Die Volksmusiker von den Ramschtischen der Echo-Preisverleihung und die Exclusivschmuckstücke des Showbiz deluxe sind getrennt durch multidimensionale Welten. Ihre Antizionismen sind ein verbindendes Element.
BDS und ähnlich gelagerte Initiativen/NGOs/Extremistenvereinigungen gehören in allen zivilisierten Staaten als linksfaschistisch gebrandmarkt, verboten und unter hohen Verfolgungsdruck gestellt. Sonst nichts!
Früher redete man oft von „Edelkommunisten“, ist Maestro B. ein „Edelsemit“ ? Er hat den heutigen Zeitgeist gut erkannt und daraus ein „Eigenlabel“ gemacht, er ist nicht zufrieden für Musik zu leben, wie meisten seinen Kollegen, durch seite unfaire Töne gegen Israel kann er sich auch kommerzielle und gesellschaftliche Vorteile verschaffen. Legitim, auch wenn man über Verrat an Musik und an Vorfahren reden darf? Nicht jeder Musikfreund kann und soll Missbrauch der Musik für politische Zwecke verzeihen. Musiktalent garantiert weder Charakterstärke noch einen gesunden Menschenverstand!
Ein guter Künstler hat die wichtigsten Jahre seines Lebens in die Entwicklung seiner Kunst gesteckt. Ein guter Geisteswissenschaftler hat in dieser Zeit Hunderte von Büchern gelesen und historisch-philosophische Diskussionen geführt. Künstler wie Barenboim, Böhmermann oder Naidoo mögen ihre politische Meinung haben und auch äußern. Aber diese ist nicht mehr und nicht weniger fundiert als bei einer Waschfrau oder einem Bäcker, denn fundiertes Nachdenken über Geschichte ist nicht ihr Job. Letztere freilich wissen, dass sie nichts wissen, und tingeln nicht missionierend durch die Talkshows; erstere demonstrieren sehr schön den Dunning-Kruger-Effekt.
Zu allen Zeiten haben sich etliche Künstler einer bestimmten Ideologie zugewendet. Ich weiß nicht, ob es reicht, verschiedene Päße zu haben, um die politische Lage klar beurteilen zu können ? Herr Maxara, welche “Eliten” meinen Sie ?
@Helmut Ehmer. Wenn auch etwas neben dem Thema Daniel Barenboim: Cat Stevens ist auch so ein Phänomen. Zyprisch - Schwedische Eltern, ein Leben in London, eine Weltkarriere mit wunderschöner Musik. Dann bekommt er einen Koran geschenkt und konvertiert. Tief gläubig und verankert in der Religion des Friedens unterstützt der sich nun “Yussuf Islam” Nennende den Mordaufruf gegen den Schriftsteller Salman Rushdie, gibt Frauen nicht mehr die Hand, spendet viel Geld an die Hamas und erhält anschließend Einreiseverbote nach Israel und den USA. Irgendwie wirkt der Islam wie eine schöne, aber gefährliche Geliebte. Er verdreht manchen Männern den Kopf, so dass sie Schreckliches tun, es aber für die reine Liebe halten.
Barenboim möchte die Quadratur des Kreises erzwingen. Er fühlt sich offensichtlich bewußt oder unbewußt den Palästinensern gegenüber schuldig. Er atmet den aktuellen Zeitgeist, fühlt sich als Dirigent seines Eastern Diwan Orchestra selbst als Botschafter desselben, und bezieht dementsprechend Stellung.Tatsächlich trug und trägt er mit diesem musikalischen Viel-Staaten-Verbund zur Völkerverständigung bei. Wie Millionen andere mißt er allerdings mit zweierlei Maß. Über sein jüdisches Ursprungsland urteilt er mit väterlicher Strenge, während er Palästina gegenüber nachsichtig und versöhnlich , wie ein älterer Liebhaber seiner jungen Geliebten, gegenübertritt. Damit fügt er Israel Unrecht zu, und stellt sich auf die Seite antisemitischer Kritiker. Ein außergewöhnliches Talent, ein begnadeter Musiker und ausgesprochen sympathischer und gutherziger Mensch ist nicht automatisch auch ein scharfer Verstand und kritischer Denker. Was immer er auch vertritt, er tut es mit Vehemenz. Er spielt Wagner in Jerusalem, und er schämt sich für Israel, wenn er dieses für richtig erachtet. Seien wir nachsichtig, und genießen wir seine fulminante Musikalität, darin ist er der Maestro!
Maestro Barenboim, sollten Sie erfahren, auf welch niederträchtige Weise Sie hier im Blog, der mit „Achse des Guten“ firmiert, durch einen Beitrag und durch Tweets besudelt wurden, wie mir meine Enkelin berichtet hat, so denken Sie an die Binse: Was schert es Sonne, Mond und Sterne, wenn sie angekläfft werden. Natürlich werde ich Kollegen bei allen namhaften Orchestern Berlins informieren. Herzliche Grüße von einem im Ruhestand befindlichen Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Helmut Stern
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