Eine trans*Frau aus dem Bayerischen Wald

Tessa Ganserer ist eine trans*Frau, die sich dagegen wehrt, auf ihre transgeschlechtliche Zugehörigkeit reduziert zu werden. Ganz im Sinne einer Definition unserer Familienministerin Lisa Paus: "Eine Frau ist eine Person, die sich als Frau identifiziert." 

Nehmen wir einmal an, Sie sind ein Journalist oder eine Journalistin und möchten eine Geschichte über die grüne Bundestagsabgeordnete Tessa (geb. Markus) Ganserer schreiben. Wie in solchen Fällen üblich, gehen Sie auf die Homepage der Abgerdneten, um zu sehen, wie sie sich selbst darstellt. Im "Pressebereich" finden Sie "eine Auswahl von Artikeln" über die Abgeordnete, Fotos von ihr sowie "Kontaktdaten für die Presse", wozu auch ein Leitfaden für Medienanfragen gehört mit Hinweisen für Journalist*innen. Und da steht Folgendes: 

Tessa Ganserer ist eine Frau, ist eine Grünen-Politikerin, ist Kaffeetrinkerin, ist Linkshänderin und spricht manchmal hochdeutsch. Falls es notwendig ist, eine Formulierung dafür zu verwenden, dass Tessa Ganserer bei der Geburt aufgrund medizinisch konstruierter und institutionalisierter Normen dem männlichen Geschlecht zugeordnet wurde, ist die passende Bezeichnung: trans* Frau oder auch transgeschlechtliche Frau. Idealerweise kombiniert mit ihrem Beruf (Grüne trans* Politikerin), ihrem Studium (transgeschlechtliche Försterin) oder ihrer Herkunft (eine trans* Frau aus dem Bayerischen Wald). Damit wird die Reduktion auf ihre transgeschlechtliche Zugehörigkeit aufgehoben.

(Der Duden hat im Dezember 2021 das Wort „trans“ als indeklinables Adjektiv aufgenommen.)

Nicht gewünscht sind die Begriffe Transsexualität, Transidentität oder auch Transgender, wenn es um Tessa Ganserer geht.

Tessa Ganserer hat sich außerdem nicht dazu entschieden eine Frau zu sein, sie ist und war immer eine Frau. Die Frage, welchem Geschlecht sich ein Mensch zugehörig empfindet, betrifft den Sexualbereich, den das Grundgesetz als Teil der Privatsphäre unter den verfassungsrechtlichen Schutz gestellt hat (vgl. BVerfGE 47, 4660, 12388, 87). Nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil vom 15.08.1996 - 2 BvR 1833/95  können transgeschlechtliche Menschen von den staatlichen Organen die Achtung dieses Bereichs verlangen. Das schließt die Pflicht ein, die individuelle Entscheidung eines Menschen über seine Geschlechtszugehörigkeit zu respektieren und ihn auch unabhängig von der amtlichen Personenstandsänderung in seiner Geschlechtszugehörigkeit korrekt anzusprechen.

Warum der falsche, abgelegte Name von Tessa Ganserer nicht verwendet werden sollte, kann hier nachgelesen werden:
https://praxistipps.focus.de/deadname-was-bedeutet-das-und-was-ist-deadnaming_133606

Grenzen der Auskunft

Nicht beantwortet werden Fragen oder Spekulationen nach der Körperlichkeit von Tessa Ganserer. Ob medizinische Maßnahmen in Anspruch genommen wurden, ist ebenso wie für alle anderen Menschen auch, reine Privatsache.

Nicht beantwortet werden Fragen nach spezifischen Kindheitserfahrungen.

Nicht beantwortet werden außerdem Fragen nach der Familie von Tessa Ganserer.

Wenn Sie diese Hinweise beachten und weiterhin eine Interview-/Gesprächsanfrage an Tessa Ganserer haben, schreiben Sie ihre Anfrage bitte per Mail an: 

tessa (Punkt) ganserer (at) bundestag (Punkt) de

Nein, das ist keine Satire, kein Beitrag aus dem Postillon, es ist Originalton einer grünen Politikerin, deren ganzes Leben und Wirken darum kreist, dass sie bei der Geburt aufgrund medizinisch konstruierter und institutionalisierter Normen dem männlichen Geschlecht zugeordnet wurde, bis sie eines Tages beschloss, eine "transidente Person" zu werden, "die erste Trans-Frau, die in einem deutschen Parlament sitzt", zuerst im Bayerischen Landtag, später im Bundestag, auf einem grünen Frauen-Listenplatz. Ihre Auftritte sind sorgfältig inszeniert, mal mit wallender Perücke, mal mit tätowierter Glatze und zwischendurch in einem transparenten Top, das den Blick "auf ihren nackten Körper, ihren Bauch und ihre Brüste in einem knapp sitzenden BH" frei gibt, wie es Kristina Schröder in der WELT beschrieb. 

Sie hatte keine Bedenken, in einem solchen Outfit fotografiert zu werden, sie will allerdings vermeiden, dass ihr Fragen nach der Körperlichkeit von Tessa Ganserer gestellt werden. Ebenfalls tabu sind Begriffe wie Transsexualität, Transidentität oder auch Transgender, wenn es um Tessa Ganserer geht, außerdem Fragen nach der Familie von Tessa Ganserer.

Wer sich an diese Vorgaben hält, hat eine Chance, von ihro Majestät Tessa (geb. Markus) Ganserer zu einem Interview vorgelassen zu werden. Tessa Ganserer legt die Grenzen der Auskunft fest, wozu sie gefragt werden möchte und wozu nicht. Das ist gelebte Transparenz, wobei die Kaffetrinkerin, Linkshänderin und transgeschlechtliche Försterin auf keinen Fall auf ihre transgeschlechtliche Zugehörigkeit reduziert werden möchte, obwohl das ihr unique selling point ist. Ich bin eine trans*Frau aus dem Bayerischen Wald, ruft sie ihren Fans zu, aber ich lasse mich darauf nicht reduzieren!

Siehe auch: 

Wie man den Geschlechtseintrag ändern kann

Transfrau boxt bei Olympia: Ist das fair?

Transgender-Boxerinnen in Paris: Ein medizinisches und sportliches Dilemma

 

Henryk M. Broder ist einer der Herausgeber der Achse des Guten

Foto: Willow - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Bertram Scharpf / 03.08.2024

Und wenn er noch so lang krakeelt, er wolle als Frau gesehen werden, eines wird nie: eine Dame. Genausowenig wie seine Parteifreundinnen.

Herbert Kresse / 03.08.2024

Von mir aus kann er/sie sich fühlen wie er/sie will. Aber daß er über die sog. “Frauenquote” in den BT gekommen ist, obwohl er juristisch und auch biologisch ein Mann ist, dafür habe ich Null Verständnis.

Herbert Kresse / 03.08.2024

Ich stelle sie mir gerade in einer Sauna, Dusche im Hallenbad u.s.w. vor…..

Ulrich Rainer Wittmann / 03.08.2024

Ein Esel bleibt ein Esel, auch wenn er sich für ein Pferd hält. Ein Idiot bleibt ein Idiot, auch wenn er sich für klug hält. Und ein Idiot mit xy-Chromosom bleibt ein Mann, auch wenn sich ein solcher Idiot für eine Frau hält. Man sollte mit solchen Menschen nachsichtig sein, weil sie krank sind. Und es ist ganz einfach den Anspruch solcher Idioten zu unterlaufen, “korrekt” - also falsch - angesprochen zu werden: ich unterhalte mich nicht mit Idioten; sie stehlen mir nur die Zeit.

Marc Greiner / 03.08.2024

Was soll man dazu noch sagen. Er reduziert sich doch von alleine auf die Transsexualität. Gibts noch irgendein anderes Thema bei Markus? Z.B. wie man als Politiker das Leben der Bürger/Wähler besser machen könnte? Oder beschränkt die sich auch nur aufs Klima? Jemand mit Geschlechtsidentitätsstörung (Genderdysphorie) hat psychische Probleme und gehört nicht in ein Parlament. Auch wenn die WHO mittlerweile behauptet, Menschen im falschen Körper seien Kerngesund macht es das auch nicht besser. Im Umkehrschluss würde das ja heissen, Menschen, welche sich im eigenen Körper wohlfühlen haben psychische Probleme. Oder alle sind gleichermassen gesund oder krank, um nicht zu sagen irre.

Block Andreas / 03.08.2024

Spätestens, aller spätestens wenn in 10 Jahren unsere „ Fachkräfte „ hier das sagen haben , wird aus Tessa ganz schnell wieder Markus …andernfalls macht er Bekanntschaft mit einem Baukran ….

R. H. van Thiel / 03.08.2024

Schon seit Jahren frage ich mich, ob Ganserer selbst glaubt, was er uns erzählt. Vielleicht dreht er uns in ein paar Jahren eine lange Nase und sagt: „Ätschibätschi, wart ihr wirklich so dumm, daß ihr das geglaubt habt?“ (Der Weg zurück ist ihm ja nicht versperrt, ganz anders als es „Waltraud Greiner“ sehr glaubhaft und eindrücklich vermittelt.) Zu loben ist allerdings tatsächlich, daß Ganserer gegen die Impfpflicht gestimmt und das auch in einem Interview begründet hat. Was ist eigentlich aus dem Ordnungsgeld geworden, das Beatrix von Storch auferlegt wurde, als sie im Bundestag (zu dem Zeitpunkt rechtlich korrekt) von Ganserer als Mann gesprochen hat? Von November an werden wir also zum Lügen gezwungen und unter Androhung von Strafe gezwungen, unseren Augen nicht mehr zu trauen. Hans Christian Andersen könnte sein Märchen von des „Kaisers neuen Kleidern“ ständig aktualisieren.

Julia Dornburg / 03.08.2024

Da können wir doch nur noch hoffen, daß der Vorfall bei Olympia bei der Sportart Boxen zu einem Umdenken und zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem ganzen Transhype führt. Es ist eine Anmaßung vom IOC Athleten (Imane Khelif aus Algerien & Lin Yu-ting aus Taiwan) zu einem Wettkampf zuzulassen, die von dem entsprechenden Fachverband IAB gesperrt worden sind, weil diese eben laut ihrer Chromosomen ein XY Code haben und daher vom ganzen Phänotyp als Mann zu sehen sind. Ein Geschlechtseintrag in den Papieren ändert nichts an biologischen Tatsachen, auch wenn diesen Umstand das links grüne Gesindel nicht wahrhaben will. Die beste Lösung für diese selbst geschaffenen Probleme ist eine dritte Katergorie “divers” bei Wettkämpfen aller Art einzuführen. Dann müssen Transpersonen gegen ihresgleichen antreten und können vom Frauensport ausgeschlossen werden. Diese Kategorie muss es natürlich dann auch bei Umkleidekabinen, WC etc. geben, damit der Schutzraum für Frauen erhalten bleibt. Es ist zwar bedauerlich, wenn Personen am Disorders of Sex Development“ (DSD) Syndrom leiden. Allerdings darf dies nicht dazu führen, daß diese ihren Minderwertigkeitskomplex in einer frauengefährdenden Art und Weise kompensieren.

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