Auch ich dachte es, hier schreibt einer eine Satire, nicht im Böhmermann-Stil, sondern eher gemäßigt. Da ich in vielen Dingen anderer Meinung bin, wie der Herr Pastor - äh Bundespräsident -gehöre ich also zum dunklen Deutschland. Ich muss mir das sagen lassen, von einem Mann der sich viele Jahre im dunkelroten Deutschland weggeduckt hat, um zum richtigen Zeitpunkt wieder als Bürgerrechtler aufzutauchen, und zu moralisieren. Ihn aber noch zu erhöhen und in den Präsidentenhimmel zu heben, das zeugt von politischer Unkenntnis über die Aufgaben eines Präsidenten. Nicht Teilung ist im GG vorgesehen, sondern Verständigung. Dies hat Gauck überhaupt verstanden.
Und ich muss an einen Artikel auf der Achse denke, der vor ca. 4 Jahren erschien. Dort wurde u. a. der Verdacht geäußert, dass der Bürgerrechtler Gauck eher dem DDR System zugeneigt war, u. U. sogar als Spitzel der Stasi. Da nicht alle Stasi Unterlagen mehr vorliegen, werden wir es nie erfahren. Insofern bekommt aber die Gauck- Behörde einen etwas anderen Anstrich, wenn der o. g. Verdacht richtig wäre. Was mich stutzig machte waren die Gegensätze zwischen seinen Aussagen vor der dem Amt des Grüßaugust und während seiner Amtszeit. Da sind schon einige Brüche drin. Vermutlich handelt es bei Gauck um einen rhetorisch talentierten Opportunisten mit einem Gespür zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Anschmiegsamste zu sagen. Als die politisch korrekte Volksseele wegen NSA überkochte wunderte mich das Ausspionieren der USA in D nicht. Ein Kanzler und ein Präsidentenamt von ehemaligen sozialistisch sozialisierten Ostdeutschen besetzt. Die BRD war damals auch nicht sofort ohne Nazis, aber es wurde schon kritisch hingesehen. Im Ostteil gab es keine Nazis. Die wurden nur rot lackiert und die Uniformen verrieten wessen Geistes Kind sie waren.
Herrn Damaskinos kann man nur zustimmen. Ein Staatsoberhaupt, das sein eigenes Volk beschimpft und beleidigt und in Hell und Dunkel spaltet, ist eine absolute Fehlbesetzung.
Schlimmer konnte man Herrn von Weizäcker posthum nicht beleidigen!!!
Auch ich dachte an Satire, aber nein das ist ernst gemeint. Gauck der Kommunistenfresser, der beste Präsident seit Weizäcker. Gauck der Schwarz-Weiß-Denker, der die Gräben zwischen Ost- und Westdeutschland wieder aufreißt. Gauck, der kein Gespür für das soziale Auseinanderdriften der Gesellschaft hat, weil er die “Freiheit” geradezu infantil anhimmelt. Gauck, der Amerika-Idealisierer, der die Schattenseiten des Westens nicht sehen will. Gauck, der unechte Freiheitskämpfer aus DDR-Zeiten. Gauck, der Pastor, der in wilder Ehe lebt. Gauck, der im Wolkenkuckucksheim seiner eigenen Freiheitsphilosophie und seiner Familiengeschichte lebt. Der beste Präsident seit Weizäcker. Realsatire, was sonst?
Sie scheinen ja ein ganz famouser Gauckkenner zu sein! Ihnen kann nur bewußt sein, über wen Sie da schreiben und offensichtlich sind Sie ein Verehrer. Der Mann ist allerdings gerissener als Sie. Er riecht den Braten, den er mit Frau Merkel angesetzt hat und verzichtet deshalb auf seine zweite Amtszeit! Denn alles kann seine Eitelkeit und Verlogenheit ertragen, nur aus einem Amt gejagt möchte er nicht.
Es kann nur 2 Gaucks geben: den einen, den Sie, Herr Weimer auf eine degoutante Art über den Grünen Klee loben und den, der in Indien aufforderte, uns massenhaft heimzusuchen. Über das Deutschland, über das er sich gerade vor ein paar Tagen durchrang, zu sagen “... die Aufnahmekapazitäten sind begrenzt” äusserte er dort vor einigen Monaten leichthin: “es ist noch viel Platz”. Weitere Hinweise auf die Objektivationen dieses unfähigen Präsidenten von Merkels Gnaden haben mir bereits die Vorkommentatoren abgenommen; mir hat es bei Ihrer kritiklosen Lobhudelei ebenso die Sprache verschlagen wie bei Gaucks Entgleisungen. Für wie dumm halten Sie uns eigentlich, Herr Weimer?
Der beste Nachruf auf den scheidenden BP las ich neulich auf der WELT, der trotz einigen Lobes deutlich macht, warum oder inwiefern Gauck überschätzt wurde und jetzt tatsächlich besser abtritt. Er hätte durchaus Potenzial zu einem couragierten, an Freiheit und Menschenwürde ausgerichteten Bürgerpräsident gehabt. Zu den drängenden Fragen der Zeit (Einwanderung, Islam, Radikalisierung, Spaltung der Gesellschaft) hat er keine Worte gefunden. Chance vertan, leben Sie wohl., Herr Gauck.
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