Wohltuender Artikel beim Klassenkampfjournal AchGut. Links (Linke) und Rechts (AfD) können nur deshalb so vehement und laut kämpfen, weil die Mitte die Mitte aufgegeben hat. Die SPD versucht bei links und grün zu wildern, die CDU wildert erfolgreich bei SPD-Anhängern. Die Grünen sind links geworden. Die FDP gerät bei solch parteipolitischer Konstellation unter alle Räder, obwohl diese anscheinend die Einzigen sind, die die Mitte verteidigt (siehe z.B. Thüringen). Die Bindung der politischen Ränder durch die Mitte verhindert deren Entfaltung (siehe Österreich).
"Bisher drohte die Europäische Union sogar noch die Selbstbehauptung ihrer Nationalstaaten zu behindern. " Wie soll eine solche Union schützen? Wie will Macron den floskelartigen Slogan „Ein Europa, das schützt“ mit Leben erfüllen? Das wird er mit der EU in der derzeitigen Verfassung nicht schaffen. Macron ist schon öfters mit großartigen Sprüchen in Sachen EU aufgefallen. Dumm reden hilft hier aber nicht, sondern in einer Art und Weise handeln, wie Sebastian Kurz das macht. Oder aber Griechenland, das von der übrigen EU in der "Flüchtlings"-Frage allerdings schändlich alleine gelassen wird. Das Merkel-Deutschland hat sich als gestaltende Kraft in der EU längst abgemeldet. Deutschland ist in der Nachkriegszeit noch nie so schlecht und dumm regiert worden wie unter Merkel. Diese Kanzlerin, das ist einfach nicht zu übersehen, arbeitet nicht für, sondern gegen Deutschland und seine Bürger. Während sie dabei vom linken Spektrum tatkräftig unterstützt wird, legt ihre eigene Partei die Hände in den Schoß und hift mit die Opposition, die sich gegen diese Politik stellt, zu zerschlagen. Diese EU wird untergehen, wenn sie sich nicht von den Fesseln der transatlantischen Strippenziehern um Soros und Genossen befreit.
Die realen Import-/Exportbeschränkungen und Einfuhr/Ausfuhrzölle sowie andere Marktzugangshemmnisse der USA, China und EU kann man nüchtern miteinander vergleichen, die Ungleichgewichte nennen und daraus faktisch untermauerte Schlüsse ziehen, statt mit politischen Begriffen und Einordnungen zu Arbeiten weitab von den ökonomischen Fakten. Die EU war von jeher im Agrarsektor ausgesprochen Protektionistisch und ist es immer noch, die Zölle sind höher als in den USA. China hat überhaupt keine offenen Märkte, alles ist streng reguliert, wie man es von einem totalitären Staatskapitalismus erwarten kann. Das war dort noch nie anders. Der Vorschlag der USA an die EU, einer Freihandelszone ohne Zölle, also echten Freihandel auf alle Produkte, hat die EU abgelehnt, weil sie ihren Agrarsektor weiter schützen will. Jetzt werden die USA ihre Zölle denen der EU anpassen. Wenn man etwas sagen kann, dann das die ständige Beschwörung des Freihandels seitens der sich linksliberal und weltoffen verstehenden europäischen Eliten reine Augenwischerei ist. Die EU hat ein völlig schräges Selbstbild, die USA und China nicht, diese werden ihre Interessen nun verstärkt durchsetzen. Mit Links und Rechts hat das wenig zu tun, eher mit selbstgerecht Moral-besoffen auf der einen, und rational machtorientiert auf der anderen Seite. Die europäischen Linken können zwischen Utopie und Wirklichkeit gar nicht mehr unterscheiden, so wie man das sonst nur aus sozialistischen Diktaturen kennt.
Der Nationalstaat ist nach wie vor Verfassungswirklichkeit und Garant der demokratischen Selbstbestimmung eines Volkes. Er wird aber zunehmend relativiert durch eine mehr oder weniger schleichende supranationale undemokratische institutionelle Vergemeinschaftung, die zudem außerordentlich ineffizient ist. Beispiele sind die Währungsgenmeinschaft und das sogenannte EU-Parlament. Der Widerstand dagegen ist nicht erstaunlich. Erstaunlich ist, daß die verantwortlichen Politiker das offensichtlich nicht verstehen wollen. Alles wird politisch relativiert, die Exekutive ist eineseits hilflos und läuft andererseits völlig aus dem Ruder, die Gewaltenteilung versagt auf ganzer Linie, der Rechtsstaat wird bei Bedarf schlichtweg sabotiert und die Therapiebedürftigkeit der dafür verantwortlichen und außerordentlich indolent auftretenden Politiker schreit immer vernehmlicher zum Himmel.
" Verbindet die Extreme, so habt ihr die wahre Mitte."( Friedrich von Schlegel )
Da fehlt der rote Faden. Was will uns der Autor denn eigentlich sagen? Dass die EU wider besseren Wissens doch noch valide Perspektive hat? Mitnichten, Herr Professor. Mir missfällt bereits die unsaubere Behandlung des Europabegriffs: Europa ist nicht die EU, Gott sei Dank. Themen über Themen, bis hin zur vollends kuriosen Lobhudelei an Herrn Macron, welcher "die pragmatische Gegenseitigkeiten der Zuspitzung von ideologischen Gegensätzen vorzieht." Pragmatisch? Ja, so könnte man Marcons Politik vielleicht dann beschreiben, wenn es darum geht, an die Macht zu gelangen und sie gegen stetig wachsenden Gegenwind aus der Bevölkerung zu behaupten. Opportunistisch würde es sicher jedoch eher treffen. Und mit "Europa" hat Macrons Eigennutz nichts zu tun.
"Auf der analytischen Ebene wäre hingegen ein offener Diskurs zwischen den Vertretern der jeweiligen Einseitigkeiten gefordert." Sehr richtig! Dieser Diskurs findet bisher nicht statt. Warum werden nicht zwei herausragende Persönlichkeiten aus dem rechts-konservativen und dem linken Spektrum zu einem permanenten, schriftlichen Dialog gebeten?Ein formatierter Dialog, was die Wörterzahl betrifft, ein offener Dialog, was den Inhalt berifft. Ohne Leserbriefe - nur die zwei Personen veröffentlichen im Wechsel in einem Endlos-Blog. Mein Vorschlag wäre Dany Cohn-Bendit - ein brillanter Kopf - und Michael Klonovsky - nicht weniger brillant.Wobei klar sein müßte, daß keine Schläge unter der Gürtellinie veröffentlicht werden. Darauf würde sich die "Zensur" beschränken.
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