Sehr passend zum Thema Medien und Meinungsfreiheit ein Erlebnis, dass ich und natürlich alle aufmerksamen Zuhörer am Sonntag, den 4.10.20 hatte(n). Auf Phoenix sah ich an diesem Tag ein Interview mit dem Ex-BPr C. Wulff (um diese Person geht es mir hierbei jedoch nicht). Die “Journalistin” , die Herrn Wulff befragte, stellte eine Frage, bei der ich entsetzt aufschreckte. Meine Erschütterung hat sich noch nicht gelegt, das wäre auch fatal, denn an so etwas möchte ich mich nicht gewöhnen. Die Frage war: “Herr Wulff, warum haben wir heute SO GROSSE PROBLEME MIT MEINUNGSVIELFALT?” Ich hatte mich nicht verhört. Dies war, ich schwöre es, meine allerletzte Begegnung mit den GEZ-Medien. Schnauze endgültig voll. Entlarvend und symptomatisch für die Zustände im Deutschland des Jahres 2020.
Diese Aussagen eines Liberalen bedeuten einiges, wo doch schon Ralf Dahrendorf im Interview mit Gerhard Spörl, DER SPIEGEL 23/2001, auf die Frage: was fehlt Ihnen Englisches in Deutschland? antwortete: „In Deutschland fehlt mir doch die Atemluft der Freiheit.“ ―
Der Physiker Rudolf Clausius prägte für ein abgeschlossenes System, das den Endzustand maximaler Entropie erreicht hat, den Begriff vom “Wärmetod”. In einem solchen System ist bis auf minimale Fluktuationen alles gleich verteilt und es gibt keine Ereignisse mehr, nur noch zeitloses Dahindämmern. So ein Idealfall war - gottlob nur beinahe - die DDR. Um in der DDR wieder Leben in die Bude bringen, brauchte es den Fall der Mauer (also kein abgeschlossenes System mehr) und das Zusammenwachsen zu einem größeren System. Die Physikerin Merkel ist jetzt aber schon weiter. Sie würde liebend gerne ganz Deutschland zu einer DDR (“Es war nicht alles schlecht”) machen und danach gleich die ganze EU.
Werter Herr KUBICKI, wie wäre es wenn sie diesen Beitrag in einem Rundbrief an die öffentlich- rechtlichen Rundfunk und Fernsehanstalten schicken ! Wir hier auf der Achse sind doch der falsche Adressat, weil wir das alles bis zum” Kotzen” wissen, verstehen sie ? - Darum gibt es doch dieses Forum gerade. Also schicken sie ihren Brief bitte an die, die es angeht !
Wer von den älteren Parteien und deren Parlamentariern hat sich öffentlich für eine demokratische Teilhabe der AfD in Form eines Sitzes im Parlamentspräsidium eingesetzt? Auch von der FDP hörte ich NICHTS ! Man hat dort die Ausgrenzung mitgemacht. Weil man entweder Angst gehabt hat, oder sich den Reflexen der Meute angeschlossen hat.
So recht(s) traue ich Ihnen nicht über den Weg, Herr Kubicki, gehören Sie doch seit jeher der Fähnchen-im-Winde-Partei an, dem Inbegriff des Opportunismus, in drei knackige Buchstaben verkürzt: F.D.P. Auch aus Ihrem Munde hört man allenthalben von der AfD als ach so böser Nazi-Partei. Mögen Sie auch kein Fan der Kanzlerin sein: Ihre Partei hintergeht jeden Partner, wenn es um ihren Vorteil geht. Und wenn ich Sätze wie “Wenn die Kanzlerin politisch von der Mehrheitsmeinung beeinflusst wird” lese, kann ich nur in schallendes Gelächter ausbrechen, denn schließlich setzen diese Kanzlerin und ihre Regierung den Ton jeder Debatte und geben also genau entgegengesetzt zu dem, was Sie hier behaupten, die Themen vor. Diese Kanzlerin ist über alle Maßen berechnend - und das sind Sie, auf Ihre Weise, auch. Ich habe Sie reden hören am Donnerstag vor der entscheidenden Bundestagswahl 2017 - und wie bei jedem großen Redner habe ich mir meine Gedanken gemacht und vieles zwischen den Zeilen gehört. Die Frage ist darüber hinaus, wen Sie mit den “Gegnern unsrer Verfassung” meinen. Die AfD, die auch von Ihnen angegiftet wird, kann wohl nicht gemeint sein, da müsste man eher weiter links oder rechts schauen (von der MLPD bis hinüber zur NPD). “Toleranz gegenüber Minderheiten-Meinung”, Aushaltenkönnen - alles schön und gut, da stimme ich Ihnen zu, das sind Standards, die ich sehe wie Sie. Im politischen Alltag haben Sie sich an diese hehren Ideale auch nicht ununterbrochen gehalten - mir ist das menschliche Dilemma bekannt, man schwächelt, das geht auch uns Konservativen so. Bitte nur nicht so tun, als stünde Ihre Partei vorbehaltlos hinter dem Ihrerseits hier Geschriebenen. Die FDP ist, wie SPD, CDU, Grüne, SED Teil des Problems.
Herr Kubicki auf der Achse? Sehr schön. Scheint als würden die sog. pösen, pösen neurechten Plattformen hoffähig. Mehr davon. In der Sache geht der Beitrag allerdings im Ansatz fehl, wenn postuliert wird; dass die Mindermeinung vom Mainstream ohne Toleranz verdrängt würde. Wie nie zuvor in der der Geschichte gelingt es der in Wirklichkeit in der Minderheit befindlichen Meinung auf allen Ebenen so zu operieren; dass die Mehrheitsmeinung im Zaum gehalten wird.
Wer die Mehrheitsmeinung ablehnt (Volksentscheide, durch die sogenannten demokratischen Parteien) gesteht daher nur einer von ihm tolerierten Meinung diese “freie” Meinung zu. Mit Volksentscheiden wären die dominanten Probleme genannt und könnten abgearbeitet werden. Bei den Regierungsparteien kann es die freie Meinung nicht geben. Die FDP sollte sich daher bei den Volksentscheidbefürwortern (AFD) einreihen.
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