Die Europäische Union (EU) hat der israelischen NGO „Morashtenu“ rund 500.000 Euro zur Verfügung gestellt, um die öffentliche Meinung unter den russischsprachigen Israelis zu verändern. Das berichtet die schweizerische Internetplattform „Audiatur-Online“ mit Bezug auf Recherchen der israelischen Tageszeitung „Israel HaYom“. Die Zielgruppe von Morashtenu (oder auf Deutsch: „Unser Erbe – Die Charta für Demokratie“) sind russischsprachige Einwanderer in Israel. Die Organisation ist seit mehreren Jahren Partner der deutschen Rosa-Luxemburg-Stiftung, die der Partei „Die Linke“ nahesteht.
Laut einem Dokument der EU soll die Bezuschussung „die Bedingungen für eine einvernehmliche Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts vorantreiben und einen möglichen Meinungsumschwung in der russischsprachigen Gemeinschaft herbeiführen“, indem „Vertrauen in die Zweistaatenlösung in einer Bevölkerung aufgebaut wird, die diese traditionell abgelehnt hat“. Es gehe darum, die „negative Perspektive der russischen Einwanderer gegenüber der palästinensischen Erzählung“ zu „dekonstruieren“. Laut dem Dokument läuft die Förderung in Höhe von 498.461 Euro über drei Jahre, von April 2018 bis April 2021.
Im vergangenen Jahr kam eine Umfrage übrigens zu dem Ergebnis, dass 55 Prozent der Israelis die EU als Israels „Feind“ wahrnehmen. Die EU wandte sich anschließend an lokale PR-Firmen, um das „negative Image“ Europas in Israel zu ändern.