Und genau aus diesem Grund wollte, bzw. will Thilo Sarrazin auch keine eigene Partei gründen, wie er es in einem Interview vor ein paar Jahren mal erklärt hatte, weil nämlich derartige neue “Protestparteien” idR. eine magische Anziehungskraft auf bestimmte Persönlichkeiten haben, die bei den etablierten politischen Vereinigungen nicht die geringste Chance hätten aufgenommen zu werden, bzw. denen man sehr schnell den Weg zum Ausgang weisen würde, wenn sie es doch geschafft hätten, Mitglieder zu werden. Bestes Beispiel für so eine “Freak”-Partei sind die “Die Grünen”, bei der in ihrer Gründungsphase in den frühen 80ziger Jahren all die “ausserpalamentarischen” Marxisten, Maoisten, Trotzkisten und die Anhänger sonstiger sektiererischer Stömungen von Links bis Rechts eine Heimat gefunden hatten, die nie und nimmer in der damaligen SPD, CDU und FDP auch nur einen Fuß über die Schwelle des jeweiligen Ortsvereins bekommen hätten. Jetzt aber den Schluss daraus zu ziehen, dass es neben den vorhandenen politischen Organisationen keine weiteren neuen Parteien mehr geben darf, weil die ja eh nur “Spinner” jedweder Art wie die Motten das Licht anziehen, das ist nun auch wieder nicht richtig, weil es ansonsten ja nie zu evolutionären Veränderungen im gesellschaftlichen und politischen Leben kommen kann, wenn all die Strukturen, die schon vorhanden sind, total unbeweglich geworden sind und starr in sich verharren. Und was das Thema der “Verschwörungstheorien” anbelangt: In jeder Gesellschaft gibt es Konkurrenz und Wettbewerb. Diese Mechanismen der Rivalität erzeugen zwangsläufig Gewinner und Verlierer. Die sogenannte “Verschwörungstheorie” hat nun die Aufgabe für eine psychische Entlastung zu sorgen, indem sie die Niederlage der Interessensposition der Verlierer erklärt und im weiteren Verlauf zu einem theoretischen Sieg umdeutet. Das ist ihre Kernfunktion, da es schließlich darum geht den verletzten Narzismus auch jener Verwundeter zu heilen, die sich nicht mit dem Umstand abfinden können, im…naja, “Lebenskampf” auch mal zu denen zu gehören, denen man keine Medallie um den Hals hängt. Mutmaßlich sind es vorallem jene, die eher chronisch als partiell zu den Abgehängten gehören. Da bauen sich dann große Spannungen auf, welche an einem Blitzableiter entladen werden müssen, damit sie nicht am Ende noch selbstzerstörerisch wirken. Voila, und so erfindet man eine passende (Verschwörungs-)Lebenslüge, die alles so umdeutet, dass man nicht sehen muss, was man partout nicht sehen will. Dann sagt man eben nicht: “Ich muss mich der Realität stellen. Ich bin ein Versager.”, nein, sondern man sagt zum Beispiel: “Ja, ich hätte den Boxkampf gewonnen, wenn der gegnerische Boxer nicht ein Hufeisen in seinem Handschuh gehabt hätte, wenn man mir nicht irgend etwas ins Getränk gegeben hätte, wenn man meinen Trainer nicht bestochen hätte, wenn man den Schiedsrichter nicht bedroht hätte, wenn man nicht das Publikum gekauft hätte, wenn die ganzen Organisatoren des Fights nicht ein abgekartetes, unfaires Spiel gespielt und sich gegen mich VERSCHWOREN hätten, ja, dann, ja dann hätte ich den Boxkampf garantiert gewonnen.” Ps. Dirk Driesang möchte, -so unterstelle ich das mal- offenbar zu einem “Gewinnervolk” gehören. Nun hat Deutschland aber den ersten Weltkrieg verloren. (Und nicht nur den ersten.) So’n Mist aber auch. Und nu? Naja, dann muss man sich halt einer Verschwörungstheorie bedienen, in dem man kühn behauptet, das Deutschland mit Sicherheit als Sieger aus den politischen Interessenskonflikten und der militärischen Konfrontation der europäischen Groß- und Mittelmächte(plus den USA) zu Beginn des 20. Jahrhunderts rausgegangen wäre, wenn, ja, wenn es da nicht diese ominöse jüdisch-angelsächsisch-us-imperialistische “Allianz” gegeben hätte, in der man heimlich konspiriert hatte, sich fieser Tricks bediente und so, mittels einer hinterhältigen Verschwörung, Deutschland niederrang und man den Deutschen unfairerweise den “Platz an der Sonne”, welches dem “ehlicheren Land” eigentlich gebührte, auf diese Art verwehrte.
Lasst ihn doch. Das EU-“Parlament” ist doch sowieso kein richtiges Parlament, wie das BVG festgestellt hat.. So bekommt am Ende der Topf zu dem Deckel, den er verdient. Und die paar Redeminuten die der Mann im Parlament bekommt, kann er dann auch mit etwas produktivem verbringen, das er garantiert kann: Singen.
In einer neu gegründeten Partei gibt es immer ein paar Bekloppte. Solche Gestalten sind zwar widerlich. Doch früher oder später trennt sich dann das Spreu vom Weizen.. Listenplatz 11 der AfD in Bayern - also da droht keine Gefahr. Ein klassischer Zählkandidat ohne jede Chance. Ganz Bayern stellt gerade mal 15 Europa-Abgeordnete - die Wahrscheinlichkeit, dass die AfD in Bayern bei den Europawahlen mehr als 50% bekommt und 11 der 15 bayerischen EU-Volksvertreter stellt ist gleich Null. Also ruhig AfD wählen :) Warum hat sich die Achse eigentlich auf die AfD eingeschossen? Diese Partei ist überhaupt noch in keinem Parlament vertreten und hat jedenfalls eine Chance verdient. Bei Unfähigkeit kann man die Partei nach vier oder fünf Jahren ja wieder (wie etwa die FDP) aus dem Parlament wählen…. Ach ja FDP: Die planwirtschaftliche Energiewende wurde von dieser Partei voll mitgetragen und ein Möllemann hat es sogar zum Minister gebracht….
Solche Figuren sind ja seit je her die erste und größte Gefahr für kleine junge Parteien. An dieser Kinderkrankheit sterben sie ja fast alle und wenn sie sterben, dann praktisch immer an sowas. Nur sollte das den Gründern mittlerweile eigentlich bewußt sein. Ich meine, wie kann man so etwas übersehen und ignorieren? Selbst UKIP plagt sich noch damit herum obwohl sie schon längst eine ernstzunehmende Größe erreicht hat.
Bedauerlich aber typisch, dass sich immer wieder intensive Kreuz-und-Quer-Denker mit schlimmen Glaubensgrundsätzen für eine Mitarbeit in neuen Parteien bewerben! Für oder gegen die AfD dürfte das erst dann sprechen, wenn sie sich zu solchen Personen unmissverständlich positioniert hat. Das generelle Abwatschen der AfD, die Häme und Schadenfreude über deren holprigen Anfänge - all das ist zunächst ziemlich engstirnig, denn klar ist, dass die aktuelle Parteienlandschaft einen Kick braucht, sonst verschläft sie die Europakrise, den eurasischen Imperialismus und einen ziemlich ekligen Extremismus, der mit der AfD absolut nichts zu tun hat.
Tja, je mehr Friedensgespräche in Genf, bis ... Friedensbewegung 2014 mit Mahnwachen in Deutschland ... da ist man doch gleich instinktiv auf der Hut! Während in Europa Mitte Mai über ein mehr oder weniger neues (? wohl kaum ... Alternative mit 6% Potential?) zwei Fraktionen-Parlament abgestimmt wird; darf ich als Schweizer gleichzeitig über neue Kampfflugzeuge für, in weiss ich wie viel Jahren später dann geliefert, abstimmen - bin klar dafür, schliesslich haben wir so wenige. Die Gegner sagen jeweils, gegen wen bräuchten wir Schweizer denn heutzutage diese Kampfflugzeuge jemals, etwa zur Verteidigung gegen die EU? Da antworte ich immer ganz neutral - ja, alles andere ist unwahrscheinlich. Aber eigentlich ist es soweit eher wie mit der Reiseapotheke(!), wenn du sie dann mal eben nicht dabei hast ... Ähm, zurück zum Thema, EU-Europa ist doch schon aufgeteilt wie USA, in ein Block hin und her zwischen EU-Sozis=Demokraten und EU-Konservativen=Republikaner, je nachdem mit quasi marginalem Einfluss von Christlich, Grün bis ganz Links bzw. von Christlich, Liberal bis ganz Rechts. Es wird absehbar auch nach diesen EU-Wahlen nichts wesentliches ändern; entweder Schulz- oder Juncker-Fraktion werden Chefe, und dann EU-GROKO ein bisschen so oder so gewickelt herum. Mir fehlt schon in der Schweiz immer noch diese Partei, die ja nur mal utopisch in Ihrem Programm hätte, die Staatsquote generell flattax vereinfachend progressiv auf maximal faire 25% des Einkommens ohne jegliche Abzugsmöglichkeiten, einzuschränken. Welche Leistungen der Staat damit abdecken muss, oder eben z.B. gar nicht mehr kann, oder dann via Beteiligung gewinnerwirtschaftend erbringen muss, wie privatrechtliche Unternehmen, wären doch längst mal neu zu definieren, etwa auch persönliches Wahlrecht nur bei einem positivem Staatssteuersaldo von mind. 1000 €, quasi Wahlkopfsteuer? Hat keine Partei im Programm, lohnt für alle Couleur nicht, wie sollte denn so was aus heutiger Sicht denn je mal wieder gehen?
Es wird wohl keinen Kanditaten geben, dem man zu 100 Prozent zustimmen kann. Immerhin scheibt Driesang selbst, dass er kein Historiker ist und all dies nur Privatansichten sind. In der Außenpolitik gibt es noch keine Linie der AfD. Bleibt zu hoffen, dass die Anti-Amerikaner nicht vor lauter berechtigter Wut auf unsere westlichen Eliten die Oberhand gewinnen. Dennoch ist die AfD die einzige ernst zu nehmende Partei, die sich von den Bundestagspateien unterscheidet.
Der Herr Driesang erinnert mich irgendwie an Chris Sedlmair, falls der Name noch jemandem etwas sagt. Vielleicht sollten diese beiden eine gemeinsame Partei gründen.
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