Beim Gender Mainstreaming und der metoo Kampagne geht es wie immer bei gesellschaftlichen Konflikten um die Machtfrage. In unserer kapitalistischen Gesellschaft heißt das Geld. Folgerichtig treiben die Frauen den Preis für ihr naturgegebenes Kapital “Sex” nach oben. Gleichzeitig entwerten sie männliche Qualitäten durch die Feminisierung und Infantilisierung der gesellschaftlichen Regeln. Ein weiteres Beispiel für die Umwertung der Werte ist die Auseinandersetzung zwischen Johnny Depp und Amber Heard. Nur in einer grundsätzlich gynozentrischen Gesellschaft kann das Narrativ “Glaubt den Frauen (“Opfern”)” durchgesetzt werden, um das vermeintliche “Patriarchat” zu besiegen. In einer gerechten Welt ist die Frau die Herrin, der Mann ihr Knecht.
Weinstein hat keines der ihm zur Last gelegten Verbrechen eingestanden, und er wurde nicht mit überprüfbaren Beweisen überführt. Ich gehöre der Betroffeneninitiative “Missbrauch in Ahrensburg” an. Wir haben seit 2010 darum gekämpft, dass die in unserer Heimatstadt begangenen Missbrauchstaten evangelischer Geistlicher aufgeklärt, geahndet und kompensiert werden. 20 bis 30 Jahre zurückliegende Taten wurden entweder eingeräumt oder die Täter und Vertuscher konnten mit zahlreichen nachprüfbaren Indizien und Beweisen überführt werden. Trotzdem blieben die krassen Verstöße, die mittelbar auch mehrere Todesopfer gekostet hatten, am Ende im Wesentlichen unbestraft und es wurde, wenn überhaupt, eine im Verhältnis zu dem erlittenen Schaden lächerliche bis geradezu entwürdigende Kompensation gewährt. Dieser Artikel (und der vorherige) zu dem Prozess dokumentiert, wie Menschen mit Anschuldigungen denunziert und bestraft werden können, deren Plausibilität im Laufe des Prozesses komplett in sich zusammen gefallen sind. Das ist ein Skandal. Aus der - aus Sicht von uns Betroffenen - notwendigen Bereitschaft der Gesellschaft, auch mit harten Fakten zunächst nicht direkt beweisbare Sachverhalte aufzuklären und Beschuldigungen akribisch nachzugehen, ist ein Mechanismus erwachsen, mit dem jedermann und jedefrau zu jederzeit geschädigt werden kann, wenn man sich nur auf enge und intime Beziehungen einlässt. Das kann nur fatale Auswirkungen auf die Beziehungen der Menschen haben und wird zu neuen Ungerechtigkeiten führen. Am Schlimmsten finde ich persönlich, dass mit diesem Urteil in der öffentlichen Wahrnehmung jeder tatsächliche Missbrauchs-Betroffene und jedes wirkliche Vergewaltigungsopfer mit Trittbrettfahrern und Verleumdern in einen Topf geworfen wird. Das aktuelle Urteil und seine Bewerbung in den Medien sind für die tatsächlichen Opfer ein Schlag ins Gesicht, sie machen es uns Betroffeneninitiativen schwerer, das wichtige Anliegen der gesell. Aufarbeitung durchzusetzen.
Kann ja alles sein. Aber für wem legt sich der Autor da ins Zeug? Die Puff-Kultur sollte mal ein Ende finden und geächtet werden. Jeder weis es, kaum einer gibt es zu. Sorry, kann man halt nichts machen? Was der Autor nicht erkennt, es handelt sich um ein Jury-Urteil. Korinthen kackerei spielt da nicht die wesentliche Rolle. Das hat er nun davon der Drecksack. Dient der Abschreckung.
Ein schönes Beispiel, wie die sprichwörtlichen Furien Recht und Rechtsstaat zerstören…
Es wird nicht gern darüber geredet, aber viele in der Künstlerbranche haben sich ‘hochgeschlafen’. Das bedeutet nicht, dass sie als Künstler schlecht waren sondern nur, dass sie schneller Karriere gemacht haben, da ihre Arbeit natürlich mehr Aufmerksamkeit erfuhr. Nicht selten wird aus Künstlerkreisen von Partnerschaften berichtet, in denen die Partner unterschiedlicher (z.B. vom Alter) nicht sein könnten. In der Regel trennen sich solche Paare nach ein paar Jahren wieder. Wenn jetzt eine Schauspielerin nach vielen Jahren vor Gericht geht muss man sich fragen, warum sie das nicht unmittelbar nach einer z.B. Vergewaltigung getan hat. Das Recht wäre auch vor Jahrzehnten auf ihrer Seite gewesen. Ich denke mal, das dieser Herr Weinstein kein Engel war und sich bietende Chancen nach Kräften genutzt hat. Nur hatte er in Schauspielerkreisen garantiert auch diesen Ruf. Warum geht dann eine junge Schauspielerin statt in sein offizielles Büro abends in sein Hotelzimmer? Wenn nur diese fragwürdigen oder keine Beweise vorliegen, dürfte er nicht verurteilt werden aber egal wie das Urteil ausgeht, einen Vorteil haben die jetzt klagenden Schauspielerinnen: eine gute Presse und das kann in der Branche Gold wert sein.
Es wird ein Berufungsverfahren geben. Hoffentlich von Objektivität gegenüber dem „Monster“ und nicht von Zeitgeistgeschwurbel geprägt. Das Ergebnis solcher Jagd auf die „bösen“ Männer wurde am Wochenende recht gut nachvollziehbar in einem Artikel von Elke Bodderas in der Welt beschrieben. „Der männliche Identitätskern sei zerrüttet“, „Männer sind zutiefst verunsichert, übertrieben gefühlig und ängstlich im Umgang mit Frauen“, umgangssprachlich also Weicheier oder neudeutsch snowflakes. Männerseminare haben Konjunktur, um die verunsichern Männer zu coachen. Meine geliebte, noch sehr junge Frau hat den Zeitungsartikel auch gelesen und ist mir hernach dankbar um den Hals gefallen. Sie sei froh, daß ich noch ein „richtiger Kerl“ und weder verunsichert noch übertrieben gefühlig bin. Finde ich auch. Aus Dankbarkeit hat sie mir dann unter anderem meinen Lieblingskuchen gebacken.
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