Kleine Anekdote: Ich schrieb vor vielleicht 2 Jahren einen Brief an Kardinal Marx in München, weil ich mich über die Mittelmeeraktivitäten der Kirche ärgerte. In der Sache bestimmt, im Ton vernünftig. Zurück bekam ich eine Larifari-Antwort seiner Sprecherin. Einen Monat später war sie Pressesprecherin bei den Grünen.
Als Kind einer “Mischehe” wurde ich der Ev. Landeskirche zugeschlagen, zum Glück nicht den Katholen. Ich bin dieser Kirche über 60 Jahre treu geblieben, und während meiner selbständigen Tätigkeit bekam ich sogar ein Buchpräsent vom Oberkirchenrat, als Dank für die reichlich bezahlte Kirchensteuer. Ich wurde als Konfirmand vom Dorfpfarrer ins Gesicht geschlagen, weil ich sein fehlerhaftes Latein verbessert hatte. Wenigstens der Religionsunterricht im Gymnasium war noch ein Lichtblick, dank Pfarrern, die uns noch etwas zu sagen hatten. Als Zivi in einem ev. Diakonissen-Krankenhaus wurde ich als Zivisprecher zum Verwaltungsleiter gebeten, der mir Vergünstigungen anbot, wenn ich die anderen Zivis “ruhighalten” würde. (Danke fürs Gespräch!). Hilfskräften mit Trisomie 21, die dort “beschützt” lebten, wurde bei “Verstößen” von einer Diakonisse ins Gesicht geschlagen, alles im Namen des Evangeliums. Die Ev. Fachhochschule, an der ich danach studierte, ist inzwischen zur Kaderschmiede für Flüchtlingsretter und Migrantenbetreuung geworden. Ich war immer noch Mitglied bei diesem Verein. Das Faß lief über, als der Oberhirte Bedford Strohm erst in Jerusalem sein Kreuz ablegte, und dann ins Flüchtlingsgeschäft einstieg. Dieser Tage unterstellte dann Reinhard Müller von der FAZ in beleidigendem Ton, die Leute würden nur aus finanziellen Gründen austreten. Armer Kerl, vermutlich hatten Kirchenverteter aufgefordert, mal was zu schreiben.
Da muss ich an ein Luther-Wort denken: „Falsche Pfaffen und Rottengeister wollen immer lehren und meistern, wie man das weltliche Regiment ordnen soll. So ist der Teufel auf beiden Seiten fleißig und hat viel zu tun.“
Sie haben einfach nur die Realität abgebildet, Herr Hahne und das einfach gut und gut geschrieben. Bitte machen Sie einfach so weiter.
Lieber Herr Hahne, eine Wutrede nach der anderen in im kürzeren Abständen. Sie haben recht, es ist zum weglaufen. Benedikt war der Kopf und Johannes Paul II. eine wirkliche charismatische Gestalt bevor die ungebildete Dummheit Ihren Lauf nahm. Bei den Prostestanten fällt mir nur Luther ein. Drehen wir ihnen den Geldhahn ab und schauen dann, was übrig bleibt. Wer heute noch wirklich christlich denkt und handelt, ist in einer Freikirche oder macht das mit sich selbst aus. Die Amtskirchen sind jedenfalls total verkommen. Eine christliche Kirche, die sich der faschistischen Pseudoreligion, die im Koran niedergeschrieben wurde, nicht entgegenstellt, hat keine Berechtigung zu existieren.
Sehr geehrter Herr Hahne, kann Ihrem Artikel voll und ganz zustimmen. Ich habe lange gezögert, aus der EKD auszutreten. Als die Herren Bedford-Strohm und Marx aus Unterwerfung in Jerusalem ihr Kreuz abgelegt haben, war das Maß für mich voll. Vor allen Dingen, weil ich nur Mitglied der Kirche geblieben bin, weil ich dachte, sie bilde einen Gegenpol zum Islam. Weit gefehlt. Die Kirchen könnten eigentlich mit dem Islam fusionieren, so sehr haben sie sich schon angebiedert und unterworfen. Und das die Kirchen nicht Sturm dagegen rennen, dass im Wahlprogramm einer angeblich christlichen Partei nicht mehr die Rede ist vom „Lebensschutz und Abtreibung“ ist eine Ungeheuerlichkeit. Mein tiefer Glaube an den einen Gott (ohne Sohn und heiligen Geist) ist mir allerdings sehr wichtig. @Jochen Lindt und @Jo Walter, stimme Ihren Kommenaren zu.
Wenn man heute viele Pfarrer und Bischöfe reden hört, könnte man denken, die sind Mitglied bei der grün-kommunistischen Partei. Das sind keine Apologeten des Christentums mehr!
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