Bereits bei Abfahrt des ICE 1005 in Berlin Richtung München waren die Klimaanlagen im halben Zug kaputt. Die Temperatur blieb unverändert hoch, aber die Eisenbahner hatten sich dann erst in BITTERFELD zu einem Nothalt entschlossen, um den Zug vollständig zu evakuieren. Alle Schaffner bis auf einen türkischen haben sich versteckt. Die Mitfahrt im nächsten ICE war nur für wenige Reisende möglich, denn der Schaffner forderte ALLE Reisende in den Gängen auf, den Zug zu verlassen, was die meisten auch machten. In Bitterfeld, quasi im Nirgendwo. In der ersten Klasse trauten sich viele nicht, Platz zu nehmen, weil sie doch nur eine 2. Klasse Karte haben. SO ist der deutsche Michel!! Genügsam und dumm! In Frankreich wäre dergleichen undenkbar. Ich habe mal in einem französischen Unternehmen gearbeitet, das einige Fabriken geschlossen hat. Die Arbeiter haben daraufhin die Tore zugeschweißt und die Werksleiter festgesetzt. Undenkbar in Deutschland. Sowas tut man doch nicht!
Bin auch über 60 und hätte mich an dem Abend nach Erfurt gewünscht. Schön, dass das Konzert so gelungen war. Zur Bittschrift der drei Oberbürgermeister fällt mir die Erzählung “Der dankbare Pudel” aus “Wohltun trägt Zinsen” von Mark Twain ein. Wer die Bände des Aufbau Verlages von 1984 noch hat (ist in “Der berühmte Springfrosch von Calaveras”) oder anderweitig an diese Erzählung kommen kann, wird seine “Freude” haben. Mein Lachen wird immer bitterer.
Ein ähnliches Erlebnis, wie Sie mit der Zugbegleiterin hatte ich neulich mit der Polizei. Nach 22 Uhr hörte ich bei dem vergeblichen Versuch, meine Dachwohnung zu lüften plötzlich metallenes Scheppern auf der Straße, dann Kinderstimmen und dann rennende Personen. Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir zwei Kinderfahrräder, die verlassen halb auf Bürgersteig und Straße lagen. Ich fand das merkwürdig, denn es war spät (trotz Ferien) und auch wenn Kinder Unsinn machen (und auch sollen), Fahrräder kosten Geld, kein Kind lässt einfach sein Fahrrad liegen. Nachdem auch 15 Minuten später die Fahrräder noch dort lagen, mehrere Autos und auch Fußgänger um die Räder gelaufen bzw. gefahren waren, habe ich mal bei der Polizei angerufen. Da wurde mir dann gesagt, ich solle doch mal nach unten gehen und die Räder von der Straße räumen, damit nichts passiert. Dann legte der Polizist einfach auf. Das war einer der wenigen Momente in meinem Leben, bei dem ich sprachlos war. Allerdings kam keine 2 Minuten später eine Streife mit zwei Polizisten, die die Räder von der Straße räumten, weitere 5 Minuten später noch ein größeres Fahrzeug mit drei weiteren Beamten, die die Räder weggefahren haben. Wow, dachte ich, es braucht 5 Polizisten, um 2 Kinderfahrräder zu bergen. Die Polizei, dein Freund und Helfer.
@ Frank Stricker Wie man feststellen kann, ist die Berichterstattung in den ÖR nach wie vor äußerst selektiv. Millionen - insbesondere, aber nicht nur, älteren - Zuschauern wird auf diese Weise nahe gebracht, ja vorgegaukelt, dass man hierzulande alles im Griff hätte. Dies oft - jedoch zunehmend seltener - mit erstaunlichem Erfolg.
Wenn man auf Dauer natürliche Empfindungen wie Wut, Angst, Enttäuschung, Empörung unterdrückt, ist das ungesund. Wenn man sich zwingt, statt dieser, möglicherweise berechtigten Gefühle, gegenteilige, wie etwa Zuneigung, Verständnis und Mitleid zu empfinden, kann dieses einer Vergewaltigung der eigenen Person mit ausdrücklicher Einwilligung gleichkommen. Also einem masochistischem Akt. Oder man bringt äußere Geschehnisse nicht mit eigenem Empfinden in Verbindung. Bezieht sie nicht auf sich. Nimmt etwa eine Aggression gegen einen Nachbarn nicht auch als eine potentielle Agression gegen die eigene Person wahr. Wohl dem, der das schafft. Es berührt ihn nicht. Er hat seine positiven Empfindungen bzw. seine Gleichgültigkeit säuberlich eingeteilt. Er entscheidet vor dem Empfinden über die Statthaftigkeit der Empfindung. In der Kontrollfähigkeit über ihre Empfindungen sollen die Deutschen ja Weltmeister sein.
Was für ein trostloses Fazit – das Abendland ist sturmreif! Aber was für ein wunderbarer Artikel. Nicht nur Nils Mönkemeyer ist ein Virtuose in den verschiedenen Facetten seines Metiers, auch die Autorin dieses Textes ist es. Chapeau
Noch einmal ein Hinweis an alle Schreiber. Auch wenn ihr alle sowas von Recht habt. Achtet auf Eure Sprache und macht euch nicht angreifbar. Und niemals die Intelligenz der Bekloppten in Frage stellen. Gruß
Jean Raspails “Heerlager der Heiligen” wird erkennbar Schritt für Schritt Realität. Das Ende für u.a. Kultur im Stile “Erfurt” muß man dort nicht erst nachlesen. Es ist für jeden klar Denkenden vorhersehbar. Die bestimmenden Politiker in Land und EU und ihre Folger scheinen diese Fähigkeit nicht zu besitzen, pflegen als Ersatz Weltenerrettungsideologien, sitzend in ihrem Wolkenkuckucksheim.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.