“Wir sind eine Erfolgsgeschichte”. Genauso kann man auch die Ausbreitung der (alles andere erstickenden) Ackerwinde im Gemüsegarten als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Aus Sicht der Ackerwinde zumindest. Ähnlichkeiten mit der derzeitig agierenden “Elite”, resp. unserer Regierung sind zufällig, dennoch nicht weniger zutreffend. Während sie an der Oberfläche anmutig ihre Pirouetten dreht und mit hübschen Blüten zu betören weiß, erobert sie unterirdisch mit einem alles umspannenden, schnell wachsenden Netz aus Wurzeln, Ausläufern und Trieben das gesamte Territorium samt Vegetation.
Das Liedlein, das die Lemmingfängerin aus der Uckermark singt, lautet fedidwgugl - alternativlos. Die Dissonanzen dieses vom orthodiagonalen Parallelogramm erzeugten Schlafliedes haben zu einem muckeligen Lähmungs- und Todesschlaf geführt. Zu Verantwortungslosigkeit, Opportunismus, Machterhalt und manch anderen ihrer Führungstugenden kommt noch eine an penetranter Mantrastammelung und Debilität kaum zu übertreffende Sprache. Um Himmels willen, hört denn überhaupt noch einer der Mainstream-Medien-“Investigativen” hin, was die Führerin der westlichen Welt da von sich gibt. Ihr und ihrem Durchadministrations-Team ist es gelungen, dadurch Gleichgültigkeit und Tabus zu etablieren. Dies gesellt sich zum (wenn’s denn wenigstens das noch wäre) Mittelmaß. Und das Land hat sich daran - an die scheinbar harmlose Kartoffelsuppenmagierin und so unprätentiös tapsende Wandersfrau aus religiös-sozialistischem Elternhaus mit fleißig erworbener sekretarieller Sonderkenntnis der politischen Bildung und Agitation - gewöhnt. “Sie kennen mich”, sagt die alternativloseste aller Muttis. Und die Kindlein lauschen weiter dösend ihrem sedativen Gesabbele. Gute Nacht, Deutschland. Die Kombination aus Unterschätzung des Ernstes der Lage, Gesinnungsethik, Bequemlichkeit und weitreichender Desinformiertheit - gerade durch den Gleichschaltungsklang der Establishment-Medien - all das wird uns weit grausamer einholen als wir die Raute zum Sonnengruß gen Himmel senden.
Ab und an rutscht sogar der Kanzlerin mal die Wahrheit raus: “Die Bürger müssen den Eindruck haben, dass Recht und Ordnung durchgesetzt werden”. Offensichtlich orientiert sich Merkel am Berliner Senat. Dort sagt der Innenminister Geisel (SPD) ganz offen, dass man den Bürgern ein “Gefühl” von Sicherheit geben müsste. Echte Sicherheit zu gewährleisten ist nicht möglich bzw. nicht gewünscht. “Eindrücke” und “Gefühle” sollen erweckt werden. Wenn Politik nur noch darauf aus ist Nebelkerzen zu zünden und den Bürgern Sand in die Augen streut, ist die Demokratie so gut wie am Ende.
Die Beschreibung der Autorin erinnert mich fatal an die Beschreibung des preußischen Landjunkers vor dem ersten Weltkrieg. Sie selbst sahen sich als den lebenden Beweis der preußischen Tugenden, der Elite des Landes. In Wahrheit waren es Müßiggänger welche vom Erbe ihrer Vorfahren zehrten.
Das Problem ist, dass alles, was nicht der Meinung der selbst ernannten Eliten entspricht von Ihnen mit irgendwelchen Etiketten versehen wird, die dann nicht mehr diskutierbar sein sollen- Totschlagargument nennt man so etwas. In dem einen Moment singen sie der (ihrer) Meinungsfreiheit ein Lied und dann legen Sie Tabus fest. Leute, die sich aufgrund moralischer Selbstüberhöhung ständig im Recht wähnen und daraus ableiten, den anderen Vorschriften - selbstverständlich nicht diskutierbare - machen zu können, sind mir suspekt. Solche Meinungspolizisten hatte Deutschland schon mehrfach und es ging nie gut aus.
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