Archi W. Bechlenberg / 17.11.2020 / 16:30 / Foto: Unknown / 118 / Seite ausdrucken

Ein weiteres Corona-Opfer

Auch in Belgien steht das Geschäftsleben weitgehend still oder ist bereits verstorben. Belgiens neue Regierung, beraten vom extrem linken Virologen Marc van Ranst, Schöpfer des Begriffs „Gazacaust“ für die Politik Israels, will damit vermutlich besondere Handlungsstärke beweisen. 

Bis auf Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Zeitungsläden und Baumärkte wurde seit Mitte Oktober stufenweise nahezu alles zwangsgeschlossen, und das auf unabsehbare Zeit. Ach ja, geöffnet bleiben dürfen auch „Einzelhandelsfachgeschäfte, die Strickgarn und Kurzwaren verkaufen“. Jedenfalls, so lange diese nicht „Bad- und Küchenmöbel, Gartenmöbel oder mobile Heizgeräte“ im Sortiment haben. Das Gleiche gilt für die gesamte Gastronomie, bis auf Frittenbuden, in denen aber nicht Platz genommen werden darf. Absurditäten bleiben nicht aus. Lebensmittelläden müssen ihr Angebot an Nichtessbarem absperren, so dass niemand bei Aldi, Lidl und Co, aus Versehen noch die Bratpfanne aus dem Wochenangebot mitnehmen kann. Der Verkauf von Kerzen bleibt erlaubt. Nein, fragen Sie mich nicht. 

Vor drei Monaten, im August, machte Alysson Jadin, eine junge 24-jährige Friseurin, in Lüttich ihren großen Traum wahr. In einer der dort so typischen, mit kleinen, gemischten Einzelhandelsläden alles bietenden Einkaufsstraßen eröffnete sie ihren Salon. Wenige Wochen danach traten die neuen Corona-Bestimmungen in Kraft, und Alysson durfte nicht mehr öffnen. Von da an erlebte sie den Alptraum zahlloser kleiner und mittlerer Geschäftsleute in Belgien.

Vor zwei Wochen gab Alysson der wallonischen Zeitung Sudinfo ein Videointerview. Der Steuerberater hatte ihr geraten, den Salon wieder ganz zu schließen, die laufenden Kosten seien einfach nicht zu bewältigen, und es sei nicht absehbar, wann wieder geöffnet werden dürfe. „Ich kann nicht einfach so schließen“, sagt Alysson, „ich habe alles, was ich gespart habe, in mein Geschäft gesteckt. 25.000 Euro. Man kann nicht etwas mit viel Liebe und Engagement erschaffen und dann einfach sagen, ich mache es wieder dicht.“ Aber sie wusste zugleich, dass ihr nichts anderes übrig bleiben würde: „Ich habe nichts mehr. Mein Kühlschrank ist leer, ich kann nicht heizen, ich kann meine Wohnung nicht mehr bezahlen. Aber ich werde kämpfen.“

Anrecht auf finanzielle Hilfe hatte sie keins, da das Geschäft erst so kurze Zeit bestand. Am gestrigen 16. November hat Alysson sich das Leben genommen.

Ihr Video hier.

Foto: Unknown via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Elko Prüller / 17.11.2020

Das allein ist es, worüber jetzt noch zu berichten ist, wenn man mit seinen journalistischen Aktivitäten hofft, noch irgendeine Wirkung erzielen zu können. Darum, nur darum, um dem Krieg gegen den Mittelstand muss es gehen, wenn man illustrieren will, was die Coronaidiotie realiter bedeutet.Sich über den ganzen Schwachsinn der politischen Kaste jeden Tag neu aufzuregen, ist vergebliches Tun und verlorene Zeit.Ich habe mehrere ähnlicher Fälle in meiner Bekanntschaft, bei denen ich bete, dass sie nicht ein solches Ende nehmen mögen.

Thomas McAllister / 17.11.2020

Solche Berichte machen einfach nur sprachlos. Die Namen der Toten gehören auf Kreuzen vor dem Kanzleramt aufgestellt, damit Merkel und ihre Verbrecherbande sie jeden Tag sehen müssen! Ich kann nur jedem raten, sich die Mitläufer genau einzuprägen und ihre widerwärtige Hetzerei genau zu dokumentieren. Damit hinterher nicht wieder niemand nichts von nichts gewusst hat.

Wolf von Fichtenberg / 17.11.2020

Meine Lippen ziehen sich zusammen, meine Augen kneifen sich wie von selbst zu Schlitzen und die Zähne pressen sich aufeinander. Tränen habe ich nicht mehr, das Land hat das Salz gefressen und die Felder verdorren. Einst schrieb ich für einen Liedermacher "Wolfzeit": (Textzeile): "...und Trauer übers Land sich legt - weil keiner sich jetzt noch erhebt ..." Keiner? Niemand? Wir schon, die hier mit unseren Namen stehen. Sichtbare Zeichen, fixiert von den Gutmenschen die bereits unsere Scheiterhaufen türmen. Sie sehen nicht das wir für sie da sind, unsere Haut für sie zu Markte tragen. VTaub. Verblendet. Hörig. - Schlafe Michel, schlafe tief. Ziehe die Nachtmütze fest über die Augen und schweige. Denn wenn Du still bist, dann sehen sie dich nicht. - Wenn Du schweigst dann bist Du ein Held. Du willst leben? Ach, es ist nur noch die gedudete Existenz. - Ich senke die Augen und spreche ein stilles Gebet. Für Alysson Jadin, für all Jene die niemand kennt und die verscharrt werden. ...Und Trauer übers Land sich legt...

Dorothea Weber / 17.11.2020

Der letzte Satz war ein Schlag in die Magengrube.

Eberhardt Feldhahn / 17.11.2020

Ich muss Holz hacken gehen, sonst dreh ich durch und das meine ich nicht komisch.

Martin Ruehle / 17.11.2020

Wenn die vielen, vielen Tränen über ihren sinnlosen Tod in Wut und Zorn umschlagen, werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen ...

Sebastian Laubinger / 17.11.2020

Ich glaube nicht, dass es um die Rettung von Menschenleben geht. Manchen geht es darum, "unschöne Bilder" zu vermeiden, andere hingegen sabbern beim Gedanken, die Wirtschaft so sehr zu schädigen, dass der neue Sozialismus mit Jubel empfangen wird (bis auch dem letzten Vollidioten aufgeht, was das bedeutet). Der Sozialismus wird natürlich wieder scheitern, aber wie viele Millionen Ppfer würde er fordern, ließe man ihn diesmal gewähren?

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