Quentin Quencher / 09.01.2016 / 14:00 / 6 / Seite ausdrucken

Eine Familien-Diskussion: Die Freiheit der Mädchen

Oft habe ich Dispute mit meiner Frau, wenn es darum geht welche Freiheiten wir jeweils unseren Töchtern oder unseren Söhnen geben. Ich möchte keinen Unterschied machen, alle gleich behandeln, meine Frau hält dies für naiv gefährlich. „Mach die Augen auf,“ rät sie mir. „Ich muss meine Töchter schützen,“ sagt sie, „nicht bevormunden.“

Es ist deprimierend, schaut man der Wirklichkeit in die Augen. Noch deprimierender ist, dass sich Erziehung und Verhalten der neuen Wirklichkeit anpasst, und somit quasi über die Hintertür, überwunden geglaubte gesellschaftliche Vorstellungen als Sachzwänge wieder Einzug halten. Können wir unseren Töchtern nicht mehr die gleichen Rechte einräumen wie unseren Jungen, weil wir sonst ihre Sicherheit gefährdet sehen?

Die Vorfälle von Köln und anderswo zeigen erst Ansatzweise die Dimensionen auf, wie sich unsere Gesellschaft auf Grund der Einwanderung verändert. Das geht bis in die Familien hinein. Wenn ich die Augen aufmache, so wie mir meine Frau rät, dann läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Nein, meine Töchter, ich werde Eure Freiheit nicht verhökern in dem ich diesen Veränderungen tatenlos zusehe.

Vielleicht fällt dies nur mir auf, weil ich sowohl Söhne als auch Töchter habe. Andere, die diese Vergleichsmöglichkeiten nicht haben, werden die Veränderung möglicherweise gar nicht bemerken, und eher unterbewusst die Freiheiten der Mädchen einschränken, sie der neuen Gefährdungslage anpassen. Ich aber will und werde mich nicht daran gewöhnen, wenn wir unsere Kinder wieder mit diesen Worten aus dem Haus gehen lassen: „Mein Sohn, pass gut auf deine Schwester auf, sie ist in Gefahr weil sie ein Mädchen ist!“

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Leserpost

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Test 45: 39695

Thomas Drachsler / 09.01.2016

Gut, wir wissen jetzt, an was Sie sich nicht gewöhnen werden; aber was werden Sie tun ?

Nanny Ogg / 09.01.2016

Als Mutter von Söhnen rate ich Ihnen, auch auf die Söhne ein Auge zu haben. Was sich da abspielt ist auch kein Spaß. Ich hatte heute ein Gespräch mit meinem inzwischen erwachsenen Sohn über die Bedrohungen und Attacken, denen er in einer Kleinstadt ausgesetzt war.Das war aber nie ein salonfähiges Thema.

Isabel Kocsis / 09.01.2016

Lieber Herr Quencher, zahlen Sie mal für die Freiheit Ihrer Töchter ein wenig mehr Geld. Ich habe mich schon oft gewundert, wie Eltern ihre Töchter in der Nacht allein mit dem Rad oder zu Fuß oder im Bus nach Hause kommen lassen können. Zahlen Sie ein Taxi und schärfen Sie ihren Mädchen ein,den Taxi-Fahrer warten zu lassen, bis sie im Hause sind. In den 60ern, die eigentlich ganz harmlos waren, hat man das in meiner Familie so gemacht. Na ja, mal kann auch der Taxi-Fahrer der Mörder sein, aber das ist nun wirklich Schicksal.

Christian Speicher / 09.01.2016

Ich fürchte, Sie haben Sich noch nicht vollends mit der (relativ) neuen Gefährdungslage vertraut gemacht, wenn Sie denken, dass nur Ihre Töchter Opfer von Gewaltaten werden könnten. Wenn es um Mord und Totschlag statt um Raub, sexuelle Belästigung und Vergewaltigung geht, sind junge Männer erfahrungsgemäß sogar noch weit mehr gefährdet als Frauen und alte Menschen. Johnny K. aber auch Dominik Brunner wären da als Präzedenzfälle zu nennen. Insofern müssen Sie sich, wenn Sie mir diese bittere Bemerkung erlauben, keine allzu großen Sorgen um eine geschlechtsspezifische Ungleichbehandlung im aufkommenenden sozialen Klima in Deutschland, Frankreich, England, Schweden etc. machen, insbesondere dann nicht, wenn Ihre Söhne tatsächlich versuchen sollten, Ihre Töchter und anderen Schwächere oder punktuell in zahlenmäßige Unterlegenheit geratene vor gewalttätigen Gruppen von Nicht-"Ungläubigen" zu schützen statt sich dem neuen Trend im Umgang mit Frauen, Schwulen und Juden zu unterwerfen.

Manfred Westphal 21756 Isensee / 09.01.2016

Hallo, Herr Quenscher Mein neunjähriger Enkel hat aus eigenen Antrieb den Schutz seiner siebenjährigen Schwester in der Schule übernommen. Da brauchte weder Papa, Mama oder Opa zu auffordern, das ergab sich aus der täglich erlebten Praxis bei dem hohen Migrantenanteil der Schüler.Da sie innerhalb der Familie sich bei zwei älteren Brüdern durchsetzt, will siedas natürlich auch in der Schule, gerät allerdings an die Minimachos, diewiederum ihre älteren Brüder zum Bestrafen heranholen. Übrigens, Väter und Mütter haben inzwischen Zutrittsverbot in den Schulgebäuden, u.A. da diese schon zum intervenieren und Bestrafen gekommen sind !!!GrußM. Westphal

Ulrike Schäfer / 09.01.2016

Sehr geehrter Herr Quencher, so sehr ich Ihre Kommentare schätze, und auch diesem stimme ich als Frau und Mutter absolut zu, so irritierend finde ich die relativ hohe Zahl an Rechtschreibfehlern, die sie enthalten. Damit schaden Sie dem Inhalt, fürchte ich, und das ist wirklich schade.

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