Die Bundeswehr kenne ich nur von außen, ich habe nie gedient. Ich hatte private Kontakte zu Soldaten in meinem Heimatort, der auch Standort eines relativ Zonengrenznahen PzGrenBtls war. Es war noch vor der Wende und es gab dort viele Zivil-Militärische Kontakte. Gesellschaftlich war das Btl. gut in den Ort und seine umliegenden Gemeinden durch Patenschaften zu den einzelnen Kompanien eingebunden. All das ist Vergangenheit und die Armee ist nur noch Auffanglager für junge Menschen die sonst keinerlei berufliche Perspektive für sich sehen. Der Anteil der weiblichen Soldaten soll steigen. Ich frage wofür. Was machen die im Ernstfall, wenn sie in die Hände eines Feindes fallen? Von der Öffentlichkeit und der Politik verachtet sind diese jungen Menschen nur Verfügungsmasse die den USA als Hegemonialmacht wenn nötig angedient werden. Heute führenden Politiker unseres Landes haben in der Vergangenheit den Wehrdienst verweigert. Warum sollten wir für diese Leute das Leben unserer Kinder einsetzen? Nein, unsere Kinder bekommt ihr nicht!
Falls ich das richtig verstanden habe, war die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik einerseits ein Mittel auf lange Sicht wieder mehr Souveränität zu erreichen. Andererseits sollte ein glaubhafter Beitrag zur Verteidigung Westeuropas - im Sinne einer Abschreckung- geleistet werden. Auf politischer Ebene ging bis Ende der 1980er Jahre niemand von einem ernsthaften Einsatz der Bundeswehr aus. Und wenn, dann nur im Rahmen der unmittelbaren Landesverteitigung und nur gemeinsam im Rahmen der NATO-Verbündeten. Nach dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes wandelte sich anscheinend die Zielsetzung der neuen Bundesrepublik. “Wir” wollen jetzt ständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat werden. Dafür braucht es aber noch einiges mehr an Gefallenen. Unabhängig von diesem grotesken Ziel, ist es aber durchaus konsequent, wenn Deutschland seine Interessen - gemeinsam mit den Verbündeten - entsprechend seinem wirtschaftlichen Gewicht auch durchsetzt und sein Militär nicht nur als symbolischen Beitrag, sondern als ein Werkzeug sieht und -hoffentlich klug und maßvoll - aktiv einsetzt. Wovon wir noch weit entfernt sind. Eine andere - aber ebenso konsequente- Lösung wäre es, ganz auf Militär zu Verzichten und stattdessen nur noch auf eine starke Polizei zur inneren Sicherheit zu setzen. Beide Varianten erfordern politischen Mut. Diesen sehe ich bei keinem der derzeit aktiven Politiker.
Nachtrag: Vergessen zu erwähnen, daß die selben Politdarsteller, die unsere Soldaten ignorieren, manche ihnen auch mit offenen gezeigter Verachtung begegnen, gar nicht schnell genug bis zu 1 Milliarde Euronen (als europ. Gesamtleistung, Ger-moneys Anteil offenbar mindestens 100 Millionen) als “Hilfeleistung” für die Afghanischen Kriegsgewinner aus dem Steuertopf ihrer Untertanen, auch Angehörige der Sicherheitskräfte zahlen Steuern, locker machen. Aber was wunder, denn mit Reparationszahlungen kennen wir uns ja aus. Was für ein politisches Desaster. AlsTaliban köme ich a) vor Lachen nicht mehr in den Schlaf, b) würde schon mal nachdenken, wie ich die “Knete” investiere, um den verhaßten westlichen Dummies noch mal das eine oder andere mal schmerzhaft “in die Knie zu treten”. Vielleicht ist das Geld ja auch schlicht die von den Ungläubigen zu zahlende Jizja, Kopfsteuer, in der Hoffnung, zukünftig vielleicht von Terror verschont zu werden. Immerhin hatte meiner Erinnerung nach einer der bundesdeutschen Spitzenpolitiker, ich weiß nicht mehr, ob Schäuble oder Schily oder wer, im Zusammenhang mit 9/11 öffentlich erklärt, daß Ger-money nur Rückzugsraum sei. Welch Armutszeugnis damit in Bezug auf die immer beschworene westliche Solidarität und Wertegemeinschaft zum Ausdruck gebracht wurde, wollte auch keiner merken.
@Jochen Lindt: Deutsche Soldaten, die nach Afghanistan befohlen wurden, haben es nicht verdient, als Söldner bezeichnet zu werden. Unsere Soldaten mussten ihre Liebsten für lange Zeit entbehren, mit Hitze und Kälte klarkommen und hatten ständig Angst um Leib und Leben. Als ehemaliger Offizier der Bundeswehr empfinde ich Hochachtung und Respekt für meine heutigen Kameraden. Das die Afghanen nicht bereit waren, ihre Freiheit gegen die Taliban zu verteidigen, ist nicht die Schuld der westlichen Streitkräfte.
Deutschland, das Land mit den vermutlich peinlichsten Politdarstellern weltweit. Und das sie mehrheitlich wählende Volk ist auch kaum besser, denn es lebt die “Drei Affen” , bestenfalls aktuell noch ergänzt um einen vierten, den wieder auferstandenen Blo(g)ckwart. Die von den Verachteten (gilt auch für die binnen tätigen Sicherheitskräfte) gewährleistete Sicherheit wird als selbstverständlich hingenommen, fraglich eingefordert, weil man ja als Steuerzahler Anspruch darauf hat. Ein schon ziemlich zur Ruine verkommmenes Staatsgebilde, das möglicherweise demnächst vom politischen Abrißbagger komplett platt gemacht wird. Spätestens beim Blackout dürften viele merkeln, was sie bisher als selbstverständlich eingefordert haben, wird dann aber keinen von denen, die die Straße -und nicht nur die- übernommen haben, interessieren.
und anschliessend gab es noch Haeppchen und ein Sektchen.
Waren Politiker der LINKEN eigentlich auch zum Großen Zapfenstreich eingeladen? Vielleicht sogar Bijan Tavassoli, der den Taliban zur Tötung der gefallenen deutschen Soldaten gratuliert hat? Nein? Schade, seine Sicht der Dinge hätte sicherlich zu einer größeren Ausgewogenheit des feierlichen Anlasses beigetragen. Aber die LINKE ist ja gerade mit der Regierungsbildung in Meck-Pomm so ausgelastet, da muss man Verständnis für haben.
Ein Trauerspiel, erst die Uschi und dann die Annegret. Beide völlig daneben. Null Ahnung, aber die Quote passt. Zum fremdschämen…
Peinlich ist nicht der große Zapfenstreich, sondern die Reaktionen darauf. Die Kritiker begreifen überhaupt nicht, dass das mit dem Dritten Reich nichts zu tun hat. Sie wissen es eben nicht, was zu gefährlichem Halbwissen führt. Nur weil die Nazis diese militärische Tradition ebenso weitergeführt haben, wie heute noch die Bundeswehr, ist es nicht deren Kreation. Am Dritten Reich war nicht das preußische Militär schuld, sondern die NSDAP. Die Wurzeln des preußischen Militärs sind weit älter, als der Nationalsozialismus. Das ist das selbe wie mit der Autobahn: Unter Hitler wurde sie zwar gebaut, eine Erfindung der Nazis war sie aber nicht. Auf dem Reißbrett existent war sie bereits lange vorher. Und das preußische Militär existierte sogar in der Praxis bereits lange vor Reichsgründung 1871. Hat da nun plötzlich wirklich jemand Angst, dass eine Ampelkoalition aus SPD + FPD + Grünen(!?) plötzlich das Vierte Reich ausrufen könnte?
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