Manfred Haferburg / 11.08.2020 / 11:00 / Foto: Pixabay / 105 / Seite ausdrucken

Ein kleines Stück Normalität

Ich bin durchschaut. Die charmante Saskia Esken hat es in ihrer grenzenlosen Weisheit herausgefunden: Ich gehöre zur verachtenswerten Gattung der „Covidioten“. Damit verdiene ich nicht mal mehr, vom Staat gnädigerweise irgendwelche Grundrechte erlaubt zu bekommen. Weil ich nämlich der Meinung bin, dass „Alltags-Masken“ gegen Coronaviren so wirksam sind wie ein Maschendrahtzaun gegen Mücken. 

Ich habe regelrecht Angst vor der sogenannten „neuen Normalität“. Reisen in einer Hygienediktatur macht so viel Spaß wie Gruppensex im Priesterseminar. 

Vor Kurzem flog ich von Amsterdam nach Wien, mit Austrian Airlines. Das Ein- und Aussteigen ins Flugzeug war ganz großes Theater. Mit mehreren Metern Abstand wurden die pflichtmaskierten Passagiere reihenweise ins Flugzeug gelassen. Zwei Meter Infektionsabstand wurde eingehalten, um dann Schulter an Schulter im Flieger zusammen zu sitzen. Der Service beschränkte sich natürlich „coronabedingt“ auf einen Plastikbecher stilles Wasser, wie praktisch für die Fluglinie. Beim Aussteigen wurden plötzlich wieder die meterweisen Abstände wichtig. Die Reihen wurden einzeln zum Aussteigen aufgerufen. 

Der Zug fuhr die 50 Meter wieder zurück

Meine letzte Reise führte mich in die Schweiz. Die Hinfahrt absolvierte ich in einem deutschen ICE von Amsterdam Centraal Station nach Basel – so hatte ich jedenfalls das Ticket gekauft. Nie wieder! Der ICE fuhr pünktlich 8:00 Uhr morgens los und schaffte ganze 50 Meter. Dann hielt er erschöpft an. Die Durchsage nach 10 Minuten besagte, dass eine technische Störung vorliege. Der Zug fuhr die 50 Meter wieder zurück. Nach einer guten Stunde war die Störung behoben. Wir konnten aber trotzdem nicht fahren, weil es jetzt auf der Strecke eine technische Störung gab. Zwei Stunden Verspätung, auf zwei mal 50 Meter Fahrstrecke, das soll der Deutschen Bundesbahn erst mal jemand nachmachen.

In Köln stieg eine sehr naturbelassene Mutter mit zwei süßen kleinen Zwillingsmädchen ein. Sie trug einen dieser selbstgenähten Seuchenlappen vor Mund und Nase, der förmlich nach einer Maschinenwäsche schrie. Die beiden Kinder mussten zum Glück nichts im Gesicht tragen. Das hinderte die Dame aber nicht, mich umgehend anzublaffen, ich solle meine Maske gefälligst so aufsetzen, dass sie Mund und Nase dicht abschließt. Ich hatte zum besseren Atmen nämlich den Drahtbügel nicht verbogen, das gebe ich hiermit reumütig zu. Ich tat ihr den Gefallen, weil ich sah, dass ihre panische Angst vor dem Virus ihr Selbstbewusstsein nicht ein bisschen angegriffen hatte. 

Nach acht Stunden mit Maske endete mein ICE nicht in Basel, sondern ohne Entschuldigung seitens der Bahn bereits in Freiburg. Ich musste eine weitere Stunde warten, bis ich einen anderen Zug nach Basel erwischte. 

Maske heißt auf Holländisch „Mondkappje“

Wie anders ging es doch auf dem Rückflug von Zürich nach Amsterdam mit KLM zu. Maske heißt übrigens auf Holländisch verniedlichend „Mondkappje“. Auch bei KLM gilt im Flieger Mondkappjepflicht. 

Aber es gibt kein absurdes Theater beim Ein- und Aussteigen, und es sind eben keine Kampfmütter anwesend, die den ordnungsgemäßen Sitz der Maske der anderen Reisenden kontrollieren und bei vermeintlichen Vergehen beherzt einschreiten. KLM verzichtet auch nicht auf den Bordservice. So saßen die Passagiere nach einer Weile fröhlich mampfend und schwatzend nebeneinander, bei einem Broodje und einem Glasje Weintje oder Dosje Biertje. 

In Corona-Zeiten wird man bescheiden. Wie dankbar war ich für dieses kleine Stückchen meiner alten Normalität bei KLM. Die will ich zurück und keine herbeigeredete „neue Normalität“, in der sich Landräte und Bürgermeister gegenseitig darin überbieten, was man den Bürgern alles vom Schlafzimmer bis zum Klo vorschreiben kann und das Panikorchester der Medien jeden Tag eine neue zweite und dritte Corona-Tsunamiwelle herbeischreibt.

Die Europäischen Nordlichter Holland, Schweden und Finnland fahren eine viel liberalere Seuchenpolitik als die übergriffigen Panikregierungen in Deutschland und Frankreich. Maskenpflicht gibt es bei den Nordlichtern nur in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ansonsten wird zum Abstand aufgerufen. Gegenseitiges Anschwärzen gibt es nicht. 

Das Resultat: Fröhlich drängeln sich in den Niederlanden Holländer und Deutsche in den Geschäften und Kneipen – ohne Maske. Wenn es nach dem Ohnefliege-Virologen Karl Lauterbach ginge, würden die Niederländer reihenweise tot umfallen. Zum Glück wissen sie das nicht und leben daher fröhlich weiter. Und die Deutschen sind herzlich eingeladen, in Holland beim Geldausgeben ein Stückchen ihrer alten Normalität zu genießen.

Foto: Pixabay

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Wolfgang Richter / 11.08.2020

@ Wolfgang Kaufmann - Auffällig ist, daß die Höchststände von angeblich an Covid Verstorbenen aus den Ländern vermeldet werden, die die strengsten Freiheits- und Mobilitätsbeschränkungen hatten, Belgien, Frankreich, Italien, Spanien. Spricht ja eigentlich gegen den Hausarrest und die Alltagsburka.

h.ewerth / 11.08.2020

Man merkt, förmlich, wie einseitig sich so viele Menschen informieren, und zwar mit täglicher Propaganda, wie kann es sein dass so viele intelligente Menschen noch immer so anfällig für Propaganda sind? Seit der inszenierten C.-Krise, habe ich mir keine Tagesschau, Tagestheme angesehen,  oder Radio gehört,  ganz zu schweigen Zeitungen gelesen. Alle Zeitungen abbestellt,  wenn es gehen würde, hätte ich schon längst die GEZ Gebühren den Alternativen Medien gespendet. denn dass was ich täglich so von Nachbarn höre, und Freunden, deren Hälfte ich seit C- verloren habe, und draußen täglich sehe, sind “Nachrichten” auch ohne diese zu hören oder zu sehen genug. Man könnte sich informieren, und da gibt es tolle Seiten im Netz, aber wenn Menschen von vornerein andere diffamieren, ist eine sachliche Diskussion einfach schwierig. Ich möchte gerne konstruktive Kritik diskutieren, aber nicht diffamiert werden. Wenn ich im ÖNPV unterwegs sein muss, ohne Maske, dann kann ich mir in etwa vorstellen, wie Menschen jüdischen Glaubens sich gefühlt haben müssen, ohne mit einen Stern unterwegs gewesen zu sein. Ganz ehrlich die Aussagen vieler Verantwortliche aus Politik und Medien, grenzt für mich schon an Volksverhetzung, da wird mit Zwangseinweisung in Psychiatrie gedroht, mit Geldbußen, Berufsverbot, auch der Ton, hört sich wie das Geschrei der NS Zeit an, für etwas für das es bis heute ein evidenzbasierter Beweis fehlt?  Der PCR Test ist nicht zugelassen, sprich nicht validiert, um eine Krankheit zu erkennen. Dieser PCR Test ist lediglich dazu geeignet, Nuklein säurenachweis des beta-Coronavirus SARS ...Schnipsel zu finden. UND NICHT MEHR!!! Corona ist weltweit der größte Betrug.

Christian Schulz / 11.08.2020

So ist das eben in Deutschland. Entschlossen bekämpfen wir mit sinnlosen Maßnahmen ein nicht vorhandenes Problem.

Martin Krieger / 11.08.2020

Beschreibt meinen Sommerurlaub in den Niederlanden perfekt! Und übrigens: die Nördlingen gönnen sich weiterhin einen fast normalen Alltag, verzichten aber auf unsinnige Dinge (und potentielle Superspreadereignisde) wie Nena-Konzerte. Virologen sind zufrieden, ich wäre es auch.

Archi W Bechlenberg / 11.08.2020

Ein ungnädiges Schicksal führte mich vor kurzem nach Futschland, schlimmer noch, in einen Getränkemarkt. An der Kasse vor mir stand ein Mensch mit Visier vor dem Gesicht und bestand mir gegenüber auf den doppelten Abstand, also statt einem, zwei Bodenstriche. Ich war leicht genervt, aber ok, was wollte ich auch in einem deutschen Laden. Selber schuld. Doch als der Kunde vor ihm bezahlt hatte, blieb der Mensch stehen und erklärte mir auf mein freundliches “Mach hin!”, die Luft an der Kasse müsse sich erst noch verflüchtigen. Nun bin ich bekanntlich eine Seele von Mensch, aber hier war mein Empathie-Limit erreicht, und ich bot dem Deppen mit ruhiger Stimme an, ihm gepflegt eine volle Rechte (sic!) auf die Nase zu geben, wenn er jetzt nicht vorrücken würde. Danach kämen garantiert keine Viren mehr in seinen Rüssel. Er muss mir angesehen haben, dass ich es ernst meinte, denn er rückte zack zack Richtung Kasse vor. Zwar grummelnd, aber das ließ ich ihm durchgehen. Auch mir war es eine Lehre, den Whisky für die folgende Woche bestellte ich online.

Wolfgang Richter / 11.08.2020

Der niederländischen Einladung folge ich seit längerem und tätige meine Großeinkäufe im “Grenzland”, um sodann ohne Einschränkung meiner Atmung in der Gastronomie zu entspannen. Aber wie heute in der Regionalpresse (Kölner Bereich) zu lesen war, moppern ob dieser Freiheiten die politischen Erzieher in den Nachbarländern. Und der Herr Rutte macht sich auch Gedanken zur Beschänkung dieser Freiheiten ob behaupteter steigender Infektionszahlen in den Niederlanden. Ob da Druck ausgeübt wird, so wie der Herr Kurz nach der Rückkehr vom Brüsseler Billionengipfel seinen Untertanen den erneuten Maskenzwang als Symbolpolitik verkündete, damit sie das Tod bringende Virus nicht vergessen mögen. Und überall wird mit Zahlen zu Neuinfektionen Panik geschürt, um Zwangsmaßnahmen zu begründen, anstatt die Zahlen der ERKRANKTEN, wie auch der im Krankenhaus Behandlungs pflichtigen zu verkünden. Die könngte man wenigstens nachvollziehen. Aber daß man selbige nicht offenlegt, wird schon seinen Grund haben.

Michael Koch / 11.08.2020

Was haut einen Friesen um? - Nur ein anderer Friese!

E. Grüning / 11.08.2020

„Damit verdiene ich nicht mal mehr, vom Staat gnädigerweise irgendwelche Grundrechte erlaubt zu bekommen.“ Na, na, wollen wir mal nicht ganz so streng sein! Es würde völlig ausreichen, Ihnen das Recht, den Rundfunkbeitrag zahlen und den Solibeitrag abgeben zu dürfen! Nimm‘ dies, Covid-Leugner!

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