Lieber Herr Wegner, ich bin ja nicht mal ein ausgewachsener Konservativer oder Liberaler. Blogs wie Tichy und die Achse sind doch nur glücklicherweise das Auffangbecken für jene geworden, die “schlicht” differenziert und kritisch denken und eben nicht alles herunter schlucken möchten, was ihnen Mama Merkel und Co. KG alltäglich einzuimpfen pflegen. Man könnte das eher als progressiv, im Sinne von fortschreitend bezeichnen - während man eben das bewährte Gute nicht aus den Augen verliert. Die Achse und Tichy helfen mir - und hoffentlich vielen anderen - nicht verrückt zu werden. In diesem Sinne mit freundlichem Gruß
Ach, München ist mal wieder die Hauptstadt der Bewegung? Und Defaitismus wird mal wieder geahndet? Ich werde nicht müde, die Existenz der Achse zu preisen…..
Machen wir uns nichts vor, geschätzter Kollege. Dieses Land hat fertig, es verabschiedet sich nun auch physisch aus dem intelligenten Genpool (psychisch ist bereits abgeschlossen) und macht Platz für irgendetwas, für das ich noch keinen Namen gefunden habe. Wir schreiben längst gegen eine Wand an, wie man sie sonst nur in Gummizellen findet. Für uns als Autoren ist dieses Schreiben nur noch ein Ausdruck für unsere innere Spannung, die sich im Laufe der letzten Jahre aufgebaut hat. Aber das ist nur noch ein Dampf ablassen, eine Art Finger heben (“Seht, wir sind noch nicht verblödet!”), jedoch nichts mehr, dem man eine entscheidende Auswirkung auf das zu Erwartende zutraut. Wir füttern ein totes Pferd mit Heu. Es wird Zeit, den neuen Platz zu finden.
Die Leute laufen immer hinter dem her, was gerade politisch korrekt ist. Und so bin ich davon überzeugt, daß, wären die Zeiten andere – etwa wie 1933 ff. - , die Mehrheit der gleichen Leute, die heute sich moralisch hochwertig gerieren, genau mit diesen braunen Massen gegen die Oppositionellen und gegen Juden demonstriert und gehetzt hätten, auch da politisch völlig korrekt. Wie sagte doch Johann Nestroy so treffen: „Der Mensch is guad, aber die Leit san a Gsindl.“
Als alter Linker finde ich meine Positionen heute eher bei den Konservativen, bizarr. Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit sind nach wie vor meine Werte, gelte aber bei den neuen Linken als Rassist, weil ich aufgrund dieser Werte den sich ausbreitenden islamo-Faschismus kritisiere und Sexismus, Homophobie und Antisemitismus dort verorte, wo er tatsächlich millionenfach vorkommt. An das Wort “Wahnsinn” musste ich dabei schon oft denken. Nachdem früher meine Ideale eher von Grün und Links vertreten wurden, hätte ich heute kein Problem damit, konservativ zu wählen, wenn dort nun das passende Angebot vorherrscht. Früher lag im Westen die Verherrlichung von DDR Verhältnissen bei den marginalen DKP Irrlichtern, heute ist es mainstream dem brutalen und ruinösen Venezuela Sozialismus Grußbotschaften zu senden. Vom kritiklosen “refugee welcome” mal völlig abgesehen. Links ist somit (leider) durch. Solange allerdings nur die AfD im Angebot ist, wird die Wahl schwierig. Als, von mir aus nun konservativer, Antifaschist, kann ich die fehlende Abgrenzung zur völkischen Rechten dort nicht akzeptieren. Ich will auch keinen echten Rassismus fördern (Boateng). Antifaschismus beginnt zuhause beim Bio-Nazi, geht über die eingewanderten Anhänger der Scharia und endet, wenn überhaupt, bei den Erdogans und Putins dieser Welt. Doppelmoral können die Anderen schon ganz gut, ich kann diese nicht gebrauchen, egal mit welchem Vorzeichen. Wer, wie hier leider viele, bei der AfD das braune Eck schönredet macht nichts besser als die Humanisten, die beim Islam alle Augen zudrücken.
“Im Text „Die Schuld der Gutmenschen“ habe ich argumentiert, dass die „Guten“ sich bei genauerem Hinsehen als Gesinnungsethiker entpuppen, während jene, die im Heute als die „Bösen“ dastehen, in Wahrheit Verantwortungsethiker sind.” Exakt! das vertrete ich seit Jahren, aber die Gesinnungsethiker fühlen sich als Verantowrtungsethiker. Die tiefere Problematik liegt me. E. darin, dass sich im Gefolge der 68 ger Bewegung, die gegen Andersdenkende selbst zutiefst intolerant war, weil sie ihren Denkansatz für grundsätzlich überlegen hielt, ein Grundkonsens etabliert hat, der seither Links- oder Grün-Denken grundsätzlich für akzeptabler hält als andere Meinungen. Slogan:„ Der Geist steht links“. Die Vertreter dieser Denkrichtung folgen unbeirrt dem Schema einer Gesinnungsethik, die Fakten ignorierend sich das Wünschbare als Machbares zurechtbastelt, und John Lennons „Imagine“ als reale Möglichkeit phantasiert. Sich so mit übergeordneter Weisheit versorgt habend- „ Wir sind die besseren Menschen“ -, kann das Gegenüber nur der schlimme Dämon sein, dessen Zweifel man in sich ahnt, aber nicht zulässt. Diesem ist das das Wort abzudrehen, im Zweifel mit Gewalt, siehe G20 Hamburg 2017. Laut Herrn Stegner waren das keine echten Linken. Na, was denn dann? Falsche? NSU waren keine echten Nazis? Das wäre die Analogie. So macht man sich es gesinnungsethisch nett einfach und entkommt mit weißer Weste aus jedem Schlammloch.
Die Demonstranten in München und ihre geistigen Ziehväter glauben wirklich an das, was sie sagen. Entsprechend tragen sie ihre Gesinnungsmonstranz stolz vor sich her. Kann man ihnen je mit Vernunft und Aufklärung beikommen? - Robert Musil gab schon in den dreissiger Jahren eine ernüchternde Antwort: In seinen Aufsatz “Über die Dummheit” sagte er sinngemäß, wenn die Dummheit der Klugheit, der Innovation und Kreativität nicht zum Verwechseln ähnlich sähe, würde niemand dumm sein wollen. Der links-grüne-Sirenengesang wird uns noch lange in den Ohren schmerzen.
“Der Geist ist jedes Mal derselbe: Kritik ist schnell Hetze, und Hetze ist heute das meiste, das sich nicht dem linksgrünen Bauchgefühl unterwirft. Und so demonstrierte man mit Parolen wie „FickDichCSU“ (siehe @fwhfreising), und mit diversen Anspielungen aufs Dritte Reich wurde gegen die „Verrohung der Sprache“ protestiert – nein, es ist nicht böse, wenn die Guten es tun, wissen Sie das denn nicht?” Mit Vadmekums werden wir schon in allen Lebenslagen “bereichert.” In ihnen steht aber nicht, wie man den ganzen faulen Zauber wieder rückgängig machen kann. Der “deutsche Michel” (jedenfalls viele) braucht auch kein Vademekum, er braucht einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten, damit er endlich mal aus seiner Komfortzone kommt. Das Wort “ausgehetzt” finde ich doch Klasse, denn ENDLICH haben die HETZER verstanden, daß weder die AfD, noch Trump, Putin, Orban, Kurz und viele andere aufrechte Demokraten weder zu den Rechten, Nazis noch Populisten gehören. Im “Goldseitenblog” kann man unter dem Titel “Weltkommunismus” genau lesen, was noch auf uns zukommen kann (wird?).
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