Gerd Buurmann / 13.02.2018 / 06:29 / Foto: WDR / 38 / Seite ausdrucken

Ein Film aus der Erziehungsanstalt

Der Film „Aufbruch ins Ungewisse“, der am 14. Februar 2018 auf der ARD gezeigt wird, ist eine Ansammlung all dessen, was den deutschen Film so schlecht macht. Schon das Drehbuch ist katastrophal unausgegoren und sollte den Autoren Gabriela Zerhau sowie Eva und Volker A. Zahn um die Ohren gehauen werden. Sie schaffen es nicht, die Protagonisten mit Leben zu füllen und lassen sie stattdessen Sätze aufsagen, die kein Menschen wirklich sprechen würde.

Statt eines Ehepaars mit Kindern, lernen wir einen Mann, eine Frau und zwei Kinder kennen, die nur aus einem einzigen Grund zusammen sind: Weil es den Film gibt. Vier Menschen tun so, als wären sie eine Familie. Es ist ein Schauspiel der schmierigsten Sorte. Dabei können die Darsteller nichts dafür, denn sie müssen so abgrundtief schlechte Dialoge sprechen, dass selbst der beste Schauspieler daraus keine Kunst machen könnte.

Der Film beginnt mit einer Frau, die im Fernsehen sieht, wie in einem Deutschland der Zukunft eine rechtsradikale Regierung mit Gewalt und Unterdrückung regiert. Im Fernsehen ist die Stimme des deutschen Kanzlers dieser Zukunft zu hören. Seine Worte sind in abgewandelter Form einer Rede von Adolf Hitler entnommen, die er am 8. November 1942 hielt: „Sie haben mich immer als Propheten ausgelacht. Von denen, die damals lachten, lachen unzählige nicht mehr. Die jetzt noch lachen, werden in einiger Zeit vielleicht auch nicht mehr lachen.“

Der Kanzler im Film sagt: „Ja, am Anfang hat man uns noch belächelt, uns als Abschaum und Pack verhöhnt, aber wo sind die Zweifler jetzt?“ 

Provinztheater zur Primetime

Der Regisseur Kai Wessel lässt den deutschen Kanzler der Zukunft stimmlich so sehr wie Hitler sprechen, dass es peinlich ist. Kein Provinztheater hätte die erste Szene des Films dilettantischer umgesetzt. Wer glaubt, der Faschismus des 21. Jahrhunderts würde wie der Faschismus des 20. Jahrhunderts klingen, hat nicht nur keine künstlerische Phantasie, sondern macht sich der Verharmlosung aktueller faschistoider Strömungen schuldig.

Bei einer so grobschlächtigen Inszenierung wundert es nicht, dass sich zwischen der Frau und ihrem Mann gleich zu Anfang des Films dieser grottenschlechte Dialog entwickelt:

Frau: Was ist denn passiert?
Mann: Ich bin einer Bürgerbrigade in die Quere gekommen. Sarah, ich bin denunziert worden. Ich muss weg. Ich steh schon auf der Liste. 
Frau: Was?
Mann: Die Verhaftungen gehen heute Nacht noch los. Wegen dieser Enteignungsgeschichte. Ich muss sofort weg. Ich geh nicht noch mal ins Gefängnis. Nochmal lassen die mich da nicht raus. 
Frau: Warum hast Du mich nicht angerufen?
Mann: Ich musste mich um die Reise kümmern. Es geht ein Frachter morgen Nachmittag Richtung Kapstadt von Hamburg und der nimmt Leute mit. 
Frau: Das schaffen wir nicht. Das ist viel zu kurzfristig.
Mann: Nein, nein, ich geh vor. Und wenn alles organisiert ist, dann hol ich Euch nach. Wie wir es versprochen haben. 
Frau: Aber das war, bevor Peters ganze Familie verhaftet wurde, nur weil er versucht hat, das Land zu verlassen.

Der ganze Dialog dient einzig und allein der Informationsvergabe an den Zuschauer, was der denkbar armseligste Grund ist, seine Figuren reden zu lassen. Den Autoren ist das Schaffen einer lebendigen Situation egal. Es werden keine Gefühle transportiert. Die Figuren dienen lediglich als Vehikel der Ideen der Autoren. Sie sind bloßes Mittel zum Zweck. Die Autoren behandeln die Figuren ihres Films als Mittel, nicht als Menschen. Einen größeren Fehler können Drehbuchautoren nicht begehen.

Die Figuren im Film handeln und reden so unrealistisch, dass sie mir von Anfang an egal waren. Sollen sie doch abgeführt werden, dachte ich mir. Ist mir egal. Sie sind eh keine echte Menschen, sondern entspringen nur der schlechten Phantasie mittelmäßiger Autoren, die unter einem krankhaften Sendungsbewusstsein leiden und ihre Zuschauer erziehen wollen, statt sie zu unterhalten.

"Aber das war, bevor Peters ganze Familie verhaftet wurde, nur weil er versucht hat, das Land zu verlassen."

Warum erklärt die Frau ihrem Mann, warum Peters ganze Familie verhaftet wurde? Hat er es etwa vergessen? Natürlich nicht. Aber der Zuschauer weiß es eben noch nicht. Statt aber einen Weg zu finden, die Welt, in der sich das Paar befindet, durch gute Bilder und Dialoge zu zeigen, wählen die Drehbuchautoren den einfachsten und falschen Weg. Sie lassen die Frau die ganze Sache einfach ihrem Mann erzählen, obwohl er es schon weiß. Dämlicher kann man Informationen nicht an den Zuschauer bringen. Für die Autoren scheinen die Zuschauer nicht nur dusselig zu sein, sie scheinen Führung zu brauchen.

Solche Dialoge schreiben nur empathielose Menschen

Ein solches Menschenbild, das solch eine Kunst produziert, atmet selbst den Geist dessen, was der Film vorgibt zu kritisieren.

Zu allen Überfluss erklärt die Frau die Umstände, in denen sie sich befindet, in einer Situation, in der jede Sekunde wertvoll ist und sie sich im Stress befindet. Die Art, wie sie redet, trägt dieser Situation überhaupt keine Rechnung. Solche Dialoge schreiben nur empathielose Menschen. Die Frau spricht so, als hätte sie gerade keine anderen Probleme, als ihrem Mann etwas zu erklären, was er schon weiß. Eine sehr merkwürdige Art zu reden für eine Frau, die gerade noch ganz unnatürlich gesagt hatte: „Das ist viel zu kurzfristig“.

Ich möchte mal als positives Beispiel für ein gutes Drehbuch eine Szene aus dem Film „Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr“ vorstellen. In dem Film greifen südkoreanische Terroristen die amerikanische Hauptstadt Washington an. Sie töten unzählige Zivilisten auf den Straßen Washingtons, bringen brutal das Weiße Haus in ihre Gewalt und nehmen den amerikanischen Präsidenten sowie Teile der amerikanischen Regierung als Geisel, um eine nukleare Katastrophe in den USA herbeizuführen.

In dem Film gibt es einen beeindruckenden Dialog zwischen dem Hauptcharakter und seiner Frau. Er ist ein Agent der Regierung und sie eine Krankenschwester in Washington. Er ruft sie an, nachdem der Anschlag stattgefunden hat, das Weiße Haus gefallen ist und die Hospitäler der Hauptstadt voller verwundeter Menschen sind. Beide wissen, was passiert ist. Sie sind mitten drin. Sie ahnen die Situation, in der sich der jeweils andere Partner befindet. Darum geht es in dem Dialog und nicht um die bloße Vergabe von Informationen, sondern um die Gefühle des Paares. Die beiden Liebenden müssen sich nicht erzählen, was passiert ist. Sie zeigen sich stattdessen, dass sie sich lieben.

Frau: Mike?
Mann: Hey, wollt nur kurz durchfunken.
Frau: Babe, wie war Dein Tag? Geht's Dir gut?
Mann: Ja, war viel los. Alles gut, halb so wild. Und bei Dir?
Frau: Ja, auch viel zu tun. 
Mann: Alles okay?
Frau: Ja, ich musste nur etwa länger hier bleiben als erwartet. 
Mann: Ja. Mir geht's genau so. 
Frau: Du kommst doch heute Abend nach Hause oder?
Mann: Ja, na klar. Wir sind verabredet, schon vergessen? Ich muss weiter machen. Weißt Du, der Papierkram türmt sich schon. 
Frau: Okay.
Mann: Ich liebe Dich.

Diese Szene sagt so unendlich viel aus und ist Filmkunst vom Feinsten. Stellen wir uns mal vor, die Zerhau und Zahns hätten diesen Dialog geschrieben. Er hätte vermutlich so geklungen:

Frau: Was ist denn passiert?
Mann: Terroristen aus Korea haben Washington angegriffen.
Frau: Oh, nein. Ich hoffe nicht, dass jetzt alle Koreaner als Terroristen angesehen werden.
Mann: Das darf nicht geschehen. Das wäre ja nur Wasser auf den Mühlen der Rechtspopulisten. 
Frau: Stimmt, das dürfen wir nicht zulassen,
Mann: Wir müssen jetzt alle zusammenhalten, gerade jetzt in dieser schweren Zeit.
Frau: Ja, das müssen wir. Wir dürfen das Feld nicht den Rechten überlassen.
Mann: Nein, sie dürfen daraus keinen Profit schlagen.
Frau: Auf keinen Fall. Darum werde ich jetzt wieder an die Arbeit gehen, denn hier im Krankenhaus, wo ich arbeite, weil ich ja Ärztin bin, sind so viele Opfer, vor allem Kinder.
Mann: Wie schrecklich, aber so ist es leider. Man kann es drehen und wenden, wie man will, die Kinder sind immer die Verlierer.
Frau: Ich werde mich um sie kümmern und zwar um alle gleich, egal welche Hautfarbe sie haben und woran sie glauben.
Mann: Weil wir alle gleich sind.
Frau: Ja, so ist es.
Mann: Kein Land ist besser als das andere. Darum werde ich jetzt unseren Präsidenten befreien, so wie es jeder Mensch in jedem anderen Land auch machen würde. Denn nicht über und nicht unter anderen Völkern wollen wir sein.
Frau: Wie schön du das gesagt hast. Wie der Großvater von Peters Familie, der den Holocaust überlebt hat.
Mann: Ja, der Holocaust, das darf sich nie wiederholen.
Frau: Nein, nie wieder. Wir haben aus der Geschichte gelernt. 
Mann: Ja, das haben wir. 
Frau: Ich liebe Dich.
Mann: Ich Dich auch, aber nicht nur weil Du eine Frau bist. Ich würde Dich auch lieben, wenn Du ein Mann wärst.
Frau: Und wir dürften dann sogar heiraten.
Mann: Ja, das dürften wir. Endlich! Denn wir sind alle gleichberechtigt.
Frau: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Mann: Auch die der Koreaner, das dürfen wir nicht vergessen. Gerade heute nicht.                                           
Frau: Da hast Du Recht. Aber jetzt muss ich zurück an die Arbeit, denn wir haben ja keine Zeit. Alles hier passierte so kurzfristig.

So klingt ein typisch gut gemeinter Filmdialog in Deutschland. Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht.  

Filme mit der Peitsche des Bildungsauftrags im Nacken 

Solange in Deutschland Filme nur aus guten Absichten gemacht werden und nicht aus gutem Können, solange Filme sittlich bildende Erziehungsanstalten sein müssen, solange ein öffentlich-rechtliches Fräulein Rottenmeier der guten Absichten mit der Peitsche des Bildungsauftrags im Nacken Filme produziert, wird der deutsche Film das bleiben, was er ist, nämlich ein nur zu durchsichtiger und langweiliger Versuch von politisch festgefahrenen Ideologen, ihre eigene Weltsicht in Form von gerade mal ausreichender Wort- und Bild-Ästhetik in die Hirne der Zuschauer zu hämmern. 

Dabei kann die Ideologie noch so gut sein, ein Film darf nicht nur Vehikel der Überzeugung der Auftraggeber sein. Sonst ist es keine Kunst, sondern nur Propaganda.

Zu allem Überfluss wird dieser Film am 14. Februar mit einer Diskussion bei Maischberger gewürdigt. Da wird es dann gewiss nicht um die künstlerische Qualität des Films gehen, sondern um die Haltung. In Deutschland ist die Haltung immer wichtiger als die Kunst. So immunisieren sich die Macher des deutschen Films gegen eine ehrliche Analyse des Schrotts, der da regelmäßig ausgerotzt wird, nicht selten in Zusammenarbeit mit anderen Ländern, in denen auch talentlose Menschen hocken, sie aber in ihrem Land keine Unterstützer finden und daher die Hand zum hochsubventionierten deutschen öffentlich-rechtlichen Dilettanten ausstrecken.

Der Film „Aufbruch ins Ungewisse“ ist einfach nur schlecht, so schlecht, dass es ratsam ist, aus diesem Land zu flüchten, wenn man gute Filme machen möchte.

Gerd Buurmann ist freischaffender Schauspieler, Autor und Comedian. Er leitete von 2008 bis 2011 das Severins-Burg-Theater in Köln. Im Jahr 2007 gründete er die „Kunst gegen Bares“, eine der erfolgreichsten Bühnenshows Deutschlands, die er bis heute leitet.

Foto: WDR

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Georg Dobler / 13.02.2018

Wenn es einen Gott gibt möge er die Gnade haben und die Einwohner unseres Landes, egal welchen Pass sie haben, von diesem mit Pflicht-Abgaben in Höhe von jährlich 8000 Millionen Euro zu erlösen. Die ausländischen Mitbürger sind dahingehend zu beneiden dass sie meist über Satellit Programme in ihrer Muttersprache ansehen können.

Hjalmar Kreutzer / 13.02.2018

Vielen Dank, Herr Buurmann, dass sie sich für mich diesen Fim (Vorschau?) angetan haben. Soll man sich diesen Propagandadreck anschauen, um “mitreden” zu können? Schlechtes Gewissen machen lassen, wegen der “armen, im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlinge”, deren Schlepper sie bewusst “in Seenot” bringen, damit sie “gerettet” werden müssen, was offenbar nicht immer reibungslos klappt, trotz Verabredung mit den Menschenschmuggelhelfern der NGOs? Ich glaube, da schaue ich lieber “Dr. Who”. Da weiß ich, das ist Kintopp und auch als Kintopp gemeint, auch wenn da immer mal “Flüchtlinge” aus Paralleluniversen auftauchen. Vorher treffe ich mich mit meinem AfD-Kreisverband, irgendeiner MUSS ja was zu tun versuchen in diesem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Cora B. Hermann / 13.02.2018

Oh, je. In dem Fall bleibt wohl nur eins: DVD einschieben und sich davon machen. Wenn´s thematisch ähnlich sein soll, empfehle ich den grandiosen Film “Vendetta”. Alles drin!

Matthias Böhnki / 13.02.2018

Im Drehen von Propagandafilmen hat ja Deutschland durchaus eine durchschlagende Historie. Meistens aber wird die Zielgruppe der Propaganda bei Sehen/Hören dieser “Werke” selbst dann schwer intellektuell beleidigt, wenn sie selbst den Grundgedanken der Propaganda inhaltlich mittragen würde. Die Macher meinen´s ja nur gut mit uns. Aber “Gut gemeint” ist “Schlecht gemacht” - war auch schon immer so. So werden sich die Einschaltquoten wohl ab 20.45Uhr in tiefe Tiefen verabschieden - denn Hoffnung ist in Sicht: Real Madrid vs. Paris SG. Die alten Propagandaschinken zu Nazis Zeiten oder in der DDR haben ja auch die Versenkung der jeweiligen Regime nicht verhindern können, völlig klar auch, wenn der Gegner Spitzenpersonal in der Offensive hat, wie heute abend in der Championsliga. Aber das wir schon wieder so weit sind, Propagandafetzen vorgesetzt zu bekommen, läßt doch einiges über den Zustand dieses Landes erahnen. Dumm nur, daß diejenigen, die das so schon einmal 40Jahre lang erlebt haben, so eklatant in der Minderzahl sind. Der überwiegende Teil der Deutschen insbesondere im Westen glaubt noch immer, man befinde sich in Wolkenkuckucksheim und et hät noch immer jot jejange - wahrscheinlich Pech gehabt….........

H. Schmitt-Fellgiebel / 13.02.2018

Danke für die Warnung. Das werde ich mir nicht anschauen. Aber was mich dennoch quält, ist die fast sichere Gewissheit, dass dieser Haltungsunterhaltungsfilm garantiert irgendeinen Film- oder Medienpreis abräumen wird. Wetten, dass..? “Schrott, der da regelmäßig ausgerotzt wird” - das bringt es auf den Punkt. Und es wird nicht der letzte Film seiner Art sein. Denn die Kulturfördertöpfe dafür sind voll und die Gebührenquellen sprudeln. Vornehmlich für die, die das Denken des Medienkonsumenten in die richtigen Bahnen lenken wollen. Vielleicht ist der Film aber auch nur deshalb gedreht worden, damit Maischberger und Friends einen tollen Aufhänger für ihre Sendung haben. Sozusagen ein etwas zu lang geratener Vorspann. Für derartige Einleitungen darf man dann aber fairerweise die Qualitätsmaßstäbe nicht zu hoch ansetzen.

Jörg Häcker / 13.02.2018

Dieses billige Theater soll spiegelverkehrt die Flüchtlingssituation darstellen. Warum ? Blöde Frage, wir sollen uns in die armen Migranten reinversetzen. Es ist wieder einmal eine Produktion der GEZ Kasperln welches das Gutmenschentum herauskehrt um uns ein schlechtes Gewissen zu machen.  Schmierentheater pur welches sich über viele neue Produktionen hinweg zieht.

Edgar Timm / 13.02.2018

Realistischer wäre es m.E., wenn der Film zeigen würde, wie in einem Deutschland der Zukunft eine linksradikale Regierung mit Gewalt und Unterdrückung regiert. - Und: Im Fernsehen ist die Stimme der deutschen Kanzlerin dieser Zukunft zu hören. Wie seinerzeit in der DDR verlassen auch heute schon wieder viele Leistungsträger das Land - und die noch verbliebenen sollen noch weiter ausgequetscht werden. Da ist es nur logisch,  dass eines Tages neue Mauern und Todesstreifen entstehen. Nicht um Analphabeten aus aller Herren Länder fernzuhalten, sondern um die produktiven Kräfte im Lande zu halten. Und dann wird sich auch niemand mehr Sorgen um schlimme Bilder machen. Das hat Ulbricht auch nicht getan.

Gabi von Bose / 13.02.2018

Wie schön, dass es die Achse des Guten gibt. Ein Trost in Zeiten wie diesen. Danke, Herr Buurmann. Auch meine Tageszeitung, das Westfalen-Blatt ist sich nicht zu schade, ordentlich die Werbetrommel für diesen Film zu rühren, auf der Seite “Meinung und Hintergrund”, die eigentlich der Tagespolitik zugeordnet ist. Das macht doch gleich hellhörig. Da kommt dann auch Kai Wessel, der Regisseur, zu Wort: “Wir wollen das Leid jedes einzelnen Flüchtlings beleuchten”. Aha, angesichts eines wachsenden Widerstands gegen die Flüchtlingspolitik sollen wir wieder auf die Empathie-Schiene geleitet werden mit diesem Film. Und die Bösen sind natürlich die Rechten, die in totalitären Regimen Minderheiten ausgrenzen: “Homosexuelle, politische Gegner und Moslems”, heißt es da in meiner Zeitung (die Juden zählen hier anscheinend lieber nicht zur ausgegrenzten Minderheit? Zu heikel?). Diese wohl völlig abstruse und zurechtgebogene Geschichte brauche ich mir nicht anzutun.

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