Rainer Bonhorst / 07.03.2018 / 16:30 / Foto: Threedots dead / 9 / Seite ausdrucken

Ein Tatort namens Diesel

Wie wär's mal mit einem Diesel-Tatort im Fernsehen? Titel: Die (fast) perfekte Gaunerei. Schauplatz: Deutschland und Amerika. Fazit: Die Täter kommen ungestraft davon, bis auf einen, der sich leichtfertig in den Rechtsstaat USA begeben hat und nun hinter Gittern sitzt.

Der Kern des Plots ist bekannt: Technische Manipulation, um den Diesel sauberer erscheinen zu lassen als er ist. Die Gaunerei kommt erst heraus, als die Sauberkeitsbetrüger das für Autogauner sichere Milieu Deutschland verlassen und ihre Trickserei nach Amerika exportieren – im irrigen Glauben, dass die Amerikaner in Auto-Betrugsfragen genauso lax sind wie die Deutschen.

Der Clou des Plots: Zwar müssen die Trickser in Amerika saftige Strafen bezahlen, holen die Verluste im gaunersicheren Automilieu Deutschland aber wieder herein. Wie das? Durch drohende Fahrverbote, die Gerichte und Politik hilfreich in Aussicht stellen. Diese Drohung löst bei Dieselbesitzern eine Verkaufs-Panik aus. Die Panik führt zu einem phantastischen Boom an neuen Autokäufen. Wer profitiert? Die Manipulateure. Und schon haben wir die perfekte Gaunerei. Die Kriminalkommissare blasen nach einigen publikumswirksamen Hausdurchsuchungen zur Freude der Politik und der Verdächtigen die Jagd nach den Tätern ab. Der Beschiss hat sich gelohnt.

Teil zwei des Tatorts (in Vorbereitung): Die Benzin-Falle

Die Flucht aus dem Diesel macht den Benziner zum Gewinner in diesem Autorennen. Wenn fast alle ehemaligen Diesel-Fahrer einen Benziner gekauft haben, stellt sich überraschenderweise heraus, dass die Benzin-Autos mehr verbrauchen als die Diesel und darum einen höheren C02-Ausstoß haben. Das treibt die Erderwärmung in unakzeptable Höhen, was der größte denkbare Sündenfall (kurz: GröSü) im Land der Erd-Erwärmungs-Panik ist. In Deutschland droht trotz Diesel-Fahrverbot nun doch der Weltuntergang. Nur anders.

Die Autoindustrie entwickelt eine Software, die den C02-Ausstoß scheinbar auf ein akzeptables Maß senkt. Versehentlich werden auch die Autos, die in den USA verkauft werden, mit dieser Software ausgestattet. Dadurch kommt alles heraus. Dort drüben stellt man fest, dass es einen neuen Fall von Betrugssoftware gibt. Einer der Auto-Bosse, der es nicht schnell genug nach Deutschland schafft, wird in den USA verhaftet. Die Daheimgebliebenen bleiben im Schutz der Auto-Lobby unbehelligt.

Die Kripo fragt bei den Kollegen in den USA nach: Wie macht ihr das? Antwort: Bei uns gelten die Gesetze auch für Autobauer. Nachfrage aus Deutschland: Was können wir tun? Antwort aus Amerika: Eine rote Plakette (absolutes Fahrverbot) für manipulierende Auto-Bosse und zwangsweise Einweisung in den öffentlichen Nahverkehr.

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Leo Hohensee / 07.03.2018

Frage: haben wir eigentlich kein Auslieferungsabkommen mit den USA? Oder nur nicht bezogen auf Autobauer? 1999 habe ich meinen ersten Diesel gekauft, einen Peugeot mit Partikelfilter - in der Ähra Schröder. Der Partikelfilter war so gut, dass ein weißes Tuch, an den Auspuff gehalten, weiß blieb. Schröder hat anschließend (1999 oder 2000) - “die innermotorische Lösung” - der deutschen Autobauer mit Steuergeld gefördert. Die französische Lösung hätte man übernehmen können. Ein politisches Nein !! Es kam “innermotorisch”. Die Partikel wurden so klein gezaubert, dass sie mit vorhandenen Techniken nicht mehr gemessen werden konnten. Und heute stellt man so langsam die Frage, ob es nicht gar die microfeinen lungengängigen Feinstäube sind und weniger das NOx, dass für die gesundheitlichen Risiken verantwortlich ist. beste Grüße L.H.

Emmanuel Precht / 07.03.2018

Ich bin gespannt wann bei uns LPG-Fahrern der Steuevorteil (keine) gekippt wird. Denn es ist ja nicht gerecht, dass wir A) die geringsten Belastungen immitieren und B) dafür auch noch belohnt werden. Das widerspricht jedweder grüner Verantwortung. Außerdem bin plötzlich ein Deutschlandhasser (Bonusmeilen-Demir), weil ich nicht hinter Plakaten mit der Aufschrift “Deutschland verrecke” herlaufe (CR), das ist grüne Logik. Wohlan…

Karla Kuhn / 07.03.2018

Wer ko, der ko, werden sich vielleicht die Bosse denken ? In Amerika können sie eben nicht aber Deutschland scheint ja ein Füllhorn zu sein, aus dem man sich bedienen kann, zu Lasten der Dieselfahrer ??  Und WIE schützt die Politkaste die Dieselfahrer, die im guten Glauben die Fahrzeuge gekauft haben ? Ich würde meinen, das erfüllt den Tatbestand der arglistigen Täuschung oder täusche ich mich da ??  Da wäre doch der Tausch von einem Diesel gegen ein NEUES Auto nur gerecht.  Wurde schon mal untersucht von einem UNABHÄNGIGEN Sachverständigen, ob ein Benziner wirklich so viel weniger CO² ausstößt als ein Diesel ? Ich bin da absoluter Laie.

Heinrich Niklaus / 07.03.2018

Als Nebentatort (eigentlich der Haupttatort) müsste noch die wundersame Grenzwertsetzung von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Stickstoffdioxid durch die Grünen, mit Hilfe Brüsseler Kommissare, in die Filmstory integriert werden.

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