In einem Bericht der faz gab es ein Bild vom Veranstaltungsort. 6 Kränze waren zu sehen. Nicht einmal für jeden toten Soldaten einen. - Natürlich tut man sich schwer. Man müsste ja Begründen warum man sich an Kampfeinsätzen beteiligt. Ich habe immer den Eindruck das die Bundesregierung, mit der Unterstützung des Parlaments, mit Hilfe der Bundeswehr ihren außenpolitischen Größenwahn unterfüttert. Nur groß daher reden ohne Soldaten zu entsenden wird nicht gerne gesehen, glaubt man. Amerikaner, Briten, Franzosen, Russen usw sind das gewohnt. Die Deutschen hatten nach 1945 keine Lust mehr. Wer kann ihnen das übel nehmen. Amerikaner, Briten, Franzosen usw wollen auch nicht alleine für die Einfälle ihrer Politiker bluten. Deren Interesse ist verständlich. - Ich bin für die militärische Neutralität Deutschlands. Ich würde beim Wiederaufbau helfen. Das muss ja auch irgendjemand machen. - Wie viele Krankenhäuser hätte man für 17Mrd € bauen können die der militärische Ausflug von rot-grün-schwarz-gelb wohl gekostet hat?
Als der erste Auslandseinsatz mit Zustimmung der Grünen bereits unter Rot-Grün beschlossen wurde, habe ich gesagt: “Wartet einmal ab, bis der erste gefallene Soldat im Blechsarg nach Hause kommt. Dann verliert die Armee ihren Rückhalt vor allem bei den Grünen.” Dass diese sich auch nicht vorstellen konnten, dass ein Krieg immer mehr “Kollateralschäden” produziert denn die wirklich Bösen trifft, ist auch eine von diesen verleugnete Tatsache. Und die Vermeidung von “Krieg” als Beschreibung des Einsatzes hatte einen versicherungsrechtlichen Hintergrund: Für im Krieg Gefallene brauchen Lebensversicherungen nicht zu zahlen, was nicht für einen “humanitären” Einsatz gilt. Es wäre zwar ein Leichtes gewesen, als Staat für diese Ausfälle einzustehen, aber wer schon einmal mit dem “Staat” über Wiedergutmachung, Anerkennung von Gesundheitsschäden etc. gestritten hat, weiß, dass dies das letzte ist, wofür dieser Staat zahlen möchte. Da fördert er lieber den Sozialbetrug durch nachlässiges Kontrollieren oder Wegschauen. Doch nur den Politikern die Schuld an dem Desaster um Ausrüstung und Entschädigung zu geben, ist nicht weit genug gegriffen. Es stellt sich doch die Frage, wo der General ist, der ob dieses desolaten Zustandes und dem Unwillen der Politik, diesen abzustellen, seine Uniform auszieht und die Rangabzeichen der Regierung vor die Füße wirft. Ich sehe da nur der Pension entgegenschauende Opportunisten, die nach der Pensionierung dann in Talkshows schlaue Kommentare von sich geben oder kritische Bücher schreiben. Pfui!
Ich habe es gesehen im TV, ab 14 Uhr und am Abend. Die Soldaten haben sich vorbildlich verhalten. Ich war stolz auf sie. Die Politik hat mich enttäuscht, da so bemüht. Eine Verteidigungsministerin mit brechender Stimme, die wirkte wie eine besorgte Mutter, aber nicht wie eine Ministerin, die Verantwortung trägt. Steinmeier zu lang, zu präsidial. Man konnte in den Gesichtern der Soldaten, auch Generalen, gut lesen, es sei denn, sie trugen Sonnenbrille. Ich kann es nicht erklären, aber so war es. Und dann dieser unsägliche Tweet von Herrn Böhmermann, diesem Affen, der vor lauter Angst volle Hosen hätte, wenn das wahre Leben ihm begegnet. Die Post-Hitler-Gesellschaft ist ein unglaubwürdiges Häufchen Elend. Weg sehen, ignorieren, um so die Schuld zu verarbeiten zum eigenen Vorteil, nutzt den Soldaten nichts. Deswegen auch das Desaster des Abzugs. Wenn ich mich für die Soldaten nicht interessiere, sind sie mir egal. Naja, die Märsche wären mal erneuerbar, da 150-180 Jahre alt und somit aus der Kaiserzeit. Gebt der Bundeswehr die Chance im 21. Jahrhundert anzukommen. Respekt ist nicht nur ein Wort im Wahlkampf der SPD, sondern Haltung.
Unsere Oberen sind ja so leicht mit dem Wort ‘Pack’ bei der Hand. Ich erlaube mir jemanden, der einen Untergebenen in einen gefährlichen Einsatz schickt, ohne ihm alle erdenklichen Werkzeuge an die Hand zu geben, als verantwortungsloses Pack zu bezeichnen. Soviel zu meiner Einschätzung der Mitglieder unseres ‘Parlaments’. Diese Haltung der Mitglieder besagter Institution manifestiert sich übrigens nicht nur im Verhalten gegenüber ihren Soldaten. Für den Rest des Pöbels haben die Eliten auch nicht mehr übrig. Man denke nur an das Verhalten nach dem Terroranschlag eines ihrer Gäste auf dem Berliner Weihnachtmarkt.
Das ganze Elend der politischen Abschlusswürdigung dieses kriegsähnlichen Einsatzes wurde besonders hörbar in der Ansprache der Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer sublimiert. Ihre Rede scheint nach Duktus und Pathos vom Redenschreiber Frank-Walter Steinmeiers verfasst oder aus seinen Textbausteinen zusammengefügt worden zu sein, wobei noch ein zusätzlicher Schwulst-Turbo zugeschaltet wurde. Mit „können ... konnten… und werden”, „waren ... sind ... und werden” und ähnlichen Tripletten en masse wurde der Bundeswehreinsatz vom Desaster nebulös zu einem höheren Ziel verbrämt. Von Rhetorik völlig unbeleckt trug die Verteidigungsministerin, die mit Ursula von der Leyen um den Titel der schlechtesten Verteidigungsministerin seit 1949 streitet, ihre Rede im Rhythmus eines Amateurgedichtes zu Ehren von Tante Hildes 70. Geburtstag oder einer Büttenrede vor. Ein gutes aber hat dies: Vor dieser Armee, mit dieser Führung, braucht niemand Angst zu haben. Leid taten mir nur die Soldaten, die sich im Stillgestanden und mit ernstem Gesicht solch Sermon anhören mussten.
Treffender kann man das zwanzigjährige Versagen von Politik und Gesellschaft nicht zusammenfassen!
Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Peinlichkeit nochmals überboten werden kann. Einen Zapfenstreich, gefordert von den Alt-68ern und Linksgrünen, zur Ehre und Verdiensten ihres liebsten Haltungsmusikers Udo Lindenberg halte ich nach dessen Tod von dieser Regierung für realistisch.
Und dann regt sich ein W***r wie Böhmermann noch über die Fackeln auf.
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