Wie sich doch die Zeiten ändern. Früher hieß es: “Handwerk hat goldenen Boden.” - Heute heißt es: “Handwerk am Boden.” Der Handwerker, der Meister ist stolz auf seine Fähigkeiten und auf seine Tatkraft, er hält das ganze Staatswerk am laufen! - Aber Stolz ist ja heutzutage auch ein Begriff, der der politischen Korrektheit zum Opfer gefallen ist. Dabei verwechseln die PC-Apologeten berechtigten Stolz mit dumpfen Übermut. Wobei ihnen ihr eigene Hybris vollkommen entgeht. - Wer kein Fleisch will, der gehe nicht zum Metzger!
Auch ich esse gerne einen Braten, aber nur ein bis zweimal im Monat, sonntags. Für die Zubereitung und das langsame köcheln benötige ich zu viel Zeit… Dann können aber auch gerne Gäste kommen zum speisen. Aus meiner Erfahrung heraus und meinen Kontakten zu Geschäftsleuten weiß ich, dass ein Geschäft mit Fleischwaren zu viele Unkosten mit sich bringt. Außerdem die Öffnungszeiten des Geschäfts und die Angestellten, Lohnabrechnungen etc. Wer will sich das heute noch antun. Richtig Geld bringt dagegen das Catering. Wer wollte es den Metzgern verdenken, richtig Geld zu verdienen.
In den 60ern gab es noch in jedem zweiten Dorf den Metzgereigasthof mit Hausschlachtung, Kaufladen und Fremdenzimmern (Fließendes Wasser). Für mich Nostalgie pur.
Vielen Dank Herr Pichard. Ich bin in einer Metzgerei aufgewachsen. Ihr zu Herzen gehender Artikel illustriert das Problem - auch der deutschen - Sozialdemokratie an lebenspraktischen Beispielen.
Neben der Würdigung des Metzgerberufs finde ich in diesem Artikel auch die Anregung, über den Umverteilungsstaat nachzudenken. Schon Wilhelm von Humboldt wusste, dass die politische Freiheit, die Unabhängigkeit des Individuums, verloren geht, wenn der Staat sich zum Versorger aufschwingt. Ein wachsendes Heer von Abhängigen - z.B. Arbeitslosengeld-2-, Sozialhilfeempfängern, “Aufstockern” oder Armutsrentnern ist das reale Ergebnis. Und das gehört offenkundig zum perfiden Kalkül des “Sozialstaates”, der nach Belieben sein Volk mit Steuern und Abgaben schikaniert und sogar vor den Sparguthaben noch haltmacht.
Nun bei der heutigen Vegetarier/Veganer Mode ist Metzger natürlich ein Beruf, der in einer bestimmten Szene kein gutes Ansehen hat.
Die Gedanken von Herrn Pichard lese ich, auch in unseren Schweizer Zeitungen, immer wieder sehr gerne. Da er selber ein (ehemaliger?) Grüner und Linker ist, weiss er exakt, wo die Widersprüche der Welverbesserer liegen und kann gut den Finger auf die Wunden legen.
Herr Pichard, ich bin immer wieder entsetzt, wie gerade die Grünen Mitbürger unsere Metzger und andere Handwerker behandeln. So erzählt mir mein Heizungsmonteur, dass er bei einem grünen Politiker nicht die hauseigene Toilette benutzen durfte. Er musste seine Notdurft draußen verrichten. Aber sonst ist dieser Politiker immer gut, tolerant, mulitkulti, für die Frauen, gegen das Militär und für den Weltfrieden. Alles was nichts kostet, noch nicht einmal die WC-Benutzung eines Facharbeiters im eigenen Haus. Der Monteur sollte dort nicht mehr arbeiten und unser grüner Politiker vielleicht einen grünen Monteur finden, der ihm die Bude warm macht. Ach so, die gibt’s ja nicht,. Ich vergaß, die sind Sozialpädagogen oder haben Journalistik studiert (was machen die denn eigentlich?) oder sind in einer Institution untergekrochen, die von Staatsgeldern finanziert wird. Halleluja
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