An der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Lünen in Nordrhein-Westfalen soll ein 15-jähriger Schüler einen 14-jährigen Mitschüler getötet haben. Der minderjährige Tatverdächtige wurde festgenommen. Die Polizei nennt erste Ermittlungsergebnisse: "Bei dem Opfer und dem Tatverdächtigen handelt es sich um deutsche Staatsangehörige. Der Tatverdächtige, der in Deutschland geboren ist, verfügt zusätzlich auch noch über die kasachische Staatsbürgerschaft."
Es ist vollkommen uninteressant, welche Staatsangehörigkeit ein Täter hat. Es ist so irrelevant wie die Hautfarbe eines Täters oder seine Muttersprache. Die Betonung dieser Eigenschaften täuscht sogar über das eigentliche Problem hinweg.
Alle Werte des deutschen Grundgesetzes sind in jeder Sprache der Welt zu verstehen. Die Würde des Menschen, Gleichheit vor dem Gesetz, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Schulpflicht, Versammlungsfreiheit und das Wahlrecht sind nicht nur auf deutsch verstehbar! Deutsch eignet sich zur Aufklärung wie jede andere Sprache. Es ist auch egal, welche Staatsangehörigkeit man hat.
Es gibt Menschen, die leben seit zwanzig Jahren in Deutschland, essen fremde Speisen, sprechen fremde Sprachen, feiern fremde Feste und leben doch voll und ganz auf dem Boden des Grundgesetzes. Ihre Kultur ist ohne deutsch mit dem Grundgesetz kompatibel. Sie leben zwar in einer Parallelgesellschaft, aber an keiner Stelle durchkreuzt diese Parallelgesellschaft die Werte der deutschen Verfassung. Diese Menschen zahlen Steuern wie alle anderen auch!
Das Problem ist die Ideologie
Dann gibt es Menschen, die sprechen zwar fließend Deutsch, aber hauen in dieser Sprache die ekelhaftesten, fundamentalistischsten und verfassungsfeindlichsten Parolen raus. Da ist dann alles dabei: offener Schwulenhass, brutaler Sexismus und mörderischer Judenhass.
Das Problem ist somit nicht die Sprache! Das Problem ist die Ideologie! Rassismus ist die Beurteilung eines Menschen aufgrund seiner Herkunft. Die Beurteilung eines Menschen aufgrund seiner Überzeugungen und Bekenntnisse ist jedoch Kritik. Kritik ist kein Rassismus. Kritik war und ist der Motor der Aufklärung! Daher sollten wir mir der rassistischen Beschreibung des Täters aufhören!
Also, Butter bei die Fische: In was für einem ideologischen Umfeld wuchs der Täter auf? Welche Überzeugungen prägten sein Weltbild? Hatte er religiöse Prinzipien und wenn ja, wer hat ihn in dieser Form der Religionsausübung geprägt und unterstützt?
Ich frage, weil nicht selten religiöse und ideologische Verblendungen die Gründe für Gewalt sind. Wer Einigkeit und Recht und Freiheit nicht auf seiner Sprache versteht, der wird es auch nicht auf deutsch verstehen, bevor er nicht seinen oft religiös und ideologisch geprägten Fanatismus ablegt!