Chaim Noll / 12.07.2022 / 11:00 / Foto: Freud / 31 / Seite ausdrucken

Ein tüchtiger junger Mann

Meron Mendel ist ein tüchtiger junger Mann. Vorbild für alle, die es trotz ungewisser Fähigkeiten in Deutschland zu etwas bringen wollen.

Seine größte Qualifikation ist die für einen gebürtigen Israeli erstaunliche Kenntnis der deutschen Modesprache, die es ihm ermöglicht, unablässig über soziale Netzwerke kurze, flott formulierte, dabei immer politisch korrekte Texte abzulassen, in denen er sich bei wichtigen deutschen Gruppen anbiedert und kritische Intellektuelle attackiert.

Das ist ein sicheres Geschäft, das ihm einträgliche Posten und von staatlichen Geldern getragene, wenngleich etwas dubios wirkende Institute verschafft, etwa die mit zweieinhalb Millionen Euro Steuergeldern jährlich subventionierte „Begegnungsstätte Anne Frank“ mit einem „multimedialen Lernlabor für Jugendliche“ und zwei „Beratungsstellen für die Betroffenen der Diskriminierung“. Damit nicht genug: „Seit 2021 ist Mendel Professor für transnationale Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences“, verrät Wikipedia, ohne mir damit wirklich weiterzuhelfen. Was ist „Soziale Arbeit“? Gibt es auch asoziale? Und dann noch „transnational“... Und die „Frankfurt University of Applied Sciences“ war noch vor kurzem eine schlichte deutsche Fachhochschule. Always do it in a big way. Ich kann mir nicht helfen, aber in meiner Jugend in Berlin hätte man über jemanden wie Meron gesagt: „Er macht blauen Dunst.“

Womit er sich eigentlich beschäftigt, ist schwer herauszufinden. Nach den Tweets der „Bildungsstätte Anne Frank“ zu urteilen, untersucht Merons hochdotierte Bildungseinrichtung etwa die Frage, ob der Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft von Kämpfern der bekannten verfolgten Minderheit Islamischer Staat mit der Ausbürgerung deutscher Juden in der NS-Zeit gleichzusetzen sei. Kapriolen wie diese, gepostet am 6. März 2019 auf Twitter, sind dem deutschen Staat, der seine Bürger zum Strom- und Wassersparen aufruft, jährlich Millionen wert.

Dafür ist Meron wie auf Knopfdruck immer dabei, wenn es öffentlich Treue zu den Institutionen und Vorzeigefiguren des geistigen Scheinbetriebs der bunten Bundesrepublik zu bekunden gilt und kleine, risikolose Frechheiten gegen die wenigen Kritiker. Der Typ ist hierzulande, also in Israel, rar, ich habe kaum Israelis seiner Generation getroffen, die so servil, so anpassungssüchtig und rückgratlos opportunistisch wären wie er.

Der hier ganz in der Nähe, im Wüstenkibbuz Mashebej Sade aufgewachsene Meron hat Israel um die Zeit verlassen, als wir wenige Kilometer entfernt ein Haus zu bauen begannen, um 2001, in den harten, gefährlichen Jahren der Intifada und täglichen Terroranschläge. Ich gestehe, dass ich seinen Weggang ins damals sichere Europa nicht bedauere. Es kommt mir vor, als atme es sich hier in der Wüste irgendwie freier ohne ihn.

Aus deutscher Perspektive stellt sich sein Wechsel aus der Negev-Wüste nach Frankfurt weniger angenehm dar. Anetta Kahane ist Gott sei Dank in Rente gegangen und kann nicht mehr Millionen Staatsgelder für Volkserziehung verpulvern, doch ihresgleichen wächst immer nach wie jene feuchten Pilze auf verrottenden Baumwurzeln, und vom unermüdlich twitternden Meron werden wir dafür umso öfter hören.

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Albert Pelka / 12.07.2022

Ja, wenn einer ordentlich servile Dienerbücklinge vor den Däm- und Herr-lein jedweden Geschlechts abzuliefern in der Lage und Willens ist, inhaltlich wenigstens mit den erigierten Brustwarzen den Boden tangierend, dann lässt sich das der neutotalitäre Staats-und Medien-Blasenverbund immer echt was kosten: von dem viel zu vielen Geld der Anderen eben. Und wenn einer dann gar nix Eigenes gelernt oder sonst wie druff hat, dass er aus der dauernden Not eine andauernde Tugend machend einfach mit den gewaltigsten Staatshirschröhrern brünstig mithubern muss wie dieses vielzwitschernde Mendelchen hier halt, weil er halt trotz oder gerade wegen seinem ganzen Mangeltalent, welches ihn gottbewahre vor sowas Schädlichem wie eigene Gedanken schützt,  meint, dass er seine 100 Tausend und mehr Euro jährlich wirklich eben darum voll wert sei, dann duldet dieser anschwellende Bocksgesang eines Neutotalitären-Staates es schon mal, dass Soeiner ihm ganz , ganz tief in den Enddarm krieche: mit Inbrunst/ja Brünstigkeit und eben zum Lust- und sonstigen weiteren Gewinn aller dabei Beteiligten. Und so erwächst, mit und ohne Gottes Plan und Segen, zuweilen mal aus Nichtsnutzen Sinn, aus Unsinn schierer Staat und aus dem Mendeln Plagen.

Michael Müller / 12.07.2022

Herr Broder schrieb gerade vor 2 Tagen einen Beitrag über Lars Wienand, Redakteur bei t-online, dem doch tatsächlich der Gedankengang gelang, dass er die Auffassung nachvollziehbar finde, “dass Menschen wie Herr Weinthal und Herr Broder Schaden für die Antisemitismusbekämpfung anrichten.” Klar: Bei Leuten, die gegen den woken Zeitgeist sind, heißt es sonst immer gerne, dass das Rechtsradikale und Asoziale sind. Prinzipiell sind solche Ausdrücke aber ungeeignet, um z.B. jemanden wie Herrn Broder zu stigmatisieren;  ja, sie verbieten sich sogar. Aber irgendwie muss man solche Leute wie Herrn Broder auch “fassen” - und so entstand die obige Konstruktion. Herr Mendel wiederum ist das genaue Gegenteil: Ein “Traumjude”,  wie man ihn sich im “im besten Deutschland aller Zeiten” nur so wünschen kann, einschließlich seiner perfekten Beherrschung des “Woke-Deutsch”. Ich hatte vorgestern in einem Kommentar zum Beitrag von Herrn Broder geschrieben, dass manche geradezu generationsübergreifend immer auf der falschen Seite sind. Das kann Leuten wie Herrn Mendel nicht passieren. Wie schön für ihn.

Heike Olmes / 12.07.2022

Sie sagen es, Herr Noll, es geht ums Geschäft und dafür wird das letzte Fitzelchen Anstand gekillt, es geht nur scheinbar um Haltung. Jede Hure im Bordell ist da ehrlicher als dieser Heuchler.

Rudi Knoth / 12.07.2022

Sein Name fällt mir im Zusammenhang mit den Vorwürfen von Luisa Neubauer gegen Hans Georg Maaszen ein. Er unterstützte ihren Vowurf des Antisemitismus.

AR Göhring / 12.07.2022

Tja, Juden sind überdurchschnittlich intelligent und häufig Leistungsträger, aber das heißt nicht, daß es nicht auch ein paar unbegabte Mitläufer gibt, die ihren Todfeinden zuarbeiten. Ein anderer dieser Sorte von Profiteuren ist der in Anhalt aufgewachsene Schahak Schapira, der mit einem Buch über einen islamischen Angriff in der Berliner Ubahn auf sich bekannt wurde. Den Vorfall nutze er aber nur als Karrieresprungbrett - jetzt ist er in ARD/ZDF und dem öffentlichen Kulturbetrieb als politisch stramm korrekter Meinungswächter unterwegs. Ich habe ihn vor Jahren mal kurz gesprochen - da betonte er seine besondere Fähigkeit als Kreativdirektor oder so was und ließ seinen unbedingten Willen, Aufmerksamkeit via Medien zu erhalten, klar erkennen. Solche Leute, Jude oder nicht, würden (fast) alles tun, um hochzukommen - auch Dinge, die ihre Mitmenschen gefährden, ruinieren oder sogar töten.

Rainer Niersberger / 12.07.2022

Dass es sich um einen gebürtigen Isreali handelt, mag, was ich nicht beurteilen kann, eine Ausnahme sein, aber “gebuertige Deutsche” mit diesen Eigenschaften und Fähigkeiten gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Insoweit! wuerde ich dem Herrn keine Singularitaet zusprechen, ganz im Gegenteil.  Da vermehrt sich etwas, weniger biologisch als sozial, exponentiell und es scheint praktisch nicht aufzuhalten sein. Natuerlich suchen sich die Pilze, oder das Myzel?, nach ihren qualifizierten Abschlüssen mit Bullshitqualitaet die passenden Beschäftigungen.  Irgendetwas mit Medien oder ab zu den Gruenen, da kann man nicht nur Abgeordneter, sondern auch Minister werden, vielleicht sogar mehr, zumal man ggf mit dem “Geschlecht” jonglieren kann.  Wertschoeofung ist das nicht, eher (gewollt) dekonstruktiv, aber es hilft den Taetern sicher auch kompensatorisch, anstelle der unangenehmen Therapie

Gudrun Meyer / 12.07.2022

Wenn jemand einen Roman “Der Untertan, aktualisiert ” schreiben wollte, käme Meron Mendel in leicht verfremdeter Darstellung sicher als Hauptfigur in Betracht, aber doch nicht nur Mendel. Er ist einer von sehr vielen Korken auf der Welle,  mehr nicht. Ist der Typ wirklich so wichtig?

A. Iehsenhain / 12.07.2022

Kleiner Lesetipp für Masochisten: “Muslimisch-jüdische Kolumne : Der Koran kennt viele Geschlechter. Von Saba-Nur Cheema, Meron Mendel.” (FAZ, 02. 07. 2022) Bei erstgenannter Autorin dachte ich bereits an “En Sabah Nur” besser bekannt unter dem Namen “Apocalypse” aus den X-Men-Comics. Von daher hätte vielleicht auch der Titel “Der Mutant im Spiegel der Weltreligionen” gepasst. Von den philosophischen Abgründen seien hier nur zwei genannt: “Wir haben uns gefragt, worin sich Akzeptanz von Transmenschen in Deutschland im Vergleich zu unseren Herkunftsländern unterscheidet. Uns kommt der Umgang hier verkrampfter vor.” Den Aufruf „Schluss mit der Falschberichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks!“  kommentieren die beiden Autoren so: “Wie so häufig ist es eine laute Minderheit, die auch bei berechtigten Anliegen den falschen Weg einschlägt.” Letzterer Satz ergibt im Zeitalter des RKI und anderer Rechengenies sogar Sinn. Was den “verkrampften Umgang” angeht, empfehle ich den Autoren, Wortressourcen zu schonen und täglich eine Magnesium-Brausetablette.

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