“„Gerade wir als Deutsche“, die wir „aus der Geschichte gelernt haben“” ??? Ich sehe nichts, was die Deutschen aus der Geschichte gelernt haben! Die trotten nach wie vor irgendwelchen Ideologen hinterher. Ohne sich geringste Gedanken über die Auswirkungen dieser Ideologien zu machen. Nach dem crash dann wieder: “Davon haben wir doch nichts gewusst…” Wie gehabt!
Liebe Frau DREWES, Widerspruch ! Erneut wurde das Schicksal des “Sozialismus”, der nur ein ineffizienter Staats-Kapitalismus war und ist, auf subjektiv-moralischer Grundlage kritisiert. Nicht innere Zerrissenheit, Unterdrückung und Unfreiheit haben seinen Niedergang bewirkt, von der Elbe bis zum Pazifik, sondern wirtschaftliche Impotenz. Das Versagen vor dem technisch-technologischen Fortschritt, der in den Siebzigern von Japan und den USA ausging, dem sich andere “Tigerstaaten” anschlossen. Darunter noch nicht das von MAO beschädigte Rotchina. Die Zoffjetunion war Ende der Siebziger bereits kaputt. Unter BRESCHNJEW grassierte die Korruption, das Staatsversagen und die Gewalt. Als es 1979 in POLEN “losging” , mit den Danziger Streiks, erschienen in DER SPIEGEL zum Jahresende 4 größere Beiträge. Einer war getitelt “Wenn Russlands Proletariat streikt”. Ein hellsichtige Darstellung wirtschaftlicher Zustände im sowj. Zareneich. Es ließ nur die Schlussfolgerung zu: Die sind am Kippen! Die deutsche Journaille hat damals nicht verstanden, dass die UdSSR bereits am Boden lag. Die ehem. Kriegsmacht bestimmte das Weltbild ! Gorbi kam 1985 zur Macht, als jüngstes Politbüromitglied, den rasenden Niedergang zu stoppen. “Transparenz (des Apparats) und Umbau” hieß sein Programm. Die Funtionäre haben die Ausführung hintertrieben, indem sie die Wirtschaftsprozesse weiter schädigten. Bis das sowj. Volk genug hatte von zusätzlichen Entbehrungen. Dies als Hinweis, dass “Sozialismus” ein Wirtschaftssystem beinhaltet, das zuoft darniederliegt. Das die Volksbedürfnisse nicht befriedigen kann. Sozialismus bringt Armut, weil ein Staat ein aktives Unternehmertum nicht ersetzen kann.
Liebe Frau Drewes, wie Recht Sie haben. Gelebte Meinungsfreiheit scheint mir deshalb nicht mehr möglich zu sein, weil derzeit eine Ablehnung des politisch Widersprechenden über die eigentliche Debatte hinausgeht. Die Ablehnung seitens der links-grün Argumentierenden reicht in den persönlichen Bereich hinein. Sie machen bei Diskussionen deutlich, dass der Andersdenkende als Mensch abgelehnt wird. Es geht nicht mehr nur um unterschiedliche Meinungen, sondern um unterschiedliches Sein, um einen unterschiedlichen moralischen Wert der jeweiligen Person. Der sogenannte Rechte wird als Mensch disqualifiziert. Man stellt ihn außerhalb der Diskussionsgemeinschaft ins Abseits. Er verliert sozusagen seine Berechtigung an der Diskussion weiter teilzunehmen. Er wird zu einer moralischen Unperson. Deshalb ist es auch undenkbar, mit dieser Person nach einer Debatte noch ein Bier trinken zu gehen. Deshalb darf man sich etwa mit dieser Person nicht gemeinsam fotografieren lassen. Man hat den Kontakt strikt zu meiden. Die Person wird zum Outlaw, wer ihr zu nahe kommt, macht sich womöglich strafbar, riskiert selber aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Die Person wohnt im Reich des Bösen und vor dem Betreten dieses Reiches wird ausdrücklich gewarnt. Wir haben also längst den Raum der politischen Debatte verlassen und befinden uns im Sumpf der menschlichen Abwertung. Diese Abwertung geht zum Teil schon bis zur Entmenschlichung des politischen Gegners. Der nächste logische Schritt wäre ihm die Daseinsberechtigung abzusprechen. Was wird aus unserer Demokratie? Was wird aus einem Land, welches während einiger Jahre in der Welt für freiheitliche Werte stand? Nichts ist von selbstverständlicher Dauer. Nichts besteht, wenn es nicht wertgeschätzt und sein Wesens-Kern nicht erkannt wird. Auch Demokratie will erhalten und gepflegt werden. Sie übergestülpt zu bekommen und dann durch turnusmäßige Wahl sich demokratisch nennender Parteien zu bestätigen, reicht nicht aus.
Liebe Sabine Drewes, ich möchte Ihnen gerne sagen, daß ich mich über jeden Ihrer Beiträge auf der Achse immer aufs Neue freuen kann. Heute haben Sie Sätze formuliert, die mich an DAMALS erinnern: >>Wir brauchen dringend eine breit angelegte Debatte über die Zukunft unseres Landes. ... Nur in einem angstfreien Umfeld kann es neue Anstöße ... geben, die zu zukunftsweisenden Lösungen führen ...<<. VIELEN DANK! Im Gründungsaufruf des ‘Neuen Forums’ hieß es DAMALS (1989): >>In unserem Lande ist die Kommunikation zwischen Staat und Gesellschaft offensichtlich gestört. Beleg dafür ist die weit verbreitete Verdrossenheit bis hin zum Rückzug in die private Nische ... Wir wollen das Bewährte erhalten und doch Platz für Neuerung schaffen.. . Wir wollen vor Gewalt beschützt sein, ohne einen Staat von Spitzeln und Bütteln ertragen zu müssen. Faulpelze und Maulhelden sollen aus ihren Drückerposten vertrieben werden, aber wir wollen dabei keine Nachteile für sozial Schwache und Wehrlose. ... Um ...Widersprüche zu erkennen, Meinungen und Argumente ... anzuhören und zu bewerten, ..., bedarf es eines demokratischen Dialoges über die Aufgaben des Rechtsstaates, der Wirtschaft und der Kultur. Über diese Fragen müssen wir in aller Öffentlichkeit gemeinsam ... nachdenken und miteinander sprechen. Von der Bereitschaft und dem Wollen dazu wird es abhängen, ob wir in absehbarer Zeit Wege aus der ... krisenhaften Situation finden. ...<< Die Kollegen von ‘Demokratie jetzt’ leiteten ihren eigenen Aufruf mit den Worten ein: >>Unser Land lebt in innerem Unfrieden. Menschen reiben sich wund an den Verhältnissen, andere resignieren.<< Wie aktuell !? Welch ein Unterschied zur bösartigen FEIND-PROPAGANDA eines Herrn Steinmeier in Kloster Dahlheim: ‘... der KAMPF der uns alle angeht muß ausgetragen werden in Familien, SCHULEN und Betrieben ...’ .Deutschland ist HEUTE politisch, moralisch und kulturell ähnlich kaputt wie die DDR 1989. Wirtschaftliche Kraft allein wird uns nicht mehr helfen!
Das Tal der Tränen ist tief, lang und dunkel. Es muss wohl durchschritten werden, weil es so gewünscht wird. Schauen Sie nur auf die Wahlergebnisse. Die Mehrheit will es so, überall biedert man sich dem neuen Glauben, der Hysterie an, niemand gebietet Einhalt, Vernunft und Realitätssinn.
Ich finde es schon ziemlich bemerkenswert, dass sich zahlreiche Deutsche, angefeuert von Medien und Politik, problemlos mit allen Migranten dieser Welt identifizieren können und sogar die rückständigsten religiösen Befindlichkeiten tolerieren, aber den eigenen Landsleute im Osten die Legitimität ihrer Vorstellungen und ihres Selbstverständnisses absprechen wollen. Siehe u.a. Herrn Broders Hinweis auf Steinmeiers Kampf (heute im Ersten).
“Ohne inneren Zusammenhalt” oder “Wir brauchen dringend eine breit angelegte Debatte”... ja warum denn? In einer Demokratie tun Regierungen das, was sie für opportun halten. Wenn dem “Debatten-verweigerten Volk” das mißfällt, werden sie bei nächster Gelegenheit abgewählt. Hat sich Schmidt/Kohl bei Durchsetzung des Nato-Doppelbeschlusses von “einer breit angelegten Debatte” abhalten lassen? In meiner Erinnerung: Nein! /// Auch damals wurden die Gegner als “Kommunisten” verunglimpft - als Mitmenschen, die besser “nach drüben gehen sollten”. Genau hier liegt aber der große Unterschied zu heute. In den 1970er bis 90er Jahren gaben sämtliche Medien einem erheblich größeren Meinungsspektrum Raum. Von links (FR) über liberal konservative Mitte (FAZ) bis hin zur strammen Rechten (Welt) wurde jede Meinung verbreitet. Bei den ÖR standen sich Casdorffs “Monitor” und Löwenthals “ZDF-Magazin” gegenüber. D.h.: “Linke” konnten “Rechte” kritisieren und “Rechte” konnten das mit der gleichen Reichweite mit “Linken” tun. Heute dürfen und können nur noch “Linke” die “Rechten” in den MSM beschimpfen und verunglimpfen, ohne befürchten zu müssen, es gäbe ein Echo von rechts. Dieses Echo wird in der Blasenkammer der MSM und der ÖR einfach weggedimmt. Ganz von Ferne hört man ein zartes Echo aus der Nische - aber auch da gibt es bereits Bestrebungen, sie mit NetzwerkDG, DSGVO, Urheberrecht und “Hatespeech” mundtot zu machen. Weichen Konservative voller Verzweiflung, weil ihnen gar nichts Anderes übrig bleibt, ins Internet aus, um überhaupt Gehör zu finden, wird ihnen auch das von den MSM und ÖR zum Vorwurf gemacht: Sie dominierten das Internet. /// M.E. benötigen wir keine “breit angelegte Debatte”. Wir benötigen ganz dringend eine den Verhältnissen entsprechende Berichterstattung. Die ist aber mit “Linken” nicht machbar. Also werden wir den ganz harten Weg gehen müssen. Die Hand muß ein weiteres Mal auf die glühende Herdplatte, bis das Fleisch vom Knochen fällt. Typisch deutsch halt.
Danke, Frau Drewes, für Ihren wunderbaren Beitrag, in dem Sie das “Hohe Lied” des Meinungspluralismus und des demokratischen, angstfreien Diskurses singen und dem ich vollends zustimme. Einen kleinen Einwand habe ich allerdings: Ich halte die meisten Bürger unseres Staates NICHT für mündig, sondern für äußerst denkunwillige, manipulierbare Wesen, die in ihrer Mehrheit imstande sind, den krudesten Ideen hinterherzulaufen…
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