den „Chop Sticks“ am Launch Tower aus der Luft gegriffen werden, so wie wir das mit den California Rolls in der Sushi Bar machen (heute wissen wir, dass es geklappt hat). Die zweite Stufe sollte noch um die halbe Welt in Richtung Indischer Ozean fliegen und dort sanft wassern (auch das hat geklappt). Für den Launch aber war die Genehmigung der Federal Aviation Administration (FAA) erforderlich, und die wiederum beinhaltet eine Unbedenklichkeitserklärung in Sachen Umwelt. Und das verzögerte den Launch erheblich.

Die Trommelfelle der Wale

Der U.S. Fish and Wildlife Service mit Direktorin Martha Wiliams und der National Marine Fisheries Service unter Frau Dr. Janet Coit hatten Bedenken: Die ins Meer plumpsende zweite Stufe könnte einen Haifisch treffen und tödlich verletzen. Um dieses Risiko zu quantifizieren, fragte Musk nach Daten über die Verteilung von Haien im Indischen Ozean. Die gab es zwar, sie wurden aber nicht herausgerückt, damit sie nicht etwa Wilderern in die Hände fielen, die auf der Jagd nach Haifischflossen für die feine Küche von Fünf-Sterne-Restaurants wären.

Schließlich wurden die Daten dann doch herausgegeben, und rechnerische Simulationen konnten beweisen, dass das Risiko für den Hai infinitesimal klein war. Sehr vernünftig. War jetzt also der Start frei? Keineswegs – was ist mit den Walen? Nochmals die selbe Prozedur, und Musk konnte auch das Wal-Risiko ausschalten. Er schränkte seine Aussage aber mit dem Hinweis ein, dass auch für jeden Wal irgendwann die Stunde schlüge. Dann kam noch die Hürde, wie man vermeiden kann, dass die Rakete unter Wasser explodiert und bei den submarinen Bewohnern Hörschäden verursachen.

So wie Musk die Schwerkraft überwunden hat, so konnte er auch die Fallstricke einer missgünstigen, woken Politikeria hinter sich lassen und mit dem erfolgreichen Start am 13. Oktober einen Meilenstein zur Eroberung des Weltraums setzen, der von aller Welt begeistert gefeiert wurde.

 

Dr. Hans Hofmann-Reinecke studierte Physik in München und arbeitete danach 15 Jahre in kernphysikalischer Forschung. In den 1980er Jahren war er für die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien als Safeguards Inspektor tätig. Er lebt heute in Kapstadt. Dieser Artikel erscheint auch  im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller Grün und Dumm, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich.

Foto: Duncan.Hull - Debbie Rowe, Photographer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Chris Kuhn / 24.10.2024

Worüber man von den woken GRÜNEN nichts hört: die Nordstream-Sprengungen dürften tausenden von Fischen und auch Kleinwalen die Hör- und Gleichgewichtsorgane zerstört und sie damit das Leben gekostet haben.

Gisela Zabka / 24.10.2024

„Und wieder und wieder Frauen“, stimmt leider, @Peter Zinga, ich sag’s nur ungern. In Kalifornien kommen noch zwei dazu, die sogar so dämlich sind zuzugeben, dass ihnen Elon Musks politische Haltung nicht in den Kram passt: Kate Huckelbridge, die Vorsitzende, und Gretchen Newsom, ihre Stellvertreterin der California Coastal Commission, die Musk untersagt, seine Raketenstarts von der Vandenberg Space Force Base im Santa Barbara County von 36 auf 50 zu erhöhen. „Elon Musk“, sagte Gretchen Newsom, „springt durchs Land, verbreitet politische Unwahrheiten und attackiert die FEMA [den Katastrophenschutz], während er vorgibt, den Hurricane-Opfern mit freiem Starlink-Zugang zum Internet zu helfen.“ Was das eine mit dem anderen zu tun hat, weibliche Logik, würden Misogyne sagen, auf alle Fälle: Die Danksagungen von Hurricane-Opfern nahmen auf X kein Ende. ––– Musk hat gegen die Coastal Commission Klage eingereicht, weil sie „blanke politische Diskriminierung“ betreibe. „Nur selten“, heißt es in der Klageschrift, „hat eine Regierungsbehörde so offensichtlich ihre Befugnisse überschritten, indem sie ein Unternehmen für die politischen Ansichten seines CEO bestraft.“ Und da wären noch die Seehunde, die Musk auf Regierungsgeheiß einfangen musste, um zu testen, wie sie auf Extremlärm reagieren. Also hat Musk Seehund-Kopfhörer anfertigen lassen, über die er…., Seehund-Fotos auf Musks X-Account. Was die Damen komplett auf die Palme bringen dürfte: Der Kerl ist auch noch witzig!

Johannes Schuster / 24.10.2024

Diese Östrogen - haltige Psychose ist langsam abgedroschen. So eine Evaluierung zu verlangen ist lächerlicher Bullshit.  Nur weil er für Trump Werbung fährt, ist das ein Grund für dumme Schikane. Wenn Woke nur noch dumm und Willkür ist, dann ist das Format eine Gefahr für den Erdball und rangiert auf dem gleichen Level wie Pol Pot. Was glauben diese ganzen Damen eigentlich, wer sie sind: Sie können nichts außer rumstänkern und behindern damit den Fortschritt. Wenn sie sich bei der FAA mal so sehr um Boeings Schrottvögel kümmern täten, wie um ihre politische Säuberung, dann würde das Leid und Millarden sparen. Falsche Priorisierung, falscher Charakter, zuviel Narzissmus, - sowas muß aufhören ein Faktor zu sein. Diese Welt leidet an der Geltungssucht kaputter FETs und einer penetranten Anzahl von absolut unnötigen Lastwiderständen moralischer Selbstüberhöhung.

A. Ostrovsky / 24.10.2024

Der Sinn der Repression ist die Konditionierung der Targets, nicht die Einhaltung von Regeln. Wenn sich eine ganze Gesellschaft genau an die Gesetze halten würde, würde der Repressionsapparat frei drehen. Sie hätten dann gar keinen Ansatzpunkt für ihre Repression. Dann werden die Gesetze verschärft, oder willkürlich ausgedeutet und dann wird der Staat übergriffig. Wenn die Not am größten ist, wird der Notstand erklärt und alle Regeln werden willkürlich auf den Kopf gestellt, nur damit man wieder erfolgreich Repression ausüben kann. Sie, Herr Hofmann-Reinecke sind scheinbar zu lange weg aus Deutschland. Ich vermute, Sie haben die Corona-“Pandemie” nicht in DE erlebt. Scheinbar sind Sie auch schon seit 2001 nicht mehr in Griffweite der Repression. Wenn gar nichts hilft, werden nämlich die Verbrechen vom Repressionsapparat selbst organisiert. Sonst kann man ja das Klima nicht verschärfen. Dann holt man aus aller Welt die Insassen der Gefängnisse ins Land, nur um endlich wieder einen Ansatzpunkt zu haben, den Gesetzestreuen als “Rechten” zu verfolgen. Das Auseinanderbrechen der “Gesellschaft” ist dann das erklärte Ziel der herrschenden Clans.

A. Ostrovsky / 24.10.2024

Herr Dr. Hofmann-Reinecke, ich bin verwundert über Ihre Erklärungen zum Sinn einer Gesellschaft. Ich habe in mehreren Ländern und verschiedenen politischen Grundkonstellationen so einen Sinn bisher noch nicht erkennen können. Ich war immer einer, von dem man Leistung gefordert hat und der dabei unter äußerst misstrauischer bis missgünstiger Beobachtung stand, weil man ja erkannte, dass ich nicht doof bin (sonst hätte es mit der Leistung ja nicht geklappt). Man misstraute mir ständig, weil man gar nicht glauben konnte, dass sich einer mit Verstand nicht diese Last der Gesellschaft vom Rücken wirft. Und dafür gab es immer schwere Strafandrohungen. Heerschaaren von misstrauischen Beamten waren immer mit der Prüfung meiner Steuerarklärung beschäftigt. Und als ich darauf verzichtet habe, eine Steuererklärung abzugeben, weil mir das Feilschen um jeden Pfennig zu anstrengend war, steigerte sich das Misstrauen bis ins Unendliche, bis zum Übergriff. Unter dem Strich sehe ich eine Gesellschaft ganz anders. Es ist eine Institution, mit der die Leistungsfähigen und Leistungswilligen zur ständigen Steigerung der Leistung gezwungen werden, selbstverständlich zum Nutzen der Leistungslosen. Ich habe niemals von einer Gesellschaft, oder einem herrschenden Clan auch nur annähernd eine angemessene Gegenleistung erwartet und selbstverständlich auch nie erhalten. Gesellschaften sind immer auf Unsymmetrie und Machtanwendung gegen die Leistungserbringer aufgebaut. Das ist die Sollbruchstelle und es ist nur eine Frage, wie lange es dauert, doch das Ergebnis ist immer der Zusammenbruch des Schmarotzersystems. Der einzige Unterschied, den wir bewerten müssen, ist die Frage, wie weit das Schmarotzersystem im Zusammenbruch den Leistungserbringern dann zur Strafe das Leben schwer machen kann. Hitler soll am Ende gesagt haben, wenn die Deutschen seiner nicht würdig sind, sollen sie untergehen. So ähnlich könnte die Grundstimmung aktuell wieder entgleiten. Die Gesetzestreuen werden hart bestraft.

Roland Völlmer / 24.10.2024

Es wird ein Kampf werden. Wer meint, Elon wird nicht hart angegriffen werden, der täuscht sich. In Russland stürzen solche reichen Leute manchmal aus dem Fenster. Unfälle gibt’s eben.

Bernhard Freiling / 24.10.2024

Manche Geschichten sind so gut, die muß ich zweimal lesen, um sie glauben zu können. ;-) # Der grüne Gaul wiehert - offenbar nicht nur in Deutschland. # Apropos: geht ein schmächtiger Cowboy in den Saloon und schreit ganz außer sich: “Wer hat mein Pferd grün gestrichen”? Steht ein Kerl auf, so stark wie eine Eiche und meint: “Ich war’s, Jungchen. Is was”? Darauf der Cowboy: “äh, ne, ich wollt nur sagen: die Farbe ist trocken, du kannst es jetzt polieren”.

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