Der Autor irrt leider teilweise. Der Elektromotor ist als solcher dem Verbrennungsmotor überlegen, klar. Der Pferdefuß ist die Strombeschaffung und -bevorratung, auch klar. Beide Probleme waren allerdings von Nicola Tesla bereits 1930 gelöst worden. Die Lösung bestand anscheinend in einem Gerät, das die notwendige Energie aus der Umgebung beschaffen konnte. Nachzulesen in einer Aktennotiz vom 09.Dezember 1930 des damaligen Leiters des deutschen Erfinderhauses Heinrich Jebens, die derselbe über einen Besuch bei Nicola Tesla angefertigt hatte. Tesla hatte Jebens zu einer Fahrt mit seinem Elektroauto mitgenommen, ihm aber Stillschweigen darüber zur Auflage gemacht, weil er bedroht wurde und um sein Leben fürchten mußte. Der Sohn von Heinrich Jebens, Klaus Jebens, hat die Aktennotiz 2001 in den Akten seines Vaters gefunden und in seinem Buch “Die Urkraft aus dem Universum” veröffentlicht.
Völlig richtig: Im Zivilen heisst es “ohne Arme keine Kekse!” Im Technischen heisst es “ohne Strom (Akkus) keine Bewegung!” Der rechnerische Überschlag bei der E-Mobil-Versorgung bedeutet den Bau neuer AKW, Pumpspeicherwerke und Zapfstellen sowie neuer Montage- und Reparatur- Werke in hohen Zahlen. Das sind Zahlen, die jeden Techniker, Kaufmann der Schreckens-Starre nahe bringen. Der ungebildete Politiker schwätzt. Wer heute damit anfängt, dessen Enkel erleben, viel-leicht, die Reife der E-Mobilisierung. Spezial-Treibstoffe und -motoren (Honda) oder Wasserstoff haben die größere Chance der Nutzung. Solange nur ein paar tausend Toyota Prius oder Tesla die Straßen unsicher machen, ist das kein Problem . Aber dann… Unbedarft ist der Vergleich mit Norwegen, dessen natürliche Wasserkraft keine Versorgungsengpässe kennt, das vom Norseeöl lebt und dessen geringen EW-Zahl von 4,5 Mio. keine hohe Dichte bei der Bereitsstellung von Strom kennt. Ein E-Mobil lohnt wirtschaftlich nur ab der Laufleistung jenseits der 70.000 km. Ob die ökologische Gesamtbilanz im Massenverkehr noch positiv ausfällt, ist fraglich.
Im Jahre 1900 hatten wir bereits Reichweiten von 200km und 100kmh Spitze. Über 300 Marken E-Mobile gab es…. Genau wie heute.
Naja. Ob nun 300 Jahre Armbrust, 500 Jahre Buchdruck mit Lettern oder 140 Jahre Otto-Motor. Wer nicht geht mit der Zeit, der geht mit der Zeit. Wir müssen, ob wir nun wollen oder nicht, zur Kenntnis nehmen, daß es keine Evolution sondern eine Revolution ist, die digital über uns hereinbricht. Alles hat mit allem zu tun. Sicher auch von oben verordnet, ohne ausreichenden infrastrukturellen Rahmen, ohne Visionen, ohne Konzept. Aber genau das ist der Stoff, aus dem Revolutionen gemacht sind. Ob Flüchtlings-, Energie- oder Bankenkrise - alles hat mit allem zu tun. Der Verbrennungsmotor wird noch 20 oder 25 Jahre bleiben doch seine Zeit ist bereits jetzt vorüber. Gehen wir mit der Zeit. Irrtümer behalten wir uns natürlich wie immer vor.
“entwickelte Gottlieb Daimler den ersten Benz-Patent-Motorwagen” Nein, das gewiss nicht, Daimler und Maybach entwickelten die “Daimler Motorkutsche”, der “Benz Patent-Motorwagen” war schon von Carl Benz selbst.
Der noch auf lange Zeit essentielle Vorteil der Verbrennungsmotoren ist trotz des schlechten Wirkungsgrades die enorme Energiedichte pro Gewichts- und Volumeneinheit der von der Natur erfundenen Kohlenwasserstoffe. Die Menschen haben aus dem Erdöl nur die für sie brauchbaren Fraktionen Benzin und Leichtöl (Diesel) selektiert. Solange elektrische Speichertechniken nicht wenigstens 20 - 30% der Energiedichte der Kohlenwasserstoffe erreichen, hat der Elektroantrieb wenig Chancen. Im übrigen war der Benz-Patent-Motorwagen nicht von Gottfried Daimler gebaut worden, sondern von Carl Benz, deshalb auch der Name.
Ich sehe das inzwischen dezidiert anders. Habe den Renault Zoe 3 Tage im Rahmen einer Werbeaktion zum Test gehabt. Für mich steht fest: Mein nächstes Auto ist ein Elektro-Auto und das sehr bald. Vorteile: * Reduzierung der Abgase direkt vor Ort, insbesondere in der Stadt. * Wegfall von Lärm, der Stress und krankt macht. Das betrifft sowohl den Fahrer selber als auch die vom Außengeräusch betroffenen Menschen. Das Leben in den Städten wird sich dadurch nachhaltig verbessern, insbesondere die durch hohes Verkehrsaufkommen belasteten Wohngebiete. Das ist ein Aspekt, der derzeit völlig unterbelichtet ist. * Mit der weiterer Zunahme von “sauberen” Strom wird sich insgesamt eine positive umweltpolitische Bilanz ergeben Und: Das E-Auto wird so oder so kommen: In Paris Dieselverbot ab 2020, in anderen europäischen Städten ähnliche Regelungen. In China werden in großen Städten nur noch Abgasfreie Autos zugelassen. Gefahr besteht aber für die deutsche konventionelle Autoindustrie, die an alten Konzepten festhält: Ausländische Anbieter (Renault, Nissan) haben alltagstaugliche und mit Zuhilfenahme der Umweltprämie bezahlbare E-Autos im Angebot. Alternative Anbieter drängen in den Markt: Die Post mit dem E-Scooter, der Staubsauger Hersteller Dyson nimmt Mrd. Euro in die Hand um in den Markt der E-Autos einzutreten. Wenn hier die deutsche Industrie nicht schnell handelt und bezahlbare E-Auto Angebote macht, wird sie das Nachsehen haben…
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.