Die Linke will mit einer prominenten Kandidatin in den Wahlkampf zur Europawahl ziehen und hat ihren Listenplatz zwei an Carola Rackete abgeben.
Die „Aktivistin“ wurde vor allem als Kapitänin eines Migranten-Hilfsschiffs im Mittelmeer bekannt. Und sie dürfte auf alle Fälle bekannter sein als der linke Parteivorsitzende Martin Schirdewan, der die Spitzenkandidatur übernimmt. Rackete selbst habe ihre Kandidatur auch mit Blick auf die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht gerechtfertigt, die der Klimabewegung kritisch gegenüberstehe: „Dieser Richtungsstreit ist bei den Linken doch längst entschieden“, habe sie dem „Spiegel“ gesagt. Man habe die „Scheidungspapiere“ eingereicht und „lebt aber noch im selben Haus“.
Für sie wäre es die entscheidende Frage, wie es mit der Linken nach Wagenknecht weitergehe. „Dass die Parteiführung mich gefragt hat, auf einem prominenten Platz für die Europawahl anzutreten, ist für mich auch ein klares Signal. Die Linke will sich erneuern und dabei stärker öffnen für die sozialen Bewegungen“, so Rackete. Ihr sei es wichtig, dass die Linke die soziale Gerechtigkeit nach vorne stelle.
Ob die Kapitänin, die der EU einst immerhin einige neue Bewohner gebracht hat, für die Genossen wirklich ein Zugpferd ist?
(Quelle: dts Nachrichtenagentur)