Die britische Regierung hat angekündigt, ihre Einwanderungsregeln drastisch zu verschärfen, um die hohe Nettoeinwanderungsrate zu senken. Die massiven Verluste bei den Kommunalwahlen könnten den Sinneswandel bewirkt haben.
Dies berichtet bbc.com. Die Maßnahmen beinhalten unter anderem, dass das Arbeitsvisum für Pflegeberufe in seiner jetzigen Form abgeschafft wird und dass für das Visum für qualifizierte Arbeitskräfteeinwanderung ein Hochschulabschluss nötig sein wird. Auch wird die Frist zur Beantragung der Staatsbürgerschaft wird von fünf auf zehn Jahre erhöht. Ausnahmen gelten für Einwanderer, die einen bedeutenden wirtschaftlichen Beitrag leisten. Die Anforderungen an Englischkenntnisse werden verschärft, und die Einwanderungskontrollen sollen strenger werden. Premierminister Keir Starmer betont, dass das Leben in Großbritannien ein Privileg sei, das man sich verdienen müsse.
Diese Veränderungen markieren einen klaren Bruch mit der Politik der Labour Party, die ähnlich ihrer deutschen Schwesterpartei SPD immer für Zuwanderung war. Seit dem Brexit gab es eine massive Einwanderung von Personen aus nicht-europäischen Ländern, obwohl die Brexit-Befürworter genau das verhindern wollten. 2024 lag die Nettozuwanderung bei 728.000 Personen. Die kürzlichen massiven Erfolge der rechtskonservativen Partei Reform UK (Achgut hatte hier und hier berichtet) bei den englischen Kommunalwahlen und das entsprechende Desaster für Labour und die Conservative Party könnte der Grund für den plötzlichen Sinneswandel von Starmer sein.