Rechnerisch ist alles möglich. Da könnte die SPD auch mit dem Mann im Mond koalieren und hätte die Mehrheit. Zum einen könnte ja mal für Thüringen und Sachsen Minderheitsregierungen angedacht werden, da gibt’s vielleicht eine Partei, die das dulden würde, zum anderen ist Sarah Wagenknecht keine Schaumschlägerein, die hat sich sehr konkret ausgedrückt: Die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland sowie weitere Waffenlieferungen an die Ukraine lehnt das BSW ab. Eine künftige Landesregierung müsse sich auf Bundesebene für diese Themen einsetzen, das sei „eine Bedingung für unsere Teilnahme an einer Landesregierung“, hatte Wagenknecht vor den Wahlen erklärt. / Also, wenn die Kasperletruppe sich auf Bundesebene nicht bewegen will, war’s das mit Sarah Wagenknecht. Dann kann Blackrock ja mit Ramelow koalieren? Nur zu. Die wird sich nicht über den Tisch ziehen lassen, wie die anderen Parteien, nur um an die Hebel der Macht zu kommen. Wer meint, alles sei käuflich, spricht über sich.
Zitat heute: “Das Wählen von CDU und BSW ist genau dasselbe wenn man sich in die Hose scheixxt und dann das Hemd wechselt. Ich bin überrascht, überrascht über die Masse der Vollhonks.”
Es gab in unserem kulturellen Umfeld überall Brandmauern. Ob Österreich, Schweiz, Holland, Schweden, Dänemark. Brandmauern wurden überall geschliffen und sind weg. Die große moralische Empörung blieb aus. Ungarn hatte schon immer eine Regierung jenseits der Brandmauer. Geert Wilders redet nicht anders als Höcke und wird MP. In Schweden haben die Sozis sogar kommentarlos die Positionen der “Rechten” übernommen und sind damit erfolgreich. Deshalb dachte ich dass Scholz das auch macht. Hat er aber nicht. Stattdessen “weiter so”. Das könnte ein existenzieller Fehler sein. Zumindest im Osten war es einer. Dort ist die SPD jetzt Randerscheinung und wird es bleiben, ähnlich wie in Bayern.
Mit dem BSW ist keine Volksfront möglich, weil es eine Mogelpackung ist. Zwischen Wagenknechts Statements und der politischen Einstellung des Führungspersonals ihrer Partei besteht ein krasser Widerspruch. In der Leitung des BSW agieren harte Befürworter von unbegrenzter Masseneinwanderung und ruinöser Ökopolitik. Vom Wokismus distanziert es sich so weit wie es zum Einfangen von Wählern geeignet erscheint. Mit Leuten, die so eine Täuschungstaktik anwenden, sollte man auf keinen Fall auch nur vorübergehend politisch zusammenarbeiten.
Die Zukunft der Grünen scheint mir im Wesentlichen von der Entwicklung des Klimawandels abzuhängen, der ja - was den von ihnen angenommenen menschengemachten Anteil betrifft - auch nicht unwesentlich von den grünwählenden Besserverdienern bewirkt würde. Vielleicht auch abhängig von eventuellen Kernkraftkatastrophen - sofern sie sie nicht selbst herbeiführen würden, was ihnen ja manche zutrauen. Ich ziehe eventuelle Klimakatastrophen dem deutschen Ökototalitarismus vor, auch weil der hier toben würde und eventuelle Klimakatastrophen fast alle anderswo.
Bemerkt Herr Sarrazin nur Gemeinsamkeiten zwischen BSW und AfD in zwei Themen, aber nicht die rasanten Divergenzen in vielen anderen? Bloß ein Punkt aus der laaaaangen Liste: Corona.
Peter Petronius / 03.09.2024 “Gemeinsame Feinde (“der Ami”, dieser Kriegstreiber) und gemeinsame Freunde (das friedliebende Russland) verbinden.” **** Sie sollten Ihr überholtes Freund/Feind-Blockdenken nicht auf andere projezieren. Es entspricht nämlich dem selben (SUR)Realismus, mit dem Sie noch auf die Partei Ihrer Träume (“ohne Altlasten und Extremisten” o. so ähnlich) warten…
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