Dieser Raubzug durch das Grüne Gewölbe in Dresden, der einfach nur passiv hinnehmend beobachtet wurde, ist für mich persönlich eines der schmerzhaftesten Erlebnisse meines Lebens. Ein Teil unserer Identität von immensem materiellen und vor allem ideellen Wert ist vermutlich unwiederbringlich verloren. Trotzdem bin ich heilfroh, dass die Museumsdirektion nicht aus Spitzenpolitikern besteht, ansonsten könnten wir Sachsen uns zusätzlich zu unserer Trauer und Fassungslosigkeit jetzt vermutlich auch noch über folgenderart Sprüche freuen:
„Mir doch egal, ob ich schuld bin – jetzt ist es halt weg!“
„Es liegt nicht in unserer Hand zu entscheiden, wie viel von diesen Dingen noch von uns geht!“
„Im 21. Jahrhundert der Digitalisierung kann man Menschen nicht daran hindern, Lichtschranken zu übertreten!“
„Was dieser Einbruch uns gebracht hat, ist wertvoller als Gold. Es sind unbezahlbare Erkenntnisse!“
„Europa würde in Inzucht degenerieren, wenn wir uns immer nur an diese glitzernden Insignien der vermeintlich heilen, alten Zeit klammern, die es in dieser verklärten Form in Wahrheit nie gab.“
„Ich kann nur vor dem Ruf nach schärferen Sicherheitsvorkehrungen warnen, weil sich darin ein Generalverdacht manifestiert“
„Die AfD instrumentalisiert diesen tragischen Einzelfall gleich wieder, um nach „mehr Sicherheit“ zu grölen, aber wir alle wissen doch, was die Rechtsextremisten wirklich wollen – den Schießbefehl! Die AfD will an der Grundstücksgrenze auf flüchtende Menschen schießen!“
„Es ist besser, nicht zu schützen als schlecht zu schützen!“
„Man muss aber auch mal fragen, was diese Schätze nachts alleine im Museum zu suchen haben!“
„Wir müssen die Inventarliste des Grünen Gewölbes täglich neu aushandeln!“
Sollte man in Dresden sowie im Rest der Republik statt eines zurechtphantasierten „Nazinotstands“ nicht lieber einen Idiotennotstand ausrufen?