Mancher Politiker, dessen Texte Wolfram Weimers "European" ungefragt verbreitete, dürfte froh gewesen sein um die Publicity. Es geht aber eben nicht nur um Politiker, sondern auch um Autoren wie mich. Und es geht auch darum, wie er auf die Vorwürfe reagiert. Das ist das eigentliche Problem.
Eigentlich wollte ich nichts zu European und Wolfram Weimer schreiben. Ich hielt das für übertrieben. Von Alice Weidel über 100 Texte geklaut? Darunter Presserklärungen und andere politische Äußerungen, wie sie von allen Medien verarbeitet werden. Weidel wird froh gewesen sein über so viel Aufmerksamkeit eines nicht einflusslosen Medienmannes, der sie sogar als „Schneewittchen“ angehimmelt hat, obwohl das Bild schief ist – meinte er Schneeweißchen? Auch andere Politiker sollen „beklaut“ worden sein. Wie das? Welcher Politiker tut nicht alles für öffentliche Aufmerksamkeit? Und welcher Autor ist nicht froh, wenn seine Texte nachgedruckt werden? Ich bin es jedenfalls. Ich werde übrigens auch von anderen Plattformen als „Autorin“ geführt, obwohl die nur meine Texte vom Blog übernehmen.
Ich vermutete, dass ich auch zu den Autoren von Weimer gehört haben könnte, schließlich waren wir ein paar Jahre Kollegen auf der Achse des Guten, bis Weimer sich zurückzog, weil er politisch Karriere machen wollte. Nicht ganz meine Geschmack, dieser Abgang, aber jeder soll nach seiner Façon selig werden. Weimers Praktiken waren also nicht ganz astrein, aber für mich blieb er der Mann, der das Böhmermänneken zum Heulen brachte und über Zwangsgebühren in Bezug auf Rundfunkbeiträge sprach. Das wog für mich schwerer. Auch als mir mehrere meiner Leser die Aufstellung meiner im European veröffentlichten Artikel zuschickten, neigte ich dazu, das unter den Tisch fallen zu lassen.
Was diesen Entschluss umstieß, waren die Einlassungen von Weimer Medien zu seinen, nennen wir es Schlampereien. Statt zu seinen Fehlern zu stehen, sich zu entschuldigen und Besserung zu geloben, wird gelöscht, vertuscht, gelogen. Und dann die übliche linke Keule: Es wäre eine rechte Kampagne. Wörtlich: „Der European wird seit einigen Tagen von Rechtsaußen publizistisch attackiert“. Von diesem miesen Taschenspielertrick, unwürdig eines seriösen Medienmannes und Politikers, habe ich die Nase voll. Deshalb: Vor dem „großen Relaunch“ von 2021 gehörte auch ich zu den Autoren des „European“. Das würde Weimer heute wahrscheinlich lieber nicht erwähnt wissen.
Ich bin nicht gefragt worden, aber das ist kein Problem. Ich stelle meine Texte auf meinem Blog ausdrücklich, aber unter Bedingungen, zur Verfügung. Dazu gehört zuallererst der Hinweis der Erstpublikation auf meinem Blog. Das hat der European unterlassen und sich stattdessen mit „Quelle: Vera Lengsfeld“ und einem unterlegten Link zu meiner Seite begnügt.
Ich bin schon lange keine Politikerin mehr, es ging nicht um Pressemitteilungen oder Auszüge aus öffentlichen Reden. Es ging in allen Fällen um meine Analysen, also tatsächlich um mein geistiges Eigentum, das unter Bruch der Bedingungen, die ich für seine Verwendung gestellt habe, benutzt wurde. Das könnte man geschäftsschädigend nennen, denn dadurch wurde meine Reichweite beeinträchtigt.
Weimer Medien weist darauf hin, dass es noch keine Klagen gegeben hätte. Das kann sich ändern, wenn mit anderen Autoren auch so verfahren wurde. Es gibt Autoren, die von ihren Veröffentlichungen im Netz leben. Offensichtlich sind Weimer Medien mit Steuergeldern gefüttert worden. Da könnten Steuerzahler es durchaus charmant finden, sich einen kleinen Teil dieser Steuern zurückzuholen.
Vera Lengsfeld, geboren 1952 in Thüringen ist eine Politikerin und Publizistin. Sie war Bürgerrechtlerin und Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Von 1990 bis 2005 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages zunächst bis 1996 für Bündnis 90/Die Grünen, ab 1996 für die CDU. Seitdem betätigt sie sich als freischaffende Autorin. 2008 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Dieser Beitrag erschien zuerst auf ihrem Blog Vera-Lengsfeld.de
Redaktioneller Hinweis: Achgut wird am 8./9.11.2025 mit einem Stand auf der Buchmesse „Seitenwechsel“ in Halle vertreten sein und dort Bücher aus der Edition Achgut anbieten. Darunter auch Vera Lengsfelds Merkel-Kritik „Ist mir egal“ Schauen Sie gern vorbei.

Klonovsky: "Huch, gestern hatte the european noch 15 Texte von mir
.." Na also, auch er hat es stillschweigend gebilligt. "Jetzt sind sie gelöscht". Soll er (Weimer) sie dort stehen lassen? Warum begrüßtet Ihr es denn nicht, daß er Eure Texte veröffentlichte? Ist es vielleicht so, daß Ihr jetzt, nachdem er die Seiten gewechselt hat, jede Gelegenheit wahrnehmt, dem Weimer einen reinzutunken?
@Florian Bode : >>Der Vampir kann mur trinken, wenn die Blutbeutel unbewacht herumliegen.<< ## Ah gäbitte! Der Vampier beißt sich einfach fest. Blutbeutel ... zazaza! Konserven pfui! Das sind keine ehrlichen Vampiere, vor denen man die Blutbeutel bewachen muss. Degeneration überall, Demenz und Dekadenz. Alles bricht zusammen.
Man muss sich überhaupt nicht wundern, dass es mit unserem Land bergab geht, wenn kaum noch jemand in der Lage ist, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden. Wesentlich hier: US-KI-Firmen greifen im großen Stil geistiges Eigentum in Deutschland ab. Und je mehr alternative Medien den unterirdischen manipulative Stil des linken Mainstreams übernehmen, desto weniger überzeugend wirken sie. Journalistische Standards, Sachlichkeit. Einfache Grundsätze, wie dass Unrecht nicht Unrecht wettmachen kann und schon gar nicht das im großen Stil. Worüber reden wir eigentlich? Hätte sich irgendwer an den Veröffentlichungen seiner Texte im European gestört, hätte er sich wohl schon eher bei Weimer gemeldet. Wieso deckt man mit diesem ganzen Theater die dringend notwendige Kritik an Big Tech zu? Sind deren Interessen wichtiger als die derjenigen, deren geistiges Eigentum missbraucht wurde? Das Ganze riecht für mich wirklich übel.
Selbstverständlich eignet sich dieser "Skandal" zur Kampagne. Das am weitesten Rechts stehende Regierungsmitglied wird von den neurechten Portalen, durch die Manege geführt. Wir werden sehen, wie viele Beiträge hier zu lesen sein werden. Da wird der Abgang Weimers von diesem Blog gerügt (wohlgemerkt von einer ehrmaligen gewählten Parlamentarierin, deie selbst während einer Legilaturperiode zur erfolgversprechen-deren CDU gewechselt ist und selbstverständlich ihren Politikerposten behalten hat. ). Geschrieben hat sie natürlich nur wegen der vertuschenden Reaktion Weimers. Bei Aiwangers Naziflugblatt hat es keine Rolle gespielt, dass er der SZ zunächst nicht antwortete und dann log, solange es irgendwie ging. Habe es gerade nochmal im damaligen Beitrag der Schreiberin gesucht und nichts davon gefunden. Doppelstandards wohin man schaut.
„… Weidel wird froh gewesen sein über so viel Aufmerksamkeit eines nicht einflusslosen Medienmannes, der sie sogar als „Schneewittchen“ angehimmelt hat…“ Liebe Frau Lengsfeld, solche Seitenhiebe haben Sie wirklich nicht nötig. Ob sie es wußte sei dahingestellt. Außerdem geht es auch darum suggeriert zu haben (Erstellung von Profilen), dass Autoren dort aktiv tätig waren und somit ggf. Werbekunden und Geld gewonnen zu haben. Was die Reaktionen von Herrn Weimar angeht, stimme ich Ihnen absolut zu.
Wie ich mich nur irren konnte. Ich dachte mir, holla dieser Weimer der hat etwas dass man wahr nimmt und Er einen mitnimmt.
Er wird dieses schräge Grünlinke etwas gerade rücken, so hatte ich etwas Hoffnung, die jäh von ihm Selbst zerstört wurde. Bei jeder Verlosung von Politikern zieht das Volk nur Nieten.
@Gerhard Schmidt Haben Sie schon mal überlegt, diejenigen die bei Ihnen plagiiert haben bei der Polizei anzuzeigen und strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen? Und dann vielleicht bei dieser Anzeige ein Adhäsionsverfahren zu beantragen, so dass der zivilrechtliche Schaden im Strafverfahren mit entschieden wird?