Manfred Haferburg / 23.07.2018 / 18:00 / 35 / Seite ausdrucken

Ein Professorentitel schützt vor Torheit nicht

Welt-Online droht den hinter jedem Busch lauernden verkappten deutschen Nazis„Die Professorin Naika Foroutan aus Berlin sieht Anzeichen dafür, dass sich Deutschland in eine „präfaschistische Phase“ entwickelt. Die Migrationsforscherin sagte, sie habe schon überlegt, in ein anderes Land auszuwandern“.

Nun werden einige Leser nichts mit dem Namen Naika Foroutan anfangen können und daher nicht ahnen, welchen Verlust Deutschland unweigerlich erlitte, würde sie in ein anderes Land auswandern. Nur zur Erinnerung: In der Kontroverse um Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ war sie eine der profiliertesten öffentlichen Kontrahentinnen des Autors, dessen Buch sie und ihr Team als erste einem Faktencheck unterzogen.

Leider erinnert sich niemand mehr an die Ergebnisse dieses Faktenchecks „Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand“. Selbst die gewiss nicht Sarrazin-freundliche Frankfurter Allgemeine warf seinerzeit den Berliner „Forschern“ einen selektiven Umgang mit Statistiken vor – gerade den selben Vorwurf, den sie Sarrazin machten. 

Die Frau Professorin Foroutan liefert auch gleich die wissenschaftliche Begründung, was „präfaschistisch“ denn ist:

Das Wort präfaschistisch halte sie für nicht zu stark: Sie versuche seit geraumer Zeit, das Buch des Historikers Fritz Stern „Kulturpessimismus als politische Gefahr“ zu lesen. Stern, dessen jüdische Familie vor dem NS-Regime in die USA fliehen musste, beschreibt darin den Aufstieg des Nationalsozialismus „und jene intellektuellen Kräfte, die einen Pessimismus verbreiteten, der als einzigen Ausweg aus einer verachteten Gegenwart nur die komplette Zerstörung alles Bestehenden übrigließ“. Sie habe „das Buch immer wieder weglegen“ müssen, „weil vieles so gegenwärtig scheint, dass einen Panik erfasst“. 

Zu gemütlich ist es wohl an den vollen Trögen

Sie hat in den letzten Jahren – notabene den Jahren, in denen Deutschland mehr Migranten aufnahm, als alle anderen europäischen Länder zusammen – „eine starke Entfremdung erlebt“. Sie macht das an der Debatte um Mesut Özil fest, in der wegen eines Bildes mit einem Autokraten diesem das „Deutschsein entzogen werde“. Darin sehen viele Migranten einer Warnung: „Dass einem die Zugehörigkeit jederzeit entzogen werden kann, egal welche Verdienste man hat und welche Leistungen man erbracht hat“.

Bei der Gelegenheit bekommt auch Altbundespräsident Gauck sein wissenschaftliches Fett weg: „Wenn einen solche Bündnispartner verlassen, fängt man an zu fürchten, dass das, was vor einem liegt, noch schlimmer wird als das, was war.“ Er hatte es gewagt, „von falscher Rücksicht auf Migranten“ zu sprechen. Die Professorin überlässt es der Fantasie, was vorher schon so schlimm war, dass es jetzt noch schlimmer kommen könnte.

Die Auswanderungsdrohung von Professorin Foroutan erinnert mich an dieselben Drohungen vieler USA-Promis, die lauthals und medienwirksam über Auswanderung nachdachten, sollte Donald Trump wider Erwarten US-Präsident werden. Aber kaum einer hat es wahrgemacht. Zu gemütlich ist es wohl an den vollen Trögen des Kunstgeschäftes der USA. 

Ich weiß nicht, wie voll die Tröge der Berliner Universität sind. Eine W2 oder W3 Professur in Berlin bringt so 5.000 bis 6.000 Euro im Monat ein. Für dieses Salär hat die Professorin schöngerechnet, dass vermeintliche Misserfolge bei der Integration von Zuwanderern in Deutschland nur gefühlt und diese schon viel weiter gediehen ist, als sich die Deutschen nach ihrem schlichten Bauchgefühl vorstellen. Hoffentlich macht Frau Foroutan ihren Gedanken zur Auswanderung nicht wahr, jetzt, wo schon der Özil zurückgetreten ist – das Ende ist sonst nah.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Bernhard Krug-Fischer / 23.07.2018

Bekanntlich fängt ab A15 im öffentlichen Dienst die Armut an (bin selbst A15). Nachdem die gute Frau in W2 oder W3 ist (mehr als A15) würde ich es begrüßen,  wenn unter der Aufsicht der Achse ein Spendenkonto eingerichtet wird, damit die gute Frau Deutschland verlassen kann. Ihrem Glück sollte man keine Steine in den Weg legen.

Detlef Dechant / 23.07.2018

“Der neue Faschismus wird nicht sagen : Ich bin der Faschismus. Er wird sagen : ich bin der Antifaschismus! ” Ignazio Silione

Frank Stricker / 23.07.2018

Frau Foroutan wurde ja seinerzeit kurzzeitig als “Gegenspielerin” von Herrn Sarrazin in Talkshows gehypt ,  bis sie sich selbst in peinlicher Weise entzauberte. Es gab vor einigen Jahren noch einen Youtube-Mix von ihr , wo ihre abenteuerlichsten Thesen mit zynischen Kommentaren versehen wurden , ähnlich den Stotter-Arien von Frau Chebli als damalige Sprecherin vom AA . Mir selbst ist noch ein Satz von ihr in Erinnerung geblieben, müßte seinerzeit bei “Beckmann” gefallen sein ;”  27 % , also quasi ein drittel…….”

Karla Kuhn / 23.07.2018

Das Wort DROHEN hat HOCHKONJUNKTUR.  Je kleiner die Bedeutung der Politiker, um so mehr “drohen” sie. Ganz lustig finde ich es, wenn Merkel, Maas und andere Politiker dem Präsidenten von Amerika drohen. Der Arme macht sich bestimmt jedesmal ins Hemd. “Die Migrationsforscherin sagte, sie habe schon überlegt, in ein anderes Land auszuwandern“.  Reisende soll man NICHT aufhalten. Nur, was will denn die Frau in anderen Ländern arbeiten ? Dort gibt es wahrscheinlich KEINEN gut dotierten “Beruf”  einer Migationsforscherin. Aber vielleicht hat Erdogan oder ein andres “demokratisches” Land ein Pläzchen für sie ?  Wie gesagt, gute Reise !

S.Niemeyer / 23.07.2018

Ich staune immer wieder, wieviele Selbst- und anders Berufene aus dem 1945 beseitigten Nazi-Regime heute Honig saugen, sich ihren geistigen Dünnpfiff vergolden und heuchlerisches Nie-wieder-Gesülze lobpreisen lassen. Kein Wunder, dass europäische Nachbarn das gegenwärtige Deutschland für völlig durchgeknallt halten. Über den Anschlag in Lübeck möglichst schweigen, aber großes Rauschen um ein beleidigtes Fußballer-Posting.

Ulla Smielowski / 23.07.2018

Es ist schon erstaunlich welche Institutionen, z.B. die Fritz-Behrens-Stiftung, Preise vergeben.. In der letzten Zeit hörte ich von dieser Stiftung allerdings wenig. Hatte eher den Eindruck, diese Aufgaben habe die VW-Stiftung übernommen… Das eine solche Frau sich erdreistet, hier so frech zu drohen, Behauptungen aufstellt usw. Da frage ich mich dann sowieso, weshalb sie nicht in ihrem Land geblieben ist. Allerdings ist die Fritz-Behrens-Stiftung völlig aus dem öffentlichen Blickfeld verschwunden. Ich wurde mal aufgefordert zu spenden, weil ich Leute aus dem Vorstand kenne. Mir wurde angekündigt, es gäbe eine Veranstaltung in diesem Jahr, nämlich ein Violinen-Konzert im September…

Dr Hans Hofmann-Reinecke / 23.07.2018

Die Humboldt Uni in der Hauptstadt des Landes der Dichter und Denker kommt im World University Ranking gerade mal auf Platz 57, vor der Freien Universität mit Rang 75. Auch die Uni Bremen mit Platz 300 kann unser Ansehen da nicht retten. Kommt das vielleicht daher, dass Gesinnung in der akademischen Welt inzwischen wichtiger ist als fachliche Kompetenz? Ist das vielleicht auch ein Indiz für präfaschistische Tendenzen? Wie auch immer - wenn die Frau Professor uns nun verlassen sollte, dann droht wohl kein dramatisches Absinken im Ranking der HU.

Andreas Rochow / 23.07.2018

Die hemmungslosen Pro-Asylisten und Pro-Asylistinnen sind umso lauter,  je näher ihr eigener Integrationshintergrund ist! Das Gewicht ihrer Stimme darf nicht an einer Habilitation gemessen werden; wir haben sie nicht gefragt. Frau Prof. Foroutan spricht nicht als Wissenschaftlerin, sondern gehört einer Meinungsfraktion an, der es sch…egal ist, was aus der akademischen Kultur und aus Deutschland wird, wenn sich das Land nicht endlich gegen die massenhafte illegale Einwanderung feindseliger, betrügerischer und mafiös organisierter Menschen wehren darf.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Manfred Haferburg / 25.03.2024 / 12:00 / 107

ISAR 2: Das beste Kernkraftwerk der Welt wird zersägt

Die Rückbaugenehmigung für ISAR 2 ist erteilt, hieß es am Freitag. Der Betreiber Preussen Elektra könne den Rückbau unverzüglich durchführen. Eine wenig beachtete DPA-Meldung leitet…/ mehr

Manfred Haferburg / 08.03.2024 / 10:00 / 110

Bundesrechnungshof delegitimiert Habeck, Müller und Energiewende

Die Energiewende-Delegitimierer sitzen jetzt im Bundesrechnungshof. Ihr vernichtendes Fazit der Energiewende haben die Beamten sogar in einer Grafik (oben) karikiert. Der Bundesrechnungshof ist in der…/ mehr

Manfred Haferburg / 01.03.2024 / 06:00 / 61

Habecks Wetterwenden: Was, wenn Kernenergie wieder salonfähig wird?

Die Bundesegierung hat es sich angewöhnt, die alten Brunnen zuzuschütten, bevor es neue gibt. Jetzt erlaubt sie die bisher verteufelte CO2-Deponierung – und was ist,…/ mehr

Manfred Haferburg / 26.02.2024 / 06:15 / 101

Netzbetreiber warnen: Stromnetz kollapsgefährdet wie nie

Wie steht es um die Versorgungssicherheit, wenn die Stromerzeugung bis zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgt? Ein Netzbetreiber hat sie jetzt beantwortet. Ein Blitzeinschlag…/ mehr

Manfred Haferburg / 06.02.2024 / 06:00 / 84

Die Kohle bleibt: Ampel halbiert Gaskraftwerks-Pläne

In der neuen Kraftwerksstrategie der Bundesregierung schrumpfen die geplanten Gaskraft-Kapazitäten wie eine Eiskugel im Sommerurlaub – und noch nicht einmal die wird es geben. Verdruckst…/ mehr

Manfred Haferburg / 21.01.2024 / 14:00 / 8

„Ein grünes Requiem“

Die Lektion der unerwünschten Folgen gut gemeinter Projekte ist an den Grünen komplett vorbeigegangen. Das holen sie jetzt nach, auf unsere Kosten. Was Menschen auch…/ mehr

Manfred Haferburg / 08.01.2024 / 06:00 / 103

Nachhaltige Halluzinationen beim Chef der Bundesnetzagentur

Ja, Herr Müller, die Energieversorger brennen darauf, 60 Milliarden Euro in Gaskraftwerke zu investieren, die sich nicht rechnen können, da sie nur bei Flaute und…/ mehr

Manfred Haferburg / 26.12.2023 / 06:00 / 132

Weihnachten unter Räubern

„Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?“, hieß es von Augustinus vor knapp 1.600 Jahren und diese…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com