Es geht also immer noch irrer. Gut, in Zukunft kein Buch mehr aus diesem Verlag.
Sehr geehrter Herr Grimm, alleine schon für die Überschrift ein herzliches Dankeschön! Eine Wonne!
Ich habe große Zweifel, ob es überhaupt politisch korrekt wäre, dieses Gedicht auch nur zu lesen. Ich befürchte, ich habe dafür einfach nicht die richtige Hautfarbe. Früher dachte ich, guter Wille, Interesse und Offenheit seien gute Voraussetzungen, um das Anliegen eines anderen Menschen zu verstehen. Jetzt habe ich gelernt, dass Hautfarbe und Herkunft die einzigen Faktoren sind, die ein Verständnis ermöglichen und verunmöglichen. Bevor ich da etwas falsch mache und womöglich gar jemandes Gefühle verletze, werde ich mich also lieber fern halten und das Büchlein sicherheitshalber nicht kaufen oder auch nur in einer Bibliothek ausleihen. Kein Verlust, aufgrund meiner Hautfarbe und Herkunft könnte ich es sowieso nicht verstehen. \ Sarkasmus Ende PS: Ich finde diese ganze Entwicklung furchtbar.
So viel Brimborium um ein Gedicht. Ist es nicht sowieso kulturelle Aneignung, wenn Schwatte Gedichte schreiben? Behaltet es einfach, ich brauche es nicht, lest es selbst - und lasst mir Heine, Hölderlin und Handke.
Als weißer, männlicher Cis-heteronormativer Übersetzer kann ich sagen: Bullshit. Hab mir das “Gedicht” jetzt zum ersten Mal durchgelesen. Ich bin kein Literaturübersetzer, aber ich denke, selbst ich würde das zufriedenstellend hinkriegen. Es ist jetzt weniger ein Gedicht, zumindest so, wie es dort geschrieben steht, als eine Rede mit 2 oder 3 Reimen. Völlig überbewertet, finde ich. Schön, dass sie es geschrieben hat und vortragen konnte, aber da jetzt so einen Aufstand drum zu machen und es als das “bedeutendste Werk der Neuzeit” oder so zu bezeichnen, ist schon wieder typisch. Ich finde es handwerklich nicht einmal besonders spannend. Es ist halt ein stink normaler Text, den jeder x-beliebige Mensch verfassen hätte können. Von persönlichen Erfahrungen kann man nur bedingt sprechen und ich denke jeder Mensch, der lesen kann, kann sich den Inhalt und den Sinn des Texts erschließen und ihn dann übersetzen (wenn er des Deutschen und Englischen mächtig ist).
“mit dem aktuell wahrscheinlich berühmtesten Gedicht der Welt” Dem Berühmtesten oder dem medial am meisten gehypten Gedicht? Auch auf die Gefahr hin Rassist genannt zu werden, neige ich eindeutig zu Zweiten. Der Kotau des Geschäftsführers lässt an Peinlichkeit nichts vermissen. “Sie bringt Erfahrungen mit, die weiße Deutsche nicht haben.” Bisher meinte ich, für eine Übersetzung wären exzellente Kenntnisse der beiden Sprachen das A und O, aber so kann man sich irren. Diese Erfahrungen, die nur Rassismus und Diskriminierung sein können, denn welch andere Erfahrungen sollten es sonst mitten in Deutschland sein, Erfahrungen, die weiße Deutsche nicht haben, und die damit verbundenen Nachteile, führten dazu, dass sie in Deutschland allerlei Dingen studierten (Politikwissenschaft, Soziologie, Afrikanistik, Journalismus). Später wurde sie mit Lehrstühlen für Migrationsforschung und Entwicklungsländerforschung diskriminiert und musste sich mit Kolumnen in der “Zeit”, der “FR”, im “Tagesspiegel”, fürs “Deutschlandradio” usw. über Wasser halten. Auf “Vorträge zu ihren Schwerpunktthemen” und auf von ihr “moderiert Paneldiskussionen, Fachkonferenzen und Tagungen” gibt sie diese Erfahrungen, die weiße Deutsche nicht haben, ans interessierte Publikum weiter. Kurzum, Frau Haruna-Oelker scheint sehr gut und ausschließlich von genau diesen “Erfahrungen” zu leben. Eine fast identische Vita hat Kübra Gümüşay, auch sie studierte Politikwissenschaften, kämpft gegen Rassismus, Diskriminierung, Sexismus, digitalen Hass, jedoch nicht gegen das Kopftuch, ist “Botschafterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes”, und sie weiß, „unsere Gesellschaft hat ein Sexismus-Problem auf allen Ebenen“. Für dieses Engagement wird sie von linken Parteien, Stiftungen, Vereinen, Medien etc. ausgiebig gelobt und bedacht. Man kann sagen, auch sie lebt gut und ausschließlich von den “Erfahrungen die weiße Deutsche nicht haben”, allerdings nicht in Deutschland sondern in GB. (-Zitate Wikipedia-).
Lyrik von asthmatikern darf natürlich auch nur von Asthmatikern übersetzt werden. Problematisch wird es, wenn der Autor neben dem Asthma auch noch schwul ist, einbeinig, AIDS-infiziert und jüdischen Glaubens. Leichter wird es vielleicht aber bei Nachdichtungen leghasthenischer Prosa.
Wenn der Rassismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: “Ich bin der Rassismus.” Nein, er wird sagen: “Ich bin der Antirassismus.”
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