Schon vor einigen Jahren (nach 2015, vor 7.10.2023) drängten sich mir als bloßem interessierten Beobachter 2 scheinbar widersprüchliche Eindrücke auf. Während eines Polen-Besuchs übernachteten wir 8 Tage im Jüdischen Viertel in Krakau. Dort schien das jüdische Leben integraler Bestandteil des Großstadtlebens zu sein. Alle Synagogen waren unproblematisch zugänglich, die jüdische Gemeinde schien zahlenmäßig sowohl nicht gering als auch präsent zu sein, zudem gewichtig aus allen Altersklassen zu bestehen, ihre Mitglieder waren sichtbar und aktiv, und, nicht zuletzt, ich konnte keinerlei Anzeichen erkennen, dass ihnen auch nur unwohl wäre, ganz im Gegenteil, mein Eindruck war: unbekümmert. Natürlich zu Recht. Im Widerspruch dazu stehen meine Eindrücke aus Berlin, wo ich immer mal wieder (jährlich oder 2-jährlich) aus beruflichen Gründen knapp eine Woche verbringe. Die Neue Synagoge etwa ist zwar vglsw. prachtvoll hergerichtet, allerdings auch schon vor Jahren durchweg polizeibewacht und nur eingeschränkt - flughafenähnlich - zugänglich. Jüdisches Leben ist in Berlin für mich als Christen nicht sichtbar. Entweder findet es nur im Verborgenen bzw. in Außenbezirken statt, oder gar nicht, weil die Gliederzahl bzw. Altersverteilung ein solches nicht hergibt. Ich vermute eine Kombination. Insgesamt besehen erscheint es merkwürdig, dass Ü40 Jahre areligiöser Kommunismus eine prosperierende jüdische Gemeinde hervorbrachte, hingegen 70 Jahre freiheitlich-demokratische Grundordnung plus einschlägiger “Staatsräson” dahinter zurückbleiben. Die “Hochkonjunktur” sehe ich deshalb ambivalent, eher verbal…
@Sabine Sch.: So etwas Vernünftiges liest man selten, meinen Dank dafür. Gruß Giesemann
@Volker Kleinophorst: Herren/frauen/divers/völker
Für die Christ:Innen unter uns steht Weihnachten vor der Tür. Neben Baum, Kerzen und Lebkuchen darf der/die/dens Nußknacker:In nicht fehlen. Diesem/r/ns würden die Gesichtszüge des derzeitigen Bundespräsidenten gut stehen. Die moderne Elektronik macht es dann auch möglich, eine der vielen Betroffenheitsreden zu hören. Die Kinder im Haushalt müssten dann versuchen, die Sprachmelodie der Rede auf den Knackmechanismus bzw. das Mundwerk des/der/dens Nußknacker:In zu übertragen. Das Kind, was es am besten macht, bekommt eine/n/ens Schokoladenweihnachtsmann/frau/div extra (am besten mit den Gesichtszügen des Bundespräsidenten). Sicher käme dieses Requisit auch bei jüdischen Familien gut an - dem Konsumrausch des Jahresendes könnte etwas Beschaulichkeit und Bedächtigkeit entgegengesetzt werden.
Ich wünsche mir seit Monaten einmal irgendeinen von diesen ungebildeten Erfüllungspolitikern (oder -innen) zu treffen. Ich wünsche mir innigst, dass er/sie mir dann die Hand entgegenstreckt und ich mich dann genüsslich umdrehen und verächtlich sagen kann, “So einem/r wie Ihnen, gebe ich nicht die Hand”. Hier regieren die Dummen und verarschen alle Anderen. Es ist beschämend, welche Figuren unser Land “regieren” und sich dann nicht dafür zu schade sind, für Mordbuben eine Rechtfertigung bereitzustellen. Es ist beschämend zu sehen, wie ungebildet und auch bildungsfeindlich die Muppet Show ist, die im Bundestag sitzt. Wenn ein Sigmar Gabriel sagt, sie seien früher naiv gewesen, was die Migration betrifft, so muss ich sagen, dass diese Aussage schon kriminell ist. Jeder Depp weiß, dass es den Konflikt Muslim-Juden gibt. Säßen die Verantwortlichen in diesem Land auf einer Anklagebank und würden ihre Entschuldigungen ablassen, dann würde keine Staatsanwaltschaft ihnen das abnehmen. Zu den Allerschlimmsten gehört die Bundeseule Steinkauz Frawalter, der Betroffenheit heuchelt und nur schwafelt. Ich denke mir oft, wenn ich wieder von neuen Freudenfesten der Freunde Allahs lese, wäre ich Jude, ich würde mich nicht sicher fühlen.
Heute noch ist Schuster der Meinung, dass seine Glaubensbrüder und -schwestern hauptsächlich von Rechten, also von indigenen Deutschen, bedroht werden. Sinngemäss spielen die Mohammeds trotz der Krawalle nur eine marginale Rolle. Das Interview wurde vom halbseidenen Sender ntv verbreitet. - Tja, das hätte ich jetzt etwas anders eingeschätzt.
@ Norbert Müller - “Welch’ Glück, das alle Juden in Deutschland würdig und wehrhaft von Herrn Schuster, dem Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, vertreten werden.”——War das nicht der, der meinte, die größte Gefahr für Juden in De sei die AfD? Tja, warum sollte es den Juden besser gehen als uns, was die Repraesentation durch Vollidioten betrifft?———- Der Artikel hat mir übrigens sehr gut gefallen, und er hat die ‘Herrenmenschen’ - die ja nun trotz allen mea-culpa-Gebrülls immer noch genauso borniert und verbohrt sind wie anno dazumal - ganz gut beschrieben. Jetzt möchte man ‘das jüdische Leben in Deutschland’ schützen - sehr witzig, wenn man bedenkt, daß man nicht mal das deutsche Leben in Deutschland zu schützen vermag. ———- Aber gut, der Jude an und für sich steht jetzt wieder ganz oben auf der Liste der bedrohten Arten - und ich frage mich so langsam, warum das so ist. Jahrelang haben sie die Islamisten ins Land geschaufelt und sich nicht die Bohne für die Folgen interessiert. Und jetzt auf einmal die 180°-Wendung? Hamas gibt’s nicht erst seit gestern. Der Nahost-Konflikt hat auch schon 100+ Jahre auf dem Buckel. Der 7. Oktober war vielleicht besonders blutig, aber so ganz aus heiterem Himmel kam der auch nicht. Warum also jetzt plötzlich das Betroffenheitsgeschrei? In typisch deutscher Überspitzung, wenn ich das mal hinzufügen darf?——- Mich beschleicht allmählich der zynische Verdacht, daß hier ein paar Leute eine wohlfeile Möglichkeit sehen, einigermaßen gesichtswahrend aus ihrem Migrationsdilemma herauszukommen. Andere mögen froh sein, überhaupt irgendeinen Grund dafür zu haben, die eingeladenen Heerscharen aggressiver Migranten wieder loszuwerden. Das eigene, dunkeldeutsche Pack war ja nun nicht schützenswert - aber nun, da es um ‘das jüdische Leben in Deutschland’ geht?———- Aber schaun wir erst mal, ob aus der 180°-Wende nicht bald die Baerbock’sche 360°-Wende wird - je nachdem, in welchem Wind das Fähnchen hängen soll.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.